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2183 - Mit den Augen der Cishaba

Titel: 2183 - Mit den Augen der Cishaba
Autoren: Unbekannt
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uns zu erkennen zu geben?", fragte June, als sie allein waren. „Das wird sich noch weisen", erwiderte Roi. „Aber es war gewiss die schnellste Methode, um an Algakira Tufune heranzukommen."
    Gleich darauf löste sich die Wand auf, durch die der Priester verschwunden war, und sie standen dem Obersten Vollstrecker gegenüber. „Ich grüße euch!", rief er ihnen zu. „Ihr seid angeblich Unreine in Körpern von Cishaba. Das muss wohl stimmen, denn keinem Cishaba würde eine solche Lüge einfallen. Ich bin allerdings überrascht. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass die mentale Überlappung auch umgekehrt funktioniert. Das hat es bisher noch nie gegeben."
    „Wir sind der Beweis dafür, dass es funktioniert!", sagte Roi. „Wir sind stärker, als die Cishaba meinen. Und wir beide wurden ausgeschickt, euren Wahnsinn zu stoppen. Wir werden verhindern, dass ihr weitere intelligente Wesen tötet oder gar unsere Galaxis vernichtet."
    „Dieser Prozess ist nicht mehr aufzuhalten", behauptete Algakira Tufune. „Die Anwesenheit von Unreinen in Körpern von Cishaba entweiht das KRO'GOM'ATHO zwar. Aber ihr könnt unserer Mission nicht schaden. Alles, was ist, muss enden! Zattokuras Wille soll geschehen. Es ist nicht rückgängig zu machen."
    „Was ist der Grund für eure schreckliche Mission?", wollte Roi wissen. Aber der Oberste Vollstrecker ging überhaupt nicht auf die direkte Frage ein. „Mit jedem Atemzug verankert sich das KRO'GOM'ATHO tiefer im hyperdimensionalen Gefüge dieser Galaxis", erläuterte er weiter, „Dieser Prozess ist mittlerweile zu 95 Prozent abgeschlossen. Wenn wir 100 Prozent erreicht haben, gibt es zwischen dem Normalraum mit der Milchstraße und dem KRO'GOM'ATHO keine Verbindung mehr. Wenn dieser Fall eintritt, werden eure Bewusstseine ohnehin erlöschen. Dann reißt die Verbindung zu euren Körpern endgültig ab."
    June und Roi sahen einander an. An dem, was Algakira Tufune sagte, konnte etwas Wahres sein. Sie mussten also rasch handeln, um Ergebnisse zu erzielen, wenn sie eine Chance zur Rückkehr haben wollten. „Ich spüre die Verbindung zu unseren Körpern", behauptete Roi. „Wir können jederzeit in sie zurückkehren."
    „Nicht mehr lange", behauptete der Oberste Vollstrecker. „Schon jetzt werden die Kontakte zwischen Cishaba und Unreinen immer seltener. Ihr seid wahrscheinlich die Letzten, die den Sprung über die Dimensionskluft geschafft haben. Ich bezweifle schon jetzt, dass euch den Rücksprung gelingen könnte. Es wird bald zu dem entscheidenden finalen Kontakt kommen."
    „Warum haben die Kosmokraten das Urteil über die Milchstraße gefällt?" Mit ihrer Frage kam June dem Aktivatorträger nur um Sekunden zuvor. „Alles, was ist, muss enden!", sagte Algakira Tufune. „Die Milchstraße ist, darum muss sie ausgelöscht werden."
    „Aber es muss einen speziellen Grund für diese Drohung geben", sagte Roi. „Das Universum existiert doch als Ganzes. Beabsichtigen die Kosmokraten dann, seine Existenz ebenfalls zu beenden? Das kann ich nicht glauben. Warum also die Milchstraße?"
    „Ich weiß darauf keine Antwort", gestand der Oberste Vollstrecker. „Vermutlich gibt es keinen Grund. Und wenn doch, mich interessiert das nicht. Wir Cishaba haben eine Mission, und schon bald werden wir sie erfüllen. Damit enden auch Sein und Motive, Gründe und Schmerz. Wir sind da, um das endgültige Ende herbeizuführen. Wen interessiert da noch, warum die Hohen Mächte diese Entscheidung getroffen haben?"
    „Was für eine Ignoranz!", entfuhr es June.
    Der Oberste Vollstreck er sagte nichts darauf. Er vollführte lediglich mit den sechs Armen eine ineinander fließende Bewegung. Yashino Hishmatuun konnte Roi nicht sagen, was dies zu bedeuten hatte. Wahrscheinlich wurden sie von unsichtbaren Augen beobachtet. Aus diesem Grund vermutete Roi, dass der Oberste Vollstrecker damit jemandem ein Zeichen gab. Das war für ihn das Signal zum Aufbruch. „Verschwinden wir!", sagte er zu June. „Hier gibt es ohnehin nichts zu holen." Sie machten gemeinsam kehrt - und sahen sich einer Phalanx aus bewaffneten Zeremonienmeistern und Priestern gegenüber. Offenbar war Algakira Tufune seiner Philosophie untreu geworden und wollte sie nun doch beseitigen lassen.
     
    13.
     
    Zwei Dutzend Cishaba, die mit Strahlern unterschiedlicher Bauart bewaffnet waren, standen den zwei unbewaffneten Artgenossen gegenüber, die terranische Bewusstseine trugen. Doch diese scheinbare Übermacht täuschte, denn die bei
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