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2171 - Inquisition der Vernunft

Titel: 2171 - Inquisition der Vernunft
Autoren: Unbekannt
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gemacht hatte, und fürchtete, sich lächerlich gemacht zu haben.
    Schon bald darauf kam es zu einer erneuten Begegnung. Dieses Mal fand sie in einer weiträumigen Kabine eines AGLAZAR-Schlachtschiffes statt.
    Anguela nahm sich sehr viel mehr Zeit als zuvor für das Gespräch. Überraschenderweise interessierte er sich für ihren Lebensweg und ihre Ausbildung. „Ich habe gehört, du hast darauf verzichtet, Staubreiter zu sein", sagte er. „Eine Versuchung, der ich nicht widerstehen konnte. Ich habe es genossen, Calkhoo zu sein."
    „Aber nur für eine begrenzte Zeit." Mit dieser Aussage gab sie zu erkennen, wie gut sie über ihn informiert war. Er blickte sie an. „Allerdings. Alles zu seiner Zeit. Warum bist du nicht Calkhoo geworden?"
    „Ich weiß nicht", entgegnete sie. „Ich hatte einen langen Weg vor mir bis zur Vaia'Katan, und ich hatte immer das Gefühl, meine Zeit sei begrenzt."
    „Wie die aller sterblichen Wesen."
    „Das 'meine ich nicht. Es ist eine Schwäche von mir. Eine innere Stimme sagt mir, dass ich mich beeilen muss, wenn ich meine Ziele erreichen will, weil ich kein hohes Alter erreichen werde. Natürlich hoffe ich, dass diese Stimme sich irrt."
    „Du bist bemerkenswert ehrlich", lobte er sie. In diesem Augenblick hatte sie das Gefühl, ihre Füße lösten sich vom Boden, als habe er die Schwerkraft für sie neu reguliert. Anguela war nicht nur das höchstgestellte Lebewesen der Thatrix-Zivilisation, er weckte auch eine Leidenschaft in ihr, die - wie sie sehr wohl wusste auf ewig unerfüllt und geheim bleiben würde. Danach war sie fest davon überzeugt, dass sie dem VAIA-Dhasaren nie mehr begegnen würde. Das Verbreitungsgebiet der Thatrix-Zivilisation war unvorstellbar groß, und es gab Hunderttausende von Vaianischen Ingenieuren aus dem Volk der Guyaam, Sie war eine Leuchterin, eine Guyar, noch nicht einmal eine Glänzerin mit überragenden Fähigkeiten. Was sollte Anguela für einen Grund haben, sich noch einmal mit ihr zu befassen?
    Offenbar hatte er einen Grund, denn es verstrichen nur ein paar Wochen, bis sie ihm erneut begegnete. Sie hatte ein AGLAZAR-Schlachtschiff bis an den Rand eines Kugelsternhaufens geführt, als sie unversehens zu Anguela auf einen anderen Raumer gerufen wurde. Sie begriff nicht, weshalb er ausgerechnet mit ihr reden wollte. Der Verkünder empfing sie in einem luxuriös eingerichteten Raum. Sogleich verwickelte er sie in ein Gespräch über politische Strukturen innerhalb der verschiedenen Galaxien. Die globale Ebene der Thatrix-Zivilisation war von jener der Entscheidungsbefugnisse der autonomen Einzelsektoren und Lokalen Systeme klar zu unterscheiden. Sektor-Regierungen, Volksgruppen und Interessenvertretungen kanalisierten die Strömungen ihrer politischen Zielsetzung zu der Sphärenstadt des Caldit-Systems, wo in Zusammenarbeit mit den Calditischen Palästen die Politik der Thatrix-Zivilisation bestimmt wurde. Die Planetaren Regierungen waren an die autonomen Regierungssysteme der entsprechenden Regionen angepasst.
    Die Fragen, die Anguela stellte, waren schwierig und anspruchsvoll. Sie erforderten Eifages ganze Konzentration. Die Vaianische Ingenieurin zeigte sich den Ansprüchen des Verkünders gewachsen, und sie vertrat ihre Meinung auch dann, wenn sie mit der Anguelas nicht übereinstimmte. Sie widersprach ihm gar, ohne dabei den Respekt vor ihm zu verlieren. Einige Male provozierte er sie, und sie fiel auf ihn herein, indem sie geradezu leidenschaftlich für eine Sache eintrat, die auf den ersten Blick den Interessen der Thatrix-Zivilisation nicht zu dienen schien. Als sie merkte, dass er sie nur prüfen wollte, war sie etwas vorsichtiger. „Man sagt, dass du noch immer nicht in der Galaxis Aul Eimanx gewesen bist", stichelte sie, „obwohl du nun schon viele Jahre Verkünder bist." Er stand auf und verließ wortlos den Raum. Betroffen blickte sie hinter ihm her. Sie wollte ihn fragen, ob sie ihn mit ihrer Bemerkung beleidigt habe, doch bevor sie noch ein Wort über die Lippen' brachte, hatte sich die Tür bereits hinter ihm geschlossen.
    Wer andere jagen will, muss selbst gut laufen können, und wer den Wert seines Gewehres nutzen will, darf nicht darauf sitzen.
    Ohl Tulpo; Valenter Er hatte allen Grund, stolz auf sich zu sein. Im Alter von 74 Thadrin hatte er die meisten seiner Ziele bereits erreicht. Er war Moro-Rihjotto. Ein harter und beschwerlicher Weg lag hinter ihm. Gewiss, es hatte Valenter gegeben, die in wesentlich jüngeren Jahren mit
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