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217 - Der Unsichtbare

217 - Der Unsichtbare

Titel: 217 - Der Unsichtbare
Autoren: Michelle Stern
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Schuss traf Shahruuk mitten in die Brust. Er taumelte noch ein paar Schritte auf Oree zu, dann stürzte der Khaan mit weit aufgerissenen Augen aus der Bodenluke, hinunter in den See von Lukuu.
    Matt fühlte Zorn in sich aufsteigen. Oree hatte einen gefesselten Mann erschossen! »Was sollte das?«, herrschte er den Krieger an.
    Oree senkte die Waffe. »Du hast mich nach den hiesigen Gesetzen gefragt. In diesem Land herrscht das Recht des Stärkeren.« Er wandte sich ab, trat an das Fenster und sah hinaus, während Orna in der anderen Ecke leise schluchzte. Yann nahm sie tröstend in seine Arme.
    »Du bist in meinem Reich nicht willkommen, Oree aus Aruun«, merkte Pilatre de Rozier an. »Selbstjustiz ist Barbarei. Ich werde dich und deine Schwester absetzen, sobald wir den See überquert haben. Mögt ihr fern der Wolkenstädte euer Glück finden.«
    Oree drehte sich um. »Ihr wisst, dass ich Euch einen Gefallen getan habe, Pilatre de Rozier. Shahruuk hätte keine Ruhe gegeben, und er hat den Tod verdient.«
    Sie sahen einander stumm in die Augen, bis Oree sich als Erster abwandte und wieder aus dem Fenster starrte. Orna hörte zu weinen auf und kam an seine Seite.
    Matt fragte sich, wie es war, wenn man einander ohne Worte verstand.
    Aruula. Er sah auf seine Hand, die wieder vollständig sichtbar war. Was auch immer der Zeitstrahl mit ihm angerichtet hatte, es war vorüber. Wenn es an den Tachyonen gelegen hatte, die ihn umhüllt und aus der Jetztzeit ausgeblendet hatten, so hatten sie sich endlich wieder abgebaut.
    Er würde nur nie mehr den Strahl betreten können. Allein schon wegen Gilam’esh, der dort auf ihn lauerte. Und vielleicht auch auf jeden anderen, der mit dem Strahl vom Mars zur Erde reiste!
    Matthew Drax lenkte das Luftschiff über den Tangaani-See, der verheißungsvoll glitzernd unter ihnen lag.
    »Fliegen wir nach Wimereux«, erklärte er entschlossen. Vielleicht würde er dort auf Rulfan treffen, der inzwischen von der Suche nach Chira zurück war. Oder gar etwas über Aruulas Verbleib erfahren.
    »Nach Hause«, meinte der Kaiser mit leiser Stimme. »Mein Reich war schon viel zu lange ohne Führung.«
    »In die Freiheit«, meinte Yann Haggard und lächelte.
    ENDE
    [1] Siehe Maddrax Nr. 216 »Jenseits von Raum und Zeit«
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