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217 - Der Unsichtbare

217 - Der Unsichtbare

Titel: 217 - Der Unsichtbare
Autoren: Michelle Stern
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Rückgabe des Khaan! Anderenfalls werden wir die Fara angreifen und vernichten!«
    »Diese verdammten…« Matt knirschte mit den Zähnen. Dann wies er auf einen freien Fleck nahe dem Turm. »Zünde die Lunte und wirf das Pulversäckchen dorthin, Yann. Mal sehen, ob sie dann immer noch so große Töne spucken!«
    Yann nickte. Sie schickten die Ladung nach unten.
    Das Schwarzpulver krachte auf den Hof und explodierte neben einem barkenförmigen Pavillon, von dem nicht viel mehr übrig blieb als qualmende Trümmer. Die Retrologen ergriffen die Flucht. Und nicht nur sie. Eine Menschenmenge strömte aus der inneren Festung in die äußeren Bereiche. Nur Santuu wählte den anderen Weg: Er verschwand im Turm. Matt konnte sich denken, was der Induu vorhatte.
    Er wandte sich an de Rozier: »Mach den Leuten Feuer unter dem Hintern, mein Freund. Wenn dieser Kerl mit den Gasflaschen auftaucht, haben wir keine andere Wahl, als sofort zu sprengen.«
    Pilatre de Rozier folgte dem Rat und spornte die Menge zu größtmöglicher Eile an. Die ersten Menschen verließen bereits das Haupttor und strömten ins Umland. Hoffentlich kam es dort zu keinem Scharmützel mit den Fara!
    Matt wandte sich erneut an Yann. »Du musst versuchen, den Turm an seiner Basis zu treffen und zum Einsturz zu bringen. Ziele sorgfältig, wir haben nur den einen Versuch.«
    Yann nickte grimmig und stellte sich mit dem Fässchen, aus dem die Lunte ragte, vor der Bodenluke in Positur.
    Dann war es so weit. Santuu tauchte wieder auf, mit länglichen Behältnissen unter beiden Armen. Die Gasflaschen!
    Matt flog über den Turm hinweg und gab das Kommando. Yann Haggard entzündete die Lunte und ließ das Fass im richtigen Moment fallen.
    Die folgenden Erschütterungen waren gewaltig, die Explosion lauter und heftiger als der Donner eines Seegewitters. Der Turm geriet ins Wanken, kam in eine Schräglage und rutschte knirschend ein Stück zur Seite. Ein Riss durchzog ihn. Das steinerne Gebilde wankte und stürzte.
    Santuu schrie, doch seine Schreie gingen im alles auslöschenden Poltern und Krachen der Steinmassen unter. Eine Feuerwolke schoss empor, als das Gas verbrannte.
    Shahruuk saß mit zusammengekniffenem Mund am Kartentisch, die Hände vor dem Körper gefesselt, und sah hinunter, wie seine Festung einstürzte. Eine Staubwolke wirbelte auf und beeinträchtigte die Sicht. Sie senkte sich langsam über die Trümmer und färbte die roten Steine grau.
    Shahruuk starrte Matt hasserfüllt an. »Dafür werde ich euch bezahlen lassen!«
    Matt fühlte Erleichterung. Die Waffen der Induu waren nicht für diese Welt bestimmt. Der Turm zerquetschte und begrub sie unter sich. Die Stille nach der Kakophonie war erlösend.
    Kaiser Pilatre de Rozier trat erneut an das Fenster, während Matt die Roziere vor die Festungsmauern lenkte, wo das Volk sich versammelt hatte.
    »Von nun an steht diese Festung unter Unserer persönlichen Beobachtung!«, dröhnte das Megafon. »Die Ruinen dürfen nicht durchsucht werden! Sollten Wir feststellen, dass Grabungen stattfinden oder diese Festung wieder aufgebaut wird, werden Wir mit einer Unserer fliegenden Städte hierher kommen und alle vernichten, die daran beteiligt sind!«
    Matt sah auf den Haufen aus Schutt und Steinen. Selbst wenn die Induu nicht gehorchten – es würde Jahre dauern, den Keller des Turmes freizulegen.
    »Fliegen wir«, meinte er ruhig. Er war überrascht, wie laut seine Stimme plötzlich klang. War er endlich wieder ganz in der Welt angekommen?
    Matt drehte bei und sie zogen über die Reihen der Fara hinweg. Die meisten der Krieger flohen, als sie das Luftschiff in ihre Richtung kommen sahen. Runa aber saß auf ihrem Efranten und winkte lächelnd hinauf.
    Matt nahm nun Kurs auf den See. Es gefiel ihm zwar nicht, die Fara und die Induu so zurückzulassen, doch er hatte getan, was er tun konnte.
    »Was machen wir mit Shahruuk?«, fragte Oree angespannt.
    Kaiser de Rozier sah unentschlossen drein. »Ich denke, ich sollte ihn mitnehmen. Als Gefangenen.«
    Matt schüttelte den Kopf. »Er sollte nach den Gesetzen des Landes bestraft werden.«
    Pilatre de Rozier kratzte sich an der Perücke. »Das ist wohl wahr, doch, pardon, wer soll dieses Gesetz ausführen? Wir können ihn wohl kaum diesem Kretin Waluk überlassen.«
    »Waluk verehrt ihn«, merkte Oree bitter an. »Er wird ihn gehen lassen.«
    Matt sah Oree fragend an. »Wie sind die Gesetze dieses Landes?«
    Oree zog seine Pistool. Der Khaan sprang auf, Orna schrie.
    Der
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