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217 - Der Unsichtbare

217 - Der Unsichtbare

Titel: 217 - Der Unsichtbare
Autoren: Michelle Stern
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Interesse. Er weiß, was die Fara planen, und er hofft, dass ihr euch einig werdet. Ihr möchtet Gift einsetzen, das ist nicht richtig…«
    »Die Fara…« Der Khaan ging mit langen Schritten zwischen Yann und de Rozier hindurch, die gespannt zuhörten. »Sie sind mit ihrem Lager bald in der Reichweite meiner Schleudern. Nein, sie sind keine Gefahr. Aber ein Unsichtbarer in meiner Festung, das ist eine Gefahr! Holt Mehl und Sand! Schafft Farbe herbei! Ich will diesen Mann finden!«
    Orna fasste seine Hand. »Beruhigt Euch, mein Herr. Ich spüre nichts Böses von ihm. Er möchte Euch nicht schaden. Seine Sorge gilt seinen Freunden.«
    »Ach ja?« Der Khaan blieb stehen.
    Matt ahnte nichts Gutes. Mit Shahruuk reden zu wollen war ein Fehler gewesen. Er musste den Wachen ausweichen, doch die Halle war groß genug dazu.
    »Hör zu, Unsichtbarer!«, rief der Khaan in den Raum hinein. »Du hast eine Nachricht für mich geschickt, also kannst du Dinge bewegen! Ich weiß nicht, was für eine Tekknik der Alten du benutzt, aber ich finde es heraus! Du möchtest nicht, dass ich mein Gift auf die Fara schleudere? Wie du willst! Du wirst zu den Fara gehen und ihre Kriegsgeräte vernichten! Töte ihre Efranten, entzünde ihre Schleudern und Zelte und lass mich das Feuer sehen! Dann hast du deinen Frieden. Und wenn du es nicht tust…«, der Khaan trat an Yann heran und zog einen Dolch, »… werde ich diesem hier zuerst das zweite Ohr abschneiden und dann weiter sehen! Ich schneide sie beide in Stücke!«
    Matt verstand die irrsinnige Wut nicht, die er in den Augen des Khaan sah. War es Furcht? Hatte sein unsichtbares Auftauchen die Macht, die Existenz des Khaan zu bedrohen? Er fragte sich, wie er sich gefühlt hätte, wenn die Daa’muren zu allem Überfluss auch noch unsichtbar gewesen wären. Eine schreckliche Vorstellung. Im Grunde bedrohte er den Khaan in seinem eigenen Thronsaal, und Shahruuk schien um sein Leben zu fürchten.
    Hastig versuchte er erneut mit Oma Kontakt aufzunehmen. Die junge Frau nickte.
    »Maddrax geht. Er will Euch nicht bedrohen.«
    »Wenn er die Kriegsgeräte vernichtet hat, soll er zurückkehren. Dann lasse ich seine Freunde gehen.« Shahruuk sah zu seinen Wachen. »Packt sie, und wenn jemand oder etwas versucht, sie zu befreien oder mir ein Leid anzutun, dann tötet sie auf der Stelle!«
    Matt wusste nicht, was er tun sollte. Die Situation war verfahrener denn je. Er hoffte auf Orna. Bitte, lass mich mit dir reden. Geh irgendwohin, wo ich deine Worte hören kann. Ich kann keine Gedanken lesen.
    Orna sah den Khaan kühl an. »Der Geist ist fort. Ihr könnt sein Tun von der Wehrmauer aus beobachten. Darf ich mich für einen Moment in meine Gemächer zurückziehen? Das Lauschen war sehr anstrengend.«
    »Nimm dir Leibwächter mit.« Shahruuk entspannte sich ein wenig und ging zu seinem Thron. Er vermied es, Pilatre de Rozier anzusehen, der von zwei Wachen festgehalten wurde. Matt hoffte, Yann und der Kaiser hielten durch. Es musste eine Möglichkeit geben, ihnen zu helfen. Alles hing jetzt von Orna ab.
    Er ging hinter der jungen Frau in deren Gemächer. Ihre Kemenate war prächtig eingerichtet mit dunklen Möbeln, schweren Teppichen und einem weichen Bett. Am liebsten hätte Matt sich hineingelegt und zwölf Stunden durchgeschlafen.
    »Was willst du von mir?«, flüsterte Orna. »Du hast Shahruuk sehr erzürnt. Er fürchtet nichts mehr als die Kontrolle zu verlieren…«
    Ich wollte das nicht. Ich wollte helfen. Bitte lies meine Gedanken. Matt öffnete seinen Geist und zeigte Orna die Waffen im Keller. Er zeigte ihr auch Bilder aus seiner Vergangenheit: Bilder von sterbenden Soldaten in Schützengräben, von Atompilzen und Massenvernichtung.
    Orna ließ sich mit gequältem Gesichtsausdruck auf das Bett sinken. »Was zeigst du mir da?« Tränen liefen über ihr Gesicht.
    Die Schrecken der Vergangenheit – und die der Zukunft, wenn wir nicht handeln. Shahruuk weiß nicht, was er da gefunden hat. Aber er weiß sehr wohl, was das Gas, tut, das ich dir zeigte.
    »Die Flaschen…« Orna nickte. »So will er die Fara aufhalten. Sie lagern tiefer als wir, und das Gas wird nach unten sinken. Er ist sehr stolz auf die Entschlüsselung dieses Rätsels und möchte die Wirkung unbedingt testen. Genau wie seine anderen Waffen.«
    Matt schauderte. Er musste an die Sprengsätze denken, an die Cruise Missiles. Er hat dir seine Pläne mitgeteilt? Also scheint er dir zu vertrauen.
    »Er liebt mich.«
    Kannst du ihn
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