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2168 - Der Sarkan-Kämpfer

Titel: 2168 - Der Sarkan-Kämpfer
Autoren: Unbekannt
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Machtzentrum der Inquisition der Vernunft befinden. Es warf kein gutes Licht auf die Absichten des Residenten, dass Ascari das erst durch meinen Informanten erfahren hatte.
    Der Grund für sein Schweigen lag auf der Hand: Er misstraute der Dreisonnenträgerin, die in dieser militärischen Situation als Admiralin der arkonidischen Flotte den gleichen Rang wie er bekleidete. Lag es daran, dass sie eine Arkonidin oder dass sie eine Frau war? Natürlich hätte er dieses Misstrauen nie offen eingestanden. Das verbot sich schon aus diplomatischen Gründen... „Resident", sagte eine fremde Stimme. „Am Fenster tut sich etwas." Unwillkürlich blickte ich zu der Person, die sich zu Wort gemeldet hatte: ein großer, schlanker Weichhäuter mit unsteten Augen und einem dunklen Bartschatten, der in meinen Unterlagen als Lauter Broch't verzeichnet war, Leiter der Abteilung Funk und Ortung. „Projektion!", befahl der Resident. Auch Ascari und ich richteten unsere Aufmerksamkeit auf die Hologramm-Matrix, die eine Wiedergabe der optischen Außenbeobachtung bot. Das Sternenfenster war zu sehen, ein atemberaubender Anblick.
    Und ein leuchtender Punkt, der sich von dem mattschwarzen Energiefeld entfernte. Noch während wir hinsahen, traten weitere Punkte aus, jeweils zehn neben- und übereinander, die eine Gitterstruktur bildeten. Sie zogen jeweils hundert Perlenketten in perfektem Synchronismus hinter sich her. „Schiffe - einige Dutzend", meldete der Funkchef. „Ach was, es sind Hunderte. Und es werden immer mehr."
    „Identifizierung?", erkundigte sich Rhodan. Er klang beunruhigt, doch das erstaunte mich nicht. Ein Angriff des Reichs Tradom war schon lange überfällig. Aber aus dieser Richtung? Nein, das dürfte nicht sehr wahrscheinlich sein. Auf der anderen Seite des Fensters befand sich die Milchstraße. „Das sind galaktische Einheiten", bestätigte Broch't, „einige tausend terranische Schiffe!"Rhodan nickte langsam. „Kontakt aufnehmen!" Broch't tippte auf eine Tastatur, worauf sich in einem Holowürfel vor ihm die Schwingung eines Frequenzbandes veränderte. „Das Flaggschiff antwortet, Resident. Es ist ..." Er drehte sich zu Rhodan um. „Juli an Tifflor."
    Rhodan wandte sich mit einem breiten Grinsen an Ascari. „Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Mascantin, aber du wirst verstehen, dass diese Kontaktaufnahme keinen Aufschub duldet. Können wir unser Gespräch ein andermal fortsetzen?" Die Dreisonnenträgerin sagte nichts. Das zornige Funkeln ihrer roten Augen war Antwort genug. Sie machte auf dem Absatz kehrt und verließ hoch erhobenen Hauptes die Zentrale. Für diesmal ging sie - und ich folgte ihr. Aber wir würden wiederkommen.
    Es fällt mir nicht leicht, über meine Gefühle zu schreiben, aber es geht mir immer schlechter. Ich brauche keinen Mediker, um das zu erkennen. Ich frage mich, wohin diese Entwicklung noch führen wird. Eins weiß ich ganz sicher: Meine einzige Chance, ihr entgegenzuwirken, besteht darin, dass ich Rechenschaft ablege. Ach Liv, ist das nicht eine schreckliche Formulierung? „Rechenschaft ablegen". Wem denn gegenüber? Als gäbe es jetzt, nachdem du fort bist, noch jemanden, der Einfluss auf mich nehmen könnte. Trotzdem spüre ich, dass ich einen solchen Rückblick leisten muss. Ich muss die letzten acht Jahre Revue passieren lassen, um mir Klarheit darüber zu verschaffen, wo ich stehe, an welchem Punkt meines Lebens - wie dicht am Abgrund.
    Du hättest mich verstanden, Liv, das weiß ich. Du hättest begriffen, warum seit meiner Versetzung hierher das Grauen wieder über mich hereinbricht.
    Weißt du, damals bei meiner Entlassung hatte ich geglaubt, es endgültig überwunden zu haben, meine Erlebnisse als Vergangenheit betrachten zu dürfen. Meine einstigen Fähigkeiten spukten nicht mehr in meinen Träumen herum, und ich hatte das beruhigende Gefühl, erfolgreich ein neues Leben begonnen zu haben. Aber eigentlich hätte ich wissen müssen, dass der Seelenfrieden nicht von langer Dauer sein würde.
    Drei Jahre ist es her, aber es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, drei Jahre, seit man mich auf Tahun entließ. Die Langzeittherapie war beendet, mit äußerst positivem Befund. Das Ara-Team war überzeugt gewesen, dass ich die traumatischen Ereignisse auf Pforte drei verarbeitet hatte. Ich selbst war der gleichen Ansicht gewesen. Ich hatte meinen alten Beruf als Transmittertechniker wieder aufgenommen und mir den aktuellen Wissensstand angeeignet. Anschließend war ich auf die
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