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2168 - Der Sarkan-Kämpfer

Titel: 2168 - Der Sarkan-Kämpfer
Autoren: Unbekannt
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JABBERWOCKY vermittelt worden, einen 800-Meter-Raumer der NOVA-Klasse. Sie sollte zum Raumsektor Hayok in Marsch gesetzt werden. Seit dieser Sektor vor zwölf Jahren besetzt worden war, hatte er sich zum größten Zankapfel zwischen Arkon und Terra entwickelt und war zugleich eine der wichtigsten Produktionsstätten der Galaxis für positronische Schaltelemente. Die Aufgabe der JABBERWOCKY bestand nicht nur darin, die Flottenbewegungen der Arkoniden, sondern auch nie zuvor gesichtete, fremdartige Raumschiffe zu beobachten, die dort ihr Unwesen trieben.
    Alles schien sich hervorragend zu entwickeln. Ich hatte den Eindruck dass wir etwas für die größtenteils terranische Bevölkerung taten, die in dem Sternenarchipel ansässig war. Und wenn die Hilfe nur darin bestand, Patrouille zu fliegen. Ich lebte nach neuen Werten, tauchte privat jedoch eher in der Menge der Besatzungsmitglieder unter. Nach einer Weile kam es zu Feindkontakten, ich wurde mehrmals für die hervorragende Logistik der Versorgungsgüter im Kampfeinsatz belobigt. Aber das war mir gleich... Ich wollte vergessen, einer unter vielen sein, mein früheres Leben verdrängen. Als ich dich kennen lernte, Liv, glaubte ich, dass sich für mich ein neuer Horizont auftat. Du warst Triebwerkstechnikerin an Bord der JABBER-WOCKY. Wie hinreißend du bei unserer ersten Begegnung aussahst! Gertenschlank, rothaarig und mit lindgrünen Augen.
    Ich verliebte mich auf Anhieb in dich, und du schienst diese Liebe zu erwidern. Du warst die Einzige, der ich meine Vergangenheit eingestand, der ich mich voll und ganz anvertraute. Nicht einmal den Bordmedikern hatte ich Einblick in sie gewährt. Du hast mich verstanden, meine Sehnsucht nach Frieden begriffen und mir versichert, den Rest deines Lebens mit mir verbringen zu wollen. Wir wollten uns auf Pia Mater zurückziehen, den siebten Planeten des Chapell-Systems, sobald wir genug gespart hatten. Nur wenige Jahre Raumdienst trennten uns noch von diesem Ziel, dann hätte die Abfindung für eine kleine Farm gereicht.
    Bis Tarogol in unserem Leben auftauchte. Nein, in deinem Leben, nicht in meinem. Er war dein Vorgesetzter geworden, und vom ersten Tag an hingst du an seinen Lippen. Jedes seiner Worte schien dir heilig zu sein, und ich konnte dir nicht begreiflich machen, wie durchschnittlich dieser Imarter war. Dir fehlten meine Erfahrungen, um ihn durchschauen zu können. Mein Zorn wuchs. Ich fragte mich immer öfter, wie ich ihn ausschalten konnte, meinen unerwünschten Konkurrenten. Erst dachte ich an Verleumdung, an Sabotage, die ich ihm in die Schuhe schöbe, dann kam ich auf drastischere Ideen. In dem Maße, wie du dich ihm zuwandtest, stieg meine Überzeugung, ihn umbringen zu müssen.
    Aber es sollte nicht sein. Das Schicksal kam mir zuvor. Bei einer Routinemission zu den Korphyren, die du unter Tarogols Leitung als Stellvertretende Leiterin der Abteilung Triebwerke mitmachtest, erlosch auch der letzte Funken Hoffnung auf gemeinsames Glück. Die Raumfähre verglühte beim Landeanflug. Technisches Versagen. Es war für mich wie ein Schlag ins Gesicht, wie eine Bestätigung, dass ich es nie zu etwas bringen würde. Weder mit dir noch ohne dich. Hinzu kam das Wissen, für deinen Tod verantwortlich zu sein, weil ich ihn durch mein Sehnen herbeigeführt hatte.
    Seit meiner Entlassung auf Tahun war ich überzeugt gewesen, mit dem Schicksal eine Vereinbarung getroffen zu haben. Im Tausch gegen meine Fähigkeiten hatte ich mein Leben behalten dürfen. Aber wenn ich jetzt zurückschaue, hatte ich tief in mir schon immer gewusst, dass es kein gutes Ende mit mir nehmen würde. Nun warst du tot, und ich fühlte mich einsamer denn je, zurückgeworfen auf mich selbst, ein weiteres Mal. Die Einsamkeit stieg gewaltig in mir auf. Ich begriff, dass ich das nur überstehen konnte, wenn ich noch einmal ganz von vorn anfing. Aber an Bord der JABBERWOCKY war das nicht möglich. Jeder Zentimeter des Schiffes war mir vertraut und erinnerte mich an dich, an mein erneutes Versagen. Und so suchte ich um meine Versetzung nach.
    Ich konnte nicht ahnen, wie vorteilhaft meine Arbeit bewertet wurde. Der Kommandant der JABBERWOCKY reichte mein Gesuch nicht einfach weiter. Er versah es mit einer nachdrücklichen Empfehlung. Vier Wochen später fand ich mich nicht etwa auf einem beliebigen Raumschiff wieder, sondern an Bord der LEIF ERIKSSON. Ich war auf Perry Rhodans Schiff. Wie schon einmal für kurze Zeit auf dem dritten Planeten im System Kalups
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