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2164 - Kinder der Sterne

Titel: 2164 - Kinder der Sterne
Autoren: Unbekannt
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beobachtete er Zitonie, die am Rand des Feldes Wache hielt. Es war nicht seine erste Strafarbeit hier, und im Grunde genommen fand er sie nicht so übel. Es war eine Abwechslung und tatsächlich keine schwere Arbeit. Arlo hatte schon erlebt, welche Früchte seine Arbeit trug, und selbst geerntetes Gemüse mit zu seinen Eltern genommen, aus dem sein Vater mit Hilfe der Robotküche ein leckeres Gericht gezaubert hatte.
    Sinnlos war die Arbeit jedenfalls nicht. Nur tat man sich körperliche Arbeit natürlich nicht freiwillig an, wenn es normalerweise Roboter erledigen konnten. An diesem Tag hatte Arlo Kellind aber gar keine Lust. Er fühlte sich nicht im Geringsten schuldig und sah es nicht ein, eine Strafe abarbeiten zu müssen, nur weil er Gizzo davon abgehalten hatte, einen Kleineren zu verprügeln. Der Junge kannte die Kamashitin ziemlich gut - wie eigentlich jedes Kind, das häufig in den Gärten spielte. Arlo wusste, dass Zitonie irgendwann verschwinden würde, um sich an einer anderen Stelle um ihre Pflanzen zu kümmern. In den Gärten ging die Arbeit nie zur Neige, und Zitonie war alles andere als phlegmatisch. Sie war praktisch rund um die Uhr am Werk. Ein kurzes Blinzeln, einmal den Schweiß von der Stirn gewischt, und Zitonie war aus Arlos Blickfeld verschwunden. Der Kleine frohlockte innerlich. Er würde sich jetzt aus dem Staub machen und in ein oder zwei Stunden wiederkommen; vorher ließ die Kamashitin sich bestimmt nicht blicken. Dann würde er noch ein wenig arbeiten und durfte schließlich guten Gewissens heim.
    Nur Gizzo war ein Problem, denn ihn wollte Arlo auf keinen Fall mitnehmen. Immerhin war der miesepetrige Kerl keiner, der ihn verraten würde; er suchte sicher schon einen anderen Weg, es Arlo heimzuzahlen. Darauf musste Arlo gefasst sein, und es hinderte ihn nicht an seinem Vorhaben.
    Deswegen würde er gewiss nicht die ganze Zeit brav arbeiten. Er hatte keine Angst vor dem Dicken. Arlo grub mit den Fingern in der lockeren Erde herum, bis er einen kleinen Stein fand. Gizzo war so vertieft darin, mit der Harke am Erdboden seine Wut auszulassen, dass er nicht auf Arlo achtete.
    Aber er fuhr hoch und wandte den Kopf, als er ein Geräusch hinter sich hörte. „Was war das?" Er drehte sich zur Seite. Nun rannte Arlo los; zum Glück kannte er den Weg zum Erholungsbereich, es war nicht weit, gleich hinter der Hecke. Er war kaum im Gebüsch verschwunden, als er schon Gizzos Aufschrei hörte: „Arlo Kellind, du bist gemein! Aber ich krieg dich, und dann geht's dir schlecht!" An eine Verfolgung war nicht zu denken, Gizzo war schon vom Einpflanzen zu sehr außer Puste. Arlo lachte innerlich und lief zu einem Wäldchen. Wenn Zitonie ihn vorher nicht erwischte, war er erst mal sicher. Von dort aus kannte er jeden Weg und wusste, wo er sich verbergen konnte.
    Vergnügt wanderte Arlo Kellind, die Hände in den Hosentaschen, durch den kleinen Wald. Er hatte seine Mutter einmal gefragt, ob es ein großer Unterschied war, auf einem Schiff oder auf einem Planeten zu leben. „J a", hatte Fee geantwortet. „Das fängt schon damit an, dass man nicht durch Unachtsamkeit oder technisches Versagen ins Vakuum des Alls geblasen werden kann. So was wird euch sicher noch passieren, wenn ihr nicht endlich aufpasst und auf die Erwachsenen hört, die es besser wissen."Arlo hatte die Augen verdreht, seine Mutter aber gelacht. „Eines Tages wirst du den Unterschied kennen lernen, mein Sohn. Doch es gibt auf der SOL Gärten, die denen auf so manchem Planeten wenigstens ähnlich sind - genauso friedlich und verträumt." Unbelebt waren die Gärten ohnehin nicht. Winzige Vögel, Insekten oder kleine Nagetiere tummelten sich in den Hydroponischen Gärten und fühlten sich in ihrer neuen Heimat wohl. So waren die Erholungslandschaften inzwischen ein recht guter Ersatz für die „reale Natur", da es an vielen Stellen leise raschelte, schillernde Insekten Nektar saugten und Vögel sangen. Vor allem Zitonie hatte die Versuche vorangetrieben, speziell ausgesuchte Tiere auszuwildern, weil sich dadurch normalerweise die künstlich geschaffenen Pflanzenwelten besser entwickeln und selbst erhalten sollten. Natürlich erfolgte dies unter ständiger strengster Aufsicht. Als Atlan zuerst Zitonies Ansinnen mit dem Hinweis auf unbekannte Risiken ablehnen wollte, bemerkte die Kamashitin trocken: „Wir haben die Mom'Serimer, Keifan und Mohodeh Kascha an Bord genommen. Wo ist da der Unterschied?"
    Manchmal unternahm Roa Kellkem mit ihren
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