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2164 - Kinder der Sterne

Titel: 2164 - Kinder der Sterne
Autoren: Unbekannt
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erläuterte Basch. „Aber euch vertrauen wir."
    Verdutzt sah Arlo alle seine Freunde versammelt, selbst die kleinsten Kinder. Shoy Carampo eilte ihm mit wehenden Gehirntentakeln entgegen. „Wir haben uns schon größte Sorgen um dich gemacht, Arlo! Alle Kinder haben sich hierher geflüchtet, weil die Menschen plötzlich verrückt geworden sind. Es wurde sogar gefährlich, auch für uns, deshalb haben wir uns versteckt."
    „Ach, wenn ihr wüsstet!", stieß Arlo hervor. Er hatte Mühe seine Tränen zurückzuhalten. Stockend erzählte er die ganze Geschichte. Die Kinder bekamen immer größere Augen und schienen ihm keinen Glauben zu schenken. „Und SENECA übergibt ausgerechnet dir die Befehlsgewalt?", tönte Gizzo Kefinn. „Das glaub ich nie im Leben! Du hast dir das alles ausgedacht!"
    „Nun halt dich mal zurück Gizzo es geht hier um sehr ernste Dinge!", wies Shoy Carampo den Dicken zurecht.
    „Ich halte es für logisch, dass SENECA Arlo anerkennt."
    „Aber was hilft mir das?" Arlo kauerte sich hin und vergrub den Kopf in den Armen. „Ich hab nur noch eine halbe Stunde Zeit, mich zu entscheiden. Und ich habe keine Ahnung, was ich machen soll!" Fast vorwurfsvoll schaute er zu dem Lord auf. „Ich bin schließlich ein Kind!" Shoy lächelte. „Ich war auch noch fast ein Kind, als ich eine Entscheidung treffen musste. Du und ich, wir sind uns nicht unähnlich, Arlo. Erzähl noch mal ganz von vorn, vielleicht finden wir zusammen einen Weg."
    Sie diskutierten gut zehn Minuten über das Für und Wider. Schließlich meinte Shoy: „Im Grunde genommen sind wir auf halbem Weg stecken geblieben. Vielleicht sollten wir wirklich den Schritt zu Ende gehen. Richtig gefährlich ist es nicht mehr, denn uns geht es gut und die erwachsenen Menschen werden wieder normal, sobald der alte Zustand wiederhergestellt ist. SENECA hat gesagt, dass wir durch den Mega-Dom können, also müssen wir es riskieren."
    „Sonst geht das Universum unter", sagte Arlo kummervoll.
    Und dann brach alles andere aus ihm hervor - wie er die Konferenz belauscht und erfahren hatte, was für eine Katastrophe drohte, wenn sie nicht rechtzeitig bei den Helioten eintrafen. Die Mom'Serimer, sonst quirlige Geschöpfe, saßen gebannt und lauschten still. Ebenso die übrigen Kinder, Gizzo mit offenem Mund. Niemand hatte geahnt, was alles in Arlo steckte, wie viel er wusste, ja wie reif er für sein Alter schon war. Er war ihnen allen überlegen, und deshalb hatte SENECA ihm die Befehlsgewalt übertragen.
    Shoy Carampo ließ kummervoll die Gehirntentakel hängen. Seine hellrote Haut wurde sehr blass. „Arlo, dann haben wir wirklich keine andere Wahl mehr", sagte er leise. „Wir müssen es wagen. Jeder Weg führt zu einer Katastrophe, und wir müssen denjenigen wählen, den wir bewältigen können.
    Was, denkst du, würde Atlan in deiner Situation tun?" Arlo dachte nach. Der Arkonide war der Expeditionsleiter der SOL und hatte letztlich das Sagen. Und er war nicht zimperlich, das hatte er schon erlebt. „Ich glaube, er würde es tun", sagte er. „Dann halte dich nicht mehr lange auf, sondern gib SENECA den Befehl", riet Shoy. „Wer weiß, was sonst mit deiner Mutter und den anderen passiert. Wir müssen durch den Dom, egal, was für Folgen das hat. Wenn auch SENECA meint, dass wir nur diesen einen Versuch haben ..."
    „Ja, hab schon verstanden." Arlo sprang auf. „Ich muss los!"
    „He, warte mal, Arlo, wir kommen mit!", rief Gizzo. „Nein, besser nicht, ihr haltet mich nur auf!", gab Arlo zurück. Aber die älteren Kinder waren nicht mehr aufzuhalten. Sie rannten Arlo hinterher. Schließlich wollten sie den Moment nicht verpassen, wenn der Junge dem Bordgehirn den entscheidenden Befehl gab. Arlo musste ja nur bis zur Lordklause, von dort konnte er SENECA erreichen.
    Doch als er um eine Ecke bog, prallte Arlo beinahe auf jemanden, der ihm den Weg versperrte. Er hörte ein Fauchen und konnte sich gerade noch ducken, als messerscharfe Krallen knapp über ihn hinwegzischten. Dao-Lin-H'ay! In lauernder Haltung verharrte sie und wirkte katzenhafter denn je.
    Jedes einzelne Härchen ihres weichen Flaums war gesträubt, die schwarzen Pupillen riesengroß. „Hab dich gesehen", knurrte die Kartanin, die wie die anderen Erwachsenen auf einen primitiven Entwicklungsstand zurückgefallen war. „Hab deine Spur aufgenommen, bist leicht zu wittern. Bist meine Beute ..."
    „Dao, bitte, sei doch vernünftig", redete Arlo auf sie ein, während er einen Blick auf das
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