Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2164 - Kinder der Sterne

Titel: 2164 - Kinder der Sterne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
jetzt ging es zur Sache: Der Vergnügungspark musste auf den Kopf gestellt werden, und auf dem Markt gab es viele herrliche Sachen. Jeder Marktstand war bunter und geschmückter als der andere. Jeder Marktschreier pries seine Waren als die besten überhaupt an. Die Sachen waren größtenteils Tand, „handgefertigte magische Symbole und Figuren" gleich aus der Fabrik der Station nebenan, schillernde Kleidung, betörend duftende Kerzen, künstlerische Holobilder - es war für jeden etwas dabei. Zu jedem kostbaren Andenken hatte der Händler eine Geschichte, und am liebsten würde er es ja gar nicht hergeben, aber...
    Sogar den Eltern machte es Spaß, einen so vergnügten Nachmittag mit ihren Sprösslingen zu verbringen, fern von kosmischen Gefahren und Bedrohungen. Sie konnten abschalten, um dann später mit neuer Energie zum Dienst zurückzukehren. Fee Kellind und Porto Deangelis schlenderten Arm in Arm über den Markt. „Du hast das alles sehr gut arrangiert, vor allem den Vergnügungspark", lobte sie. „Alles ist genau auf die Kinder abgestimmt.
    Antigrav-Busting, Kudak-Rennen, Schleuderringe, der Sturz ins Schwarze Loch, Holo-Illusionen, Labyrinthe ... es ist wunderbar. Und jede Menge seltsames Spielzeug und Andenken auf diesem Markt. Hat uns das viel gekostet?"
    „Nein, ich habe ihnen dafür einige Konstruktionsanleitungen für verbesserte Positroniken und Antriebe gegeben", antwortete Porto. „Außerdem sind sie, gemessen an der Milchstraße, sehr günstig. Sieh dir nur diese Kinder an; sie laufen herum, als wäre es das Natürlichste der Welt für sie."
    „Das ist es doch auch. In diesem Alter sind sie sehr anpassungsfähig, und sie unterscheiden noch nicht zwischen Schön und Hässlich, Gut und Böse. Sie sind noch nicht so geprägt, sondern entdecken die Welt auf ganz eigene Weise. Ich denke, vor allem für Arlo war dieser Ausflug sehr gut. Er hat endlich seine düsteren Gedanken verscheucht."
    Fee stieß Porto in die Seite, als sie an einem Stand ein Figürchen entdeckte, das dem zabelonischen Fruchtbarkeitszwinkel ähnlich sah. „Untersteh dich!", rief ihr Lebensgefährte entsetzt, als sie den Händler, einen pferdegesichtigen, schuppenbedeckten Rupek, nach dem Preis fragte. Arlo verhandelte unterdessen mit einem hornschneckigen Salabdai, dessen drei Münder sich über den Preis nicht einig werden konnten. Aus seinen sechs Augen troff klebriges Zuckerwasser, das er mit der mittleren langen, dünnen Zunge rasch ableckte und in die am Hals sitzenden Ohren stopfte. „Nein, nein, junger Herr, so geht das nicht", sagte der unterste Mund. Dagegen sagte der oberste: „Ich kann dir den Ghabbat doch nicht zum Einkaufspreis verkaufen, wo bleibt denn da meine Gewinnspanne?" Arlo betrachtete das auserkorene Stück, einen facettenreichen, handgroßen Kristall, der je nach Lichteinfall in einer anderen Farbe aufglühte und in seinem Inneren so etwas wie eine Holoaufzeichnung abbildete von dem, was seine Facetten bei einer bestimmten Haltung aufnahmen. Er schien einen Speicher zu enthalten, denn er zeigte Arlo nach einer Weile, als er den Kristall still an seine Augen hielt, Bilder fremder Welten, die er nicht kannte. Und Tiere, die ihn faszinierten. „Ich zahle dir aber nicht die fünfzig Salithos, sondern nur fünfundzwanzig", blieb der Junge hartnäckig.
    „Mehr habe ich nämlich nicht mehr, und ich muss den Ghabbat haben!"
    „Warum bittest du nicht deine Eltern um Kredit?", kam die Frage aus dem mittleren Mund. „Nö. Die verbieten mir den Kauf am Ende noch."
    „Ich bleibe bei fünfundvierzig Salithos", sagte der oberste. „Die habe ich nun mal nicht."
    „Nein, vierzig sind in Ordnung", sagte der unterste. „Immer noch zu viel. Ich glaube, ich gehe jetzt zum nächsten Stand, der hat billigere und bessere Ware ..." Die Augen tränten, das Sekret wurde in die Ohren gestopft, und der hornschneckige Salabdai seufzte tief. „Also gut, dann dreißig Salithos", gab der mittlere Mund nach. „Einverstanden, aber dafür bekomme ich noch den gezackten Wollfloh!" Arlo griff nach dem pelzigen, versteinerten Tier, das bei richtiger Beleuchtung und tropfenweiser Befeuchtung grün austrieb und schon nach wenigen Tagen süß duftende lila Sternblüten trug. „Ausgeschlossen!", schrien alle drei Münder entsetzt. „Das geht zu weit!"
    „Ich zahle bar", sagte Arlo ungerührt und hielt einen Fünfziger hin. „Könnt ihr wechseln?" Der hornschneckige Salabdai gab ein ersticktes Krächzen von sich. Seine Ohren liefen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher