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2154 - Größer als das Leben

Titel: 2154 - Größer als das Leben
Autoren: Unbekannt
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Hunderttausenden Raumminen gerechnet, die der Gegner ausgestreut hatte und die sofort die ersten kleineren Lücken in die Reihen unserer Flotte rissen.
    Womit er nicht gerechnet hatte, waren die vielen Raumjäger, die wie zornige Flissen über uns herfielen. Durch Hyperstrahlung, die ihre Gefechtsfähigkeit beeinträchtigte, konnten wir sie uns für eine Weile von den Nüstern halten, aber nicht lange genug. Gemeinsam mit den 400.000 Feindschiffen verhinderten sie schließlich den Durchbruch unserer AGLAZARE. Wir erreichten einfach nicht die 35 Prozent Lichtgeschwindigkeit, die für den Eintritt in den Hyperraum nun einmal erforderlich sind. Es war ein grausames Spiel. Schon nach weniger als zehn Minuten war die Zahl unserer AGLAZARE auf mehr als die Hälfte geschrumpft, und die gegnerische Flotte nahm sich das Kommandoschiff vor.
    Die TRAH BAR hatte seit Beginn der Schlacht jeden Feindkontakt gemieden und war die ganze Zeit dicht am Sternenfenster geflogen, permant zum Rückzug bereit. Unter dem Ansturm der Gegner wurde sie zu einem Ausweichmanöver gezwungen, das sie direkt vor die Geschütze der Raumjägerstaffeln brachte. Zebucks Kommandoschiff wurde getroffen, blieb jedoch unbeschädigt. Während es mit Höchstgeschwindigkeit beschleunigte, versuchten die noch existierenden 8000 AGLAZARE die Raumjäger zu binden. Viertausend gaben der TRAH BAR Feuerschutz, davon die Hälfte in Form einer Röhre, die anderen viertausend nahmen in dem auf diese Weise geschaffenen Korridor Fahrt auf und verschwanden im Hyperraum.
    Von den Schiffen, die Feuerschutz gegeben hatten, entgingen knapp über tausend - darunter unser Schiff - der Vernichtung und zogen sich hinter das Sternenfenster zurück. Später erfuhren wir, dass die AGLAZARE, denen der Durchbruch gelungen war, in das Heimatsystem des Gegners vorzustoßen versuchten, jedoch seinen Schutzschirm nicht überwinden konnten. Keine hundert Einheiten überstanden das anschließende Gemetzel und irren jetzt orientierungslos durch die Ferne Provinz.
    Unser Schiff hatte Glück im Unglück. Es gelang uns, in Schleichfahrt zum Sternenfenster zurückzukehren. Als sich die letzten tausend AGLAZARE den übermächtigen Truppen aus der Milchstraße entgegenwarfen, nutzten wir die Gelegenheit, um rasch nach Tradom zu wechseln. Von diesem letzten Aufgebot an tausend AGLAZAR-Schiffen entgingen nur zwanzig der Vernichtung. Zwanzig von zwanzigtausend!
    Der Tag der Schlacht wird uns für immer im Gedächtnis bleiben. An ihm fand die größte Katastrophe statt, die das Reich Tradom jemals erlebte.
    Nichts rechtfertigt eine solche Verschwendung von Leben und Material. Deshalb empfinden wir, die überlebende Besatzung der TAMPAU, es als unsere Pflicht, die Ereignisse festzuhalten und an die Öffentlichkeit zu bringen, bevor geschönte Zahlen und angebliche Erfolge den Eindruck erwecken, dieses Gemetzel sei gerechtfertigt gewesen. Nie wieder darf von Tradom ein Krieg ausgehen!
    Sogtans Entsetzen wich nur langsam. Es erschütterte ihn zutiefst, dass ausgerechnet Barti Paura, zu Schulzeiten einer der glühendsten Verehrer des Reiches, sich gegen die Interessen und Ziele der Inquisition stellte. Er bezweifelte nicht, dass Pauras Bericht den Tatsachen entsprach, aber Trah Zebuck hatte schließlich keine andere Wahl gehabt. Er musste den Angriff befehlen. Hätte Zebuck nicht die Initiative ergriffen, wäre Tradom den Herrschern der Fernen Provinz Milchstraße vielleicht schon in die Hände gefallen - ein Schicksal, das noch immer möglich erschien. Die Bewohner Tradoms konnten sich glücklich schätzen, dass es den fähigen Ehrwürdigen Wissenschaftlern gelungen war, die einseitige Blockierung des Sternenfensters rechtzeitig aufzuheben. Auf diese Weise war es wenigstens möglich, den Feind auf seinem eigenen Territorium zu schlagen.
    Sogtan reichte Pauras Bericht an die oberste Polizeibehörde weiter, zusammen mit seinen eigenen Unterlagen über ihn und der Empfehlung, im JontaZip nach Energiesignaturen des Verräters zu fahnden. Er regte auch an, mögliche Verbindungen des Valenters zum Trümmerimperium zu überprüfen. Es wollte ihm nicht in den Sinn, dass der einstige Kommandant eines AGLAZARS aus freien Stücken die Seiten gewechselt haben sollte.
    Vielleicht war es ja das Werk der Rebellen? Sogtan hatte sich gerade wieder den Tagesgeschäften zugewandt, als sein Sekretär ihm die offiziellen Meldungen über die Schlacht am Sternenfenster auf den Tisch legte, die Sogtan genau wie andere
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