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2154 - Größer als das Leben

Titel: 2154 - Größer als das Leben
Autoren: Unbekannt
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kurz zuvor löste sich noch ein Schuss! „Sogtan ...", hauchte Torrjan erstaunt. Er kippte nach vorn, stützte sich mit der Rechten ab und strich sich mit der Linken über Schnauze und Mund. Torrjans Lippen im unteren Gesichtsbereich verzogen sich, als lächelte er, dann kippte er vornüber. „Torrjan", stöhnte Sogtan entsetzt und tastete hektisch nach der Waffe des B'Valenters. Ihm war schwindelig vom Blutverlust, weil etwas seine Halsschlagader durchdrungen hatte.
    Er musterte Kresto hasserfüllt und krächzte Befehle in sein Funkgerät. Mit erhobener Waffe wartete er, bis die drei Di'Valenter, die vor der Zentrale Posten gestanden hatten, hereingestürmt kamen. Sogtan bekam noch mit, wie sie seine Wunde versorgten und eine Schwebetrage organisierten, um ihn auf die Krankenstation zu bringen. Dann schwanden ihm die Sinne.
    Das Erste, was er sah, als er wieder zu sich kam, war Krestos hämischer Gesichtsausdruck. „Ich bin untröstlich, Bruderherz, aber die Hand der Keum-Bruderschaft reicht offenbar weit." Sogtan hörte seine Worte, wusste jedoch nicht, was sie bedeuteten. Für einen kurzen Moment sah er sich verwirrt um, dann erinnerte er sich schlagartig an alles. Torrjans Tod! Sein Freund hatte sich für ihn geopfert, nachdem der B'Valenter sich auf ihn gestürzt hatte. Und Kresto hatte den Mann dazu aufgefordert! „Du ... du hast das Zeichen zum Angriff gegeben", hauchte Sogtan hasserfüllt. „Ich habe es gesehen."
    „Reine Einbildung." Kresto schüttelte ruckartig den Kopf. „Der B'Valenter stand unter dem Einfluss der Bahaler. Sie wollten sich für die Auslöschung ihrer Gruppe rächen und haben ihn mir untergeschoben. Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis der Oberbefehlshaber der Flotte das Schiff besucht, auf dem sein Bruder Kommandant ist.". „Nein", antwortete Sogtan. „Der Angriff erfolgte, als dein Forschungsleiter mir seine neuen Erkenntnisse über die Funktionsweise der AGLAZAR-Aggregate vorzutragen begann. Aus einem Grund wolltest du ihn daran hindern. Ich hätte ihm genauer zuhören sollen ..." Er knurrte bei der Erinnerung daran, dass Arasso Sembran das Aufnahmegerät in Torrjans Schulter zerstört hatte. Wenn er sich jetzt noch informieren wollte ... „Ich will den Forschungsleiter sprechen, Kafor - wie hieß er noch gleich? -, Kafor Lamboi!" Kresto machte. eine betrübliche Miene. „Das wird leider nicht möglich sein", sagte er. „Er ist vor wenigen Stunden seinen Verletzungen erlegen."Sogtan glaubte sich verhört zu haben. „Welchen Verletzungen?"
    „Nun, er ist während des Schusswechsels getroffen worden, der Ärmste - ein Irrläufer mitten in die Stirn. Aber wenigstens hat er nicht lange leiden müssen." Sogtans Körper verkrampfte sich vor jäher Erkenntnis. Nichts von alle dem war Zufall gewesen. Sein Bruder hatte dafür gesorgt, dass jemand Kafor Lamboi unauffällig beschattete - ausgegeben als sein Mitarbeiter.
    Und als er Lamboi auf Sogtans Wunsch in die Zentrale bat, hatte er gewusst, dass dieser Jemand - Arasso Sembran - nicht zögern würde, seinem Angriffsbefehl Folge zu leisten. Hatte Lamboi zu viel geredet? Er war im Begriff gewesen, ihm neue, wichtige Erkenntnisse über die Aggregate mitzuteilen, vielleicht eine Möglichkeit, wie man die' Valenter gegen die Strahlung immunisieren konnte. Sogtan würde es nie mehr erfahren. Torrjans Aufzeichnung war zerstört, der Attentäter tot, desgleichen der Wissenschaftler - und Sogtan wäre jede Wette eingegangen, dass sein Bruder keine Unterlagen mehr auffinden konnte. „Ich habe in ein Flissen-Nest gestochen, stimmt's?", sagte er. „Mein plötzliches Erscheinen hat Staub aufgewirbelt und deine ganz persönlichen Pläne in Gefahr gebracht, aber jetzt kann dir niemand mehr etwas nachweisen. Du hast alles wieder ins Lot gebracht, und das mitten unter meiner Nase. Respekt!" Sein Zwilling schmatzte entzückt und begab sich zum Ausgang. In der Tür drehte er sich noch einmal um. „Ach ja", sagte er beiläufig, „nur zu deiner Information: Während du bewusstlos warst, haben die Ärzte mir deine Untersuchungsergebnisse vorgelegt. Wie's aussieht, hast du dir irgendwie die Tyschirr-Krankheit eingefangen. Du weißt doch, was das ist, nicht wahr? Tyschirr wird ewig in deinem Körper schlummern... und ausbrechen und dich töten, wenn du es am wenigsten erwartest." Sogtan starrte seinen Zwilling fassungslos an. Das war es also, dachte er, deshalb der Angriff auf mich. Er erinnerte sich noch an den jähen Schmerz, als etwas seine
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