Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2154 - Größer als das Leben

Titel: 2154 - Größer als das Leben
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
behördliche Stellen an die Öffentlichkeit weiterleiten sollte. Paura hatte natürlich Recht gehabt, sie waren geschönt. Mit keinem Wort wurde erwähnt, dass die Flotte des Konquestors bis auf wenige Einheiten aufgerieben worden war. Aber welchen Sinn hätte es gehabt, Panik unter den Bewohnern Tradoms zu verbreiten? Außerdem wusste Sogtan Kapellme genau, dass der Konquestor die Niederlage nicht auf sich beruhen lassen würde. Zebuck würde kämpfen - wie die Inquisition der Vernunft es auch von ihm erwartete. Der Ausdruck „Niederlage" bezog sich im Wortschatz des Reiches immer auf den Gegner, nie auf das eigene Lager. Als er darüber nachsann, begann ein Gedanke voller Hinterlist in ihm Gestalt anzunehmen...
     
    12.
     
    Katharsis Barti Paura war lediglich ein Anfang gewesen und erwartungsgemäß schon nach wenigen Wochen gefasst worden, als er auf Jontagu seine Pamphlete verbreitete. Erstaunt stellte Sogtan Kapellme fest, dass es für ihn kein Problem war, auch andere Verbindungen aus seiner Zeit als Flottenkommandant zu aktivieren. Einer der ersten Adjutanten der KONQUESTORS STOLZ, ein fähiger junger Bursche namens Senberg Verge, der ihn sehr an Torrjan erinnerte, hatte 'es zum Geschwaderführer gebracht und war am Sternenfenster stationiert ...
    Durch ihn wurde Sogtan regelmäßig über die neuesten Entwicklungen im Raumsektor Roanna unterrichtet; er verfolgte sie mit der allergrößten Spannung. Angeblich hielten die Herrscher der Milchstraße das Fenster mit mehr als 200.000 Einheiten unterschiedlichster Kampfkraft besetzt, von gewaltigen Kugelraumern bis hin zu den kleinen, wendigen Raumjägern, die sich als so gefährlich erwiesen hatten. Der Konquestor hatte mit der TRAH BAR, einem der letzten zwanzig AGLAZARE, anscheinend einen Beobachtungsposten weitab vom Fenster bezogen. Sogtan schätzte, dass er in Kürze eine Nachricht erhalten würde. Wenig später war es so weit. Schreckensbleich stellte sein Sekretär einen Anruf mit höchster Dringlichkeitsstufe zu ihm durch. „Was verschafft mir die Ehre?", grollte Sogtan leutselig, als er die inzwischen vertraute strenge Miene des Beamtenschädels auf seinem Wandbildschirm sah. „Ich rufe im Auftrag von Konquestor Trah Zebuck an", eröffnete ihm Inspektor Karzach. „Er braucht Entsatz, Truppen, mit denen er einen zweiten Angriff wagen kann. Er ist gerade im Begriff, starke Flotten aus allen Ecken Tradoms zusammenzuziehen. Aber das reicht bei weitem nicht aus. Du sollst dafür sorgen, dass so viele AGLAZARE wie möglich einsatzbereit gemacht werden."
    „Will der Konquestor also ein zweites Mal in die Schlacht ziehen?", entgegnete Sogtan. „Kein Kommentar." Der Inspektor hob ruckartig den Kopf. „Ich wüsste auch nicht, warum dich das interessieren sollte. Kümmere dich um die Reparatur der AGLAZARE. Alles andere geht dich nichts an." Der rüde Tonfall erstaunte Sogtan. Wenn die Stimmung im Umfeld des Konquestors schon so gereizt war, dass sogar seine Mittelsmänner sie übernahmen ... „Wann will der Konquestor die ersten Schiffe haben?"
    „Schick uns die AGLAZARE in vier Wochen, direkt aus den Docks und Montagehallen."Der Inspektor berührte eine Taste vor sich, und sein Abbild auf dem Monitor schrumpfte ins Nichts. Die Projektionsfläche zeigte wieder monochromes Grau. „Auf Wiedersehen", knurrte Sogtan.
    Das Verhalten von Zebucks Faktotum stimmte ihn nachdenklich. Als ihm klar wurde, dass der Konquestor gerade alle verfügbaren Register zog, rief er einen hochrangigen Beamten in der Polizeibehörde an, den er noch aus seiner Ausbildungszeit auf Jontagu kannte. Er erfuhr, dass Trah Zebuck alle zur Verfügung stehenden Valenter-Flotten zusammenziehen ließ. Obwohl man über ihren Gefechtswert streiten konnte, hatte er sämtlichen Polizeischiffen den Marschbefehl erteilt. Allen 270.000 Einheiten!
    Kein Zweifel, er plante einen umfassenden Rundumschlag, eine Schlacht, die das Reich Tradom ein für alle Mal von den Fremden aus der Milchstraße befreien sollte. Sogtan spürte, dass jetzt der richtige Moment gekommen war. Er ließ sich mit einem Hospital verbinden und holte Informationen über eine bestimmte Besatzung ein. Dann gab er Anweisung, ihren Regenerationsprozess bis an die Grenze des Vertretbaren zu beschleunigen.
    Einen Monat später...
    Kresto Kapellme war wenig beeindruckt, als der Gesandte sich zurücklehnte und ihn über den Rand seiner schwarzen Brille hinweg anblickte. „Sag nichts", meinte er. „Du willst mir schonend beibringen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher