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2154 - Größer als das Leben

Titel: 2154 - Größer als das Leben
Autoren: Unbekannt
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dass meine Leute wieder in den Einsatz müssen, nicht wahr? Sie dürfen nicht mehr den ganzen Tag tantai oder Takero-Skat spielen." Der Gesandte war sichtlich irritiert. „Ich bin hier, um dir deinen Marschbefehl zu überbringen. Ich bezweifle nicht, dass deine Männer nach der Zeit im Hospital in hervorragender physischer Verfassung sind."
    „Trotz des Schnelldurchlaufs, meinst du wohl?" Kresto war verärgert. Und das zeigte er auch. „Ich bin weder blind noch taub, weißt du?" Er stemmte sich aus dem Kommandosessel und ging aufgeregt durch die Zentrale. „Sie sollten schleunigst für den erneuten Einsatz vorbereitet werden! Was geht hier vor?" Der Gesandte grunzte. „Da fragst du noch? Das Flottenkommando liebt die Geheimniskrämerei, und es hat durchaus seinen Grund, warum du bevorzugt kampfbereit gemacht wurdest."
    „Bevorzugt kampfbereit? Ist dir eigentlich klar, dass mein Schiff im Orbitaldock nur notdürftig zusammengeflickt wurde? Ich hätte gut Lust, den Verantwortlichen ..."
    „Das lässt sich machen", sagte der Gesandte. „Wenn du mich endlich ausreden ließest, könnte ich dir nämlich auch mitteilen, wie ich den Marschbefehl überbringen soll." Er griff in seine Jackentasche und zog einen mattschwarzen Würfel mit zehn Zentimetern Kantenlänge hervor. „Siehst du? In Form dieses Info-Kubus." Kresto starrte ihn fassungslos an. „Was sind denn das für neue Moden? Ich kenne nur einen, der ..." Krestos Körper verkrampfte sich entsetzt. Seine Nüstern pulsierten aufgeregt. Er griff ahnungsvoll nach dem Kubus und hielt ihn sich vor die Brille. „Geh!", stöhnte er heiser. „Ich glaube, du hast deinen Auftrag gerade erfüllt."
    Der Gesandte schüttelte ruckartig den Kopf, als wolle er eine unangenehme Erfahrung loswerden, und verließ forschen Schrittes die Zentrale.
    Zischend schloss sich hinter ihm die Schleuse. Kresto wusste, dass sein Bruder sich an die offizielle Version des Einsatzes halten würde. Der Kubus konnte in anderer Leute Hände geraten. Er würde zwischen den Zeilen lesen müssen.
    Die TRAFIE war eigentlich nicht gefechtsbereit, als sie in den Einsatz ging. Aber sie war eines von Tausenden Schlachtschiffen, die an diesem Tag vom Trapitz-System zur Entscheidungsschlacht auszogen. Jeder wusste, dass viele der Schiffe in den direkten Untergang flogen, aber Valenter waren vollkommen reichstreu. Es war gar keine Frage, dass sie alle gehen würden. Und dass sie alle kämpfen und keinen Zentimeter zurückweichen würden.
    Das war ihre Konditionierung von Anfang an. Es steckte ihnen im Blut. Als die TRAFIE die Umlaufbahn des äußersten Planeten Rynar passierte, kam es zu einem letzten Funkkontakt. „Sogtan Kapellme", meldete sich sein Bruder, während sein Abbild die Projektionsfläche in der Zentrale füllte. „Ich habe deinen Marschbefehl erhalten", sagte Kresto. „Wir sind jetzt unterwegs zum Sternenfenster."
    „Wirklich? Ich kann nur hoffen, dass ihr eure Sache gut macht. Es dürfte eine ziemlich verheerende Schlacht werden. Möge Anguelas Segen auf dir und deinem Schiff ruhen." Sogtan verzog bei diesen Worten nicht die Miene. Die Zwillinge wussten beide, dass Sogtan gewonnen hatte. Kresto würde in diesem Kampf sterben. Und Kresto konnte nicht anders. Er verlor die Nerven. Er schrie und brüllte auf seinen Zwilling ein. Er schwor Sogtan, dass er ihn mit seinem Hass selbst nach dem Tod noch verfolgen würde.
    Wenige Stunden später...
    Eine hyperenergetische Strahlung flutet das gesamte Gebiet vor dem Sternenfenster und beeinträchtigt die Rechner der gestaffelten feindlichen Flotte. Übergangslos materialisieren in ihrer Mitte Tausende, Zehntausende, sogar Hunderttausende von Raumschiffen.
    Es handelt sich um 24.000 AGLAZARE, die dem Konquestor aus den Fernen Provinzen des Reiches Tradom zur Verfügung gestellt werden, sowie 270.000 Valenterschiffe der unterschiedlichsten Größenordnung, die schon seit vier Wochen in der Gegend stationiert sind, dazu sechs Raumriesen unbekannten Typs, dreieinhalb Kilometer im Durchmesser und sechseinhalb Kilometer hoch - alles zusammen eine gewaltige Streitmacht. Die Flotte von Tradom eröffnet das Feuer, und eine furchtbare Materialschlacht entbrennt. Tausende gegnerischer Schiffe werden binnen kürzester Zeit vernichtet oder beschädigt. Aber schon in den ersten fünf Minuten gehen auch mehrere tausend AGLAZARE im Feuer der feindlichen Raumschiffe und Jäger unter. Zur selben Zeit werden die Polizei-Einheiten sogar um mehr als dreißigtausend
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