Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
213 - Aruulas Grab

213 - Aruulas Grab

Titel: 213 - Aruulas Grab
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
genommen. Vor dir. Damit habe ich unsere Wette gewonnen.«
    Ramid taumelte. Er wurde so weiß im Gesicht wie ein frisch gewaschener Burnus. »Das… das kann nicht sein. Du lügst doch, wenn du das Maul aufmachst. So wie alle Berba.«
    Die egeetischen Soldaten formierten sich und starrten die Berba feindselig an. Ali trat hinter Ramid.
    »Du hast deine Wette verloren, Ramid.« Nasrallahs Stimme war nun so schneidend wie eine Schwertklinge. »Und der Wetteinsatz war nicht weniger als dein Leben. Stirb also wie ein Mann.«
    »Nein!«, brüllte Ramid. »Niemals, du verlogenes Stück Kamshaascheiße. Greift sie an, Männer!«
    Unterführer Ali wuchs über sich selbst hinaus. Er sah plötzlich eine wunderbare Gelegenheit, den verhassten Soldatenführer elegant los zu werden und selbst zu einem solchen aufzusteigen. So hob er die Hand. »Halt! Was ist hier los, Ramid? Dieser Berba erhebt schwere Anschuldigungen gegen dich. Das muss geklärt werden.«
    Ramid sah ihn verblüfft an. »Schwere Anschuldigungen? Bist du noch bei Sinnen, Kerl? Er lügt, das ist alles!«
    »Glaube ich nicht, Ramid. Du hast mir nämlich von dieser Wette erzählt. Und das da im Sand ist zweifelsfrei der Schatten. Also hast du verloren. Und du weißt ja: Wettschulden sind Ehrenschulden. Hast du das nicht erst neulich gesagt, als du ein paar von deinen Männern mit einer getuurkten Wette um ihren Sold betrogen hast?« Ali drehte den Kopf nach hinten.
    »Stimmt doch, Männer, oder?«
    Drohendes Murmeln wurde laut. »Er ist dein, Nasrallah. Der Soldatenführer Ramid löst seine Wettschulden selbstverständlich ein. Denn das Fehlverhalten jedes Einzelnen fällt auf die ganze Truppe zurück. Nicht wahr, Ramid? Jedenfalls hast du das erst neulich gesagt.«
    Der Soldatenführer ging auf Ali los. »Du dreckiger Verräter, du Deserteur, du…«
    Ali war stärker. Er stieß Ramid weg. Der Soldatenführer taumelte und stürzte in den Sand. Als er auf den Knien lag und sich gerade wieder erheben wollte, zog Nasrallah sein Schwert.
    Es sauste durch die Luft und trennte Ramids Kopf mit einem Schlag vom Körper.
    Schon als der Kopf über den Sand rollte und der Körper seitlich umfiel, wurden erste Hurra-Rufe aus den Reihen der egeetischen Soldaten laut. Ali hob beide Arme über den Kopf.
    »Nun bin ich Soldatenführer, Leute! Bei mir werdet ihr es besser haben. Der Kerl hier aber mag in der tiefsten Dschenna braten.«
    »Reiter!«
    Tatsächlich näherte sich ein weiterer Trupp Reiter von Norden. Kurze Zeit später zügelte Saad seinen Hengst vor den egeetischen Soldaten und den Berba, die ihm erwartungsvoll entgegen starrten.
    »Das geht böse aus«, raunte Aruula. Sie versuchte sich hinter den Schiffsrumpf zurückzuziehen, aber Nasrallah ließ es nicht zu.
    »Was ist hier los?«, fragte Saad mit Blick auf den Geköpften. »Erklärt euch!« Der Padischah trug goldene Kleider und einen nachtblauen Umhang darüber, der bis über die Flanken des Pferdes fiel. In seinen Augen brannte ein verzehrendes Feuer. Dann sah er Aruula. Vor Schreck machte er eine Bewegung nach hinten.
    »Du… du bist es tatsächlich. Das ist doch nicht möglich! Nun… ahne ich es. Du bist keine meiner Kadinas! Du warst an der Entführung Sherzades beteiligt! Und du hast den Oinucken getötet!« Blanker Hass sprühte aus seinen Augen. »Du elendes Stück Vieh! Ich werde dir jeden deiner Streifen einzeln aus dem Leib schneiden und darauf spucken!«
    Er wandte sich an seine Männer. »Bringt mir jede einzelne Person, die auf diesem verfluchten Schiff mitgefahren ist. Vor allem den Besitzer.«
    Halef, dessen Pferd dicht hinter dem des Padischahs stand, zeigte auf den Gefesselten. »Das ist er, Herr. Das ist Hadban, der Händler.«
    Da trat Nasrallah vor. Er musterte Saad kühl. »Du bist der Padischah von El Assud, das weiß ich sehr wohl. Und ich erweise dir meinen Respekt. Doch hier bist du nicht mehr auf dem Boden El Assuds, hier ist bereits nuubisches Gebiet. Du hast also nichts zu bestimmen. Hadban gehört dem egeetischen König. Ich habe ihn im Auftrag Menandis gefangen, und diese Soldaten haben mich unterstützt. Er ist der berüchtigte Schatten.« Der Berba lächelte. »Ich bin ein großzügiger Mann und erkenne deine berechtigten Wünsche an, Saad. So magst du alle vom Schiff nehmen, aber Hadban bekommst du nicht.«
    »Ich bekomme ihn. Denn ich hole ihn mir.« Saad drehte sich im Sattel. »Soldat, hol den Gefesselten her.«
    Halef stieg ab, trat an Hadban heran – und hatte im nächsten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher