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2126 - Signalkode Feuerblume

Titel: 2126 - Signalkode Feuerblume
Autoren: Unbekannt
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hin. Aber welcher verdeckte Angriff ergibt für Trah Rogue mehr Sinn als eine Frontalattacke mit sieben praktisch unbesiegbaren Katamaren?" Monkeys Kameraaugen richteten sich auf sein holografisches Gegenüber.
    „Was immer es sein mag, wir werden dem Treiben nicht länger zusehen!"
    Residor nickte. Streng genommen gehörte Stiftermann III zwar zu dem vom Terranischen Liga-Dienst abgedeckten „Territorium". Doch in diesem Fall war die Zusammenarbeit der Geheimdienste äußerst eng, und keine Seite hielt auch nur die geringste Information zurück.
    Die USO war ebenso mit der Affäre befasst wie der TLD. Fragte sich nur, wer über die besseren Reaktionsmöglichkeiten verfügte; und genau das war der Grund des abgeschirmten Gesprächs.
    Monkey sagte ebenso kühl wie unverblümt: „Ich fordere, dass sich der TLD aus der bevorstehenden Operation heraushält. Und zwar aus einem rein politisch motivierten Grund: Du bist als Vertreter einer demokratischen Regierung dem Residenz-Parlament verantwortlich. Dies erlegt dem TLD gewisse Grenzen auf, selbst im Umgang mit Trah Rogue. Ich dagegen werde mich nicht scheuen, das komplette Arsenal von Vernichtungswaffen einzusetzen, das uns zur Verfügung steht ..."
    „... und im Fall eines Falles nicht von ethischen Bedenken zurückhalten lassen." Noviel Residor, als vollständig emotionsloser Denker bekannt und berüchtigt, stimmte Monkeys Argumenten nach kurzem Nachdenken zu. „Meine Agenten werden sich aus der Geschichte heraushalten."
    Monkey hob die rechte Hand. „Der Computer an Bord der BASIS wird von der USO genutzt. Und ganz besonders wichtig: Dieses Gespräch hat niemals stattgefunden."
    „Welches Gespräch ...?"
     
    *
     
    Der kleine Wasserfall plätscherte neben dem hölzernen Teepavillon über schwarz glänzendes Gestein. Neben der Bohlenbrücke erstreckte sich das von Rechenrillen bedeckte Kiesfeld. Als handle es sich um Inseln in einem Meer, ragten vereinzelt von Moos überwucherte Findlinge auf. Der von Yart Fulgen liebevoll gepflegte japanische Garten war ebenso wie der dichte Efeubewuchs an den Felswänden des Wohnbüros Teil der hydroponischen Anlagen.
    Beweglich gelagerte, dicke Glassitwände trennten Arbeits-, Konferenz- und Privatbereich von der sich über mehrere hundert Quadratmeter erstreckenden, in mehrere Ebenen unterteilten Sektion.
    Schon eine Weile stand Monkey im Durchgang und beobachtete den gebrechlich gewordenen Plophoser in seinem formenergetischen Schwebesessel. Rings um ihn waren mindestens ein Dutzend Holoprojektionen angeordnet, Verbindungen zum Rechnernetzwerk von MAJESTÄT.
    Neben der Darstellung des Gehirns aus der BASIS schwebte eine verblüffend ähnliche dreidimensionale Abbildung; auch hier handelte es sich um einen kugelförmigen, durchsichtigen Behälter, in dem einGehirn schwamm. Im Gegensatz zu dem aus Tradom war bei dem zweiten jedoch das Pulsieren der Schlagadern einwandfrei zu erkennen. Farblose Nervenenden und Teile des verlängerten Marks mündeten in eine armdicke Verbundleitung.
    Eine Aufrissprojektion zeigte daneben überdies einen Robotkörper, in dessen Kopf das menschliche Gehirn hervorgehoben war. Texteinblendungen besagten, dass der Körper aus Super-Atronital-Compositum bestand, umgeben von einer Verkleidung aus zellstabilisiertem Biomolplast mit künstlichem Nervensystem.
    Sinclair Marout Kennon! Bei der Flucht von Lepso am 3. August 2406 schwerst verletzt, war Ronald Tekeners damaliger Psychopartner nur zu retten gewesen, indem auf dem Medo-Planeten Tahun sein Gehirn isoliert worden war. In einem zweiten Schritt hatte er dann den künstlichen Leib erhalten, seinerzeit als Vollprothese umschrieben.
    Jeder in der USO kannte diese mit den legendären Spezialisten der alten USO verbundenen Berichte und Daten. Sie waren Bestandteil der Ausbildung. Unwillkürlich fragte sich Monkey jedoch, ob Yart Fulgens Interesse nur durch die Ähnlichkeit des in der BASIS beobachteten Gehirns geweckt worden war oder ob es vielleicht weitere Gründe gab.
    196 Jahre war der Plophoser inzwischen alt, viele Lebensjahre hatte er nicht mehr vor sich. Ohnehin ein dünner Mann von 1,82 Metern Körpergröße, war er noch hagerer geworden. Seine etwas zu groß geratene Nase wirkte größer, konnte dem schmalen Gesicht keine besondere Ausdruckskraft verleihen, und die grauen Augen blieben nach wie vor meist verlegen gesenkt. Fulgens Haut war von Runzeln und Falten übersät, Altersflecken bedeckten die Handrücken.
    Um die körperliche
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