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2124 - In der Zwielichtzone

Titel: 2124 - In der Zwielichtzone
Autoren: Unbekannt
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besonderen Vorkommnisse, dachte Monkey.
    Allmählich rechnete der untersetzte, vollbärtige Kommandant der CISCAL auch nicht mehr damit, dass hier irgendetwas geschehen würde.
    Er wandte den Blick von den Holos ab und ließ ihn durch die Zentrale streifen.
    Die CISCAL war geheim. So geheim, dass es das Schiff eigentlich gar nicht gab. Die Spürkreuzer absolvierten ihre letzten Testflüge, würden offiziell frühestens Anfang nächsten Jahres in Dienst gestellt werden. Dies war andererseits ein Indiz dafür, dass die Mission, mit der man sie beauftragt hatte, von überragender Wichtigkeit war und doch noch etwas geschehen würde.
    Damit nicht genug. Die Spürkreuzer waren sogar eine so geheime Entwicklung, dass es auch die Besatzung eigentlich gar nicht gab. Seine Leute kannten einander nur unter ihren Tarnnamen, die sie sich willkürlich ausgesucht hatten, und er, Kommandant Donis L. Reiter, war der Einzige an Bord, der sie alle mit ihren richtigen Namen kannte.
    Die TLD-Führung hatte es nicht gern gesehen, dass er sich als Kodebezeichnung ausgerechnet den Namen des USO-Chefs geborgt hatte. Doch seine Vorgesetzten hatten es bei säuerlichen Blicken bewenden lassen und ihm trotzdem das Kommando gegeben.
    Donis ließ den Blick durch die Zentrale streifen. Er konnte sich auf seine Leute verlassen, hatte sie nach strengsten Maßstäben ausgesucht. Auf sie alle.
    Reiter richtete den Blick erneut auf die Holos. Blumen wuchsen aus Shewai'shins Korona, doch ansonsten tat sich bei der Sonne nichts.
    Das TLD-Spezialschiff war auf höchst trickreiche Weise unbemerkt so nahe an die Sonne herangekommen. Reiter war auf. die Idee gekommen, einen Konvoi von Kampfschiffen zu begleiten, der dann kurz vor Shewai'shin Station gemacht hatte.
    Während jedoch alle anderen Schiffe weitergeflogen waren, war die CISCAL mit hochgeschalteten Ortungsgeräten und aktivierten Tarnsystemen zurückgeblieben. „Weiterhin höchste Aufmerksamkeit, Leute!", sagte Reiter. „Auch wenn nichts von einem eventuell in der Korona der Sonne verborgenen Raumschiff zu sehen ist, dürfen wir uns nicht in Sicherheit wiegen lassen. Wir müssen jede Sekunde Startund aktionsbereit sein. Die Tatsache, dass es keine Spuren gibt, bedeutet gar nichts.
    Es ist ein Leichtes, außerhalb der Korona eine oder mehrere Sonden zu parken. Auf diese Weise kann auch ein verborgenes Schiff noch Kontakt mit der Außenwelt halten."
    „Keine Frage, Chef", sagte Nightflyer. Reiter kannte den bürgerlichen Namen des Spezialisten: Rip Perger war für den Hyperraumspürer verantwortlich, mit dem die Spürkreuzer serienmäßig ausgestattet waren.
    Der Kommandant betrachtete wieder die Korona der Sonne. Die Blumen, die aus ihr wuchsen und so schnell wieder vergingen, wie sie entstanden waren.
    Bis die Alarmsirene durch die Zentrale gellte.
    Donis L. Reiter kniff die Augen zusammen, konnte auf keinem der Ho logramme jedoch irgendetwas ausmachen. „Syntronanalyse, verifiziert und bestätigt", meldete Monique Arnold, die Orterin, die wie gelegentlicht gespottet wurde mit den konventionellen Ortungsgeräten so vertraut war, dass sie das hysterische Genörgel einer werdenden Mutter auch noch auf zehntausend Lichtjahre herausfiltern konnte. „Aus dem Ortungsschatten der Sonne ist soeben ein Raumschiff mit aktiviertem Tarnsystem aufgetaucht."
    „Ich sehe nichts", sagte Donis L. Reiter. „Vertraue einfach einer zweifachen Mutter", erwiderte die Ortungschefin. „Sie haben ein Tarnsystem aktiviert!"
    „Details?"
    „Da muss ich dich enttäuschen. Ohne mit aktiver Ortung die eigene Tarnung aufzugeben, kann ich weder etwas über die äußere Gestalt noch das Innenleben der Gegenseite herausfinden. Aber genau auf diese Entwicklung haben wir gewartet, oder?"
    Reiter knurrte leise. Das Geräusch sollte bärbeißig wirken, klang aber so freundlich und gemütlich, wie der Kommandant der CISCAL es nun einmal war. „Die fremde Einheit beschleunigt!"
    „Mit dem höchstmöglichen Abstand die Verfolgung aufnehmen!", befahl der Kommandant des Spürkreuzers. „Sind die eigenen Tarnsysteme aktiviert? „Sie waren es, seit wir die Warteposition bezogen haben, und sind es noch immer, Chef", sagte der dafür Verantwortliche gequält. „Ich bin Profi."
    „Entschuldigung", murmelte der Kommandant. „Das fremde Schiff geht in den Überlichtflug!", meldete Rip Perger. „Ich habe es weiterhin in der Ortung."
    „Gut so", lobte der Kommandant. „Jetzt werden wir herausfinden, was der Hyperraumspürer
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