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2114 - Mogtans Gedicht

Titel: 2114 - Mogtans Gedicht
Autoren: Unbekannt
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für Sekunden nicht bewegen konnte.
    „Wir brauchen eine Funkverbindung zu SHECAT!", brüllte Vassquo endlich. „Los doch! Wo bleibt die Verbindung?"
    Während Ira Trimarket aufschreckte und nun buchstäblich alle Hebel in Bewegung setzte, um eine Verbindung zu dem anderen Katsugo aufzubauen, wurde es lebendig in der Museunishalle.
    Seltsame Gestalten tauchten aus der Deckung einiger Säulen auf. Es waren fremdartige, bedrohlich erscheinende Wesen, wie keiner der Siganesen sie je zuvor gesehen hatte. Sie trugen anthrazitfarbene Kombinationen.
    Agent Alexander Woodi eröffnete das Feuer. Mit Hilfe der mächtigen Paralysatoren versuchte er, den Angriff der Kolosse zu stoppen. Als es ihm nicht gelang, ging er aufs Ganze und feuerte die kleinkalibrigen Transformgeschosse ab. Sie blieben so wirkungslos wie die Paralysestrahlen. Krachende Explosionen ließen einen Teil der Halle in sich zusammenstürzen. Doch die herabfallenden Trümmerstücke beeindruckten die Riesen nicht.
    Befremdet beobachtete Caar Vassquo, dass ihre Gegner Messer auf sie schleuderten. Er kannte diese Waffen bereits. Eine von ihnen steckte in der Brust des Ilts.
    Bevor er noch reagieren konnte, erreichten die Messer den Paratron und ließen ihn zusammenbrechen.
    Zeit für Reaktionen blieb nun nicht mehr.
    Ein weiteres Messer durchbohrte die Ynkon-SAC-Panzerung von TOMCAT. Es krachte vernehmlich, und der Katsugo wurde so heftig erschüttert, dass die Siganesen beinahe aus ihren Sesseln geschleudert wurden.
    Agent Alexander Woodi schrie auf, als direkt vor seinen Augen die Klinge eines Messers aus der Monitorwand hervorkam und sich ihm näherte. Zitternd blieb sie in der Wand stecken. Nur noch Millimeter war ihre Spitze von der Stirn des Waffenleitoffiziers entfernt.
    Wie gelähmt saß Woodi in seinem Andrucksessel und blickte starr auf die bedrohliche Spitze, die bebte und vibrierte, als sei sie von unbändigem Leben erfüllt und dränge nun mit aller Macht danach, noch weiter in den Katsugo vorzustoßen.
    Ein fürchterlicher Schlag erschütterte die Kampfmaschine - und alle Lichter erloschen. Die Bilder der Monitoren brachen zusammen, und die Notbeleuchtung schaltete sich ein. TOMCAT war von einer Sekunde zur anderen kampfunfähig geworden.
    Woodi ließ das Messer nicht aus den Augen. Es wand sich, als sei es tatsächlich von Leben erfüllt, als sei es gierig darauf, ihn zu erreichen und sein Leben auszulöschen, als sei es ein zum Töten geschaffenes Intelligenzwesen.
    „Wir müssen eine Nachricht absetzen", sagte Caar Vassquo mit schon fast unnatürlicher Ruhe, die dadurch umso beeindruckender und wirkungsvoller für Woodi war.
    Ihnen blieben vermutlich nur noch Sekunden. Die aber nutzte der Waffenleitoffizier nun, um die zentrale Kontrolleinheit des Katsugos - von den Wild Cats scherzhaft Flugschreiber genannt - ihre Aufzeichnungen in einer gerafften Hyperfunksendung an die LE-KR-01 abstrahlen zu lassen. Dazu aktivierte er mit zitternden Händen in einem letzten Impuls einen Not-Peilsender.
    Woodi hoffte verzweifelt, dass dieser Befehl von der Automatik noch ausgeführt werden konnte.
    Unmittelbar darauf fielen alle Instrumente aus.
    Caar Vassquo fluchte leise. Er spürte ebenso wie die anderen Männer und Frauen der Besatzung, dass TOMCAT auf die Seite gelegt wurde. Angeschnallt hing er quer in seinem Sessel. Er hatte keine Vorstellung davon, wohin es den Katsugo nun führen würde.
    „Noch sind wir nicht geschlagen", flüsterte Vassquo. „Noch nicht."
    Nur an einer Tatsache gab es nichts zu deuteln: Für Gucky bedeutete der Ausfall TOMCATS das endgültige Todesurteil.
    Es war niemand mehr da, der dem Mausbiber nun noch hätte helfen können.
    Caar Vassquo hörte über die Bordlautsprecher von TOMCAT Alexander Woodi schluchzen.
    Das Leben eines Unsterblichen hatte sein Ende gefunden.
     
    7.
     
    Le Karanu war aufgewühlt wie kaum jemals zuvor in seinem Leben. Daran war natürlich die Begegnung mit den Kreaturen von Quintatha schuld, aber auch die Tatsache, dass die Weissagungen aus Mogtans Gedicht so eindeutig eintrafen.
    Fassungslos stand er dem Phänomen gegenüber, dass es einem Futar gelungen war, die Ereignisse rund um Ikanema Two richtig vorauszusagen. Alles war eingetroffen. Punkt für Punkt. Es war geradezu unheimlich.
    Sogar der Tod des widersprüchlichen Wesens war eingetreten. Dieses seltsame Geschöpf hatte den höchsten Preis für seine Taten bezahlt. Nur eine Frage war unbeantwortet geblieben.
    Das Reich ist sein Feind, doch du
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