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Nana - der Tod traegt Pink

Titel: Nana - der Tod traegt Pink
Autoren: Barbara Staecker , Dorothea Seitz
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Vorworte
    Ein Ende und zugleich ...
    Wenn ich im Nachhinein überlege, wann mir das erste Mal in den Sinn kam, die Geschichte meiner am 10. Januar 2012 mit 21 Jahren verstorbenen Tochter Nana weiterzuerzählen, so war dies bereits wenige Monate nach ihrer Krebsdiagnose. Hoffnung auf Heilung hatte ich lange – und doch beschlich mich schon früh die böse Ahnung, dass bei der Schwere ihrer aggressiven Erkrankung die Chancen für sie extrem gering sein dürften.
    Bild 24
    Bereits in der Zeit, als all die ausdrucksstarken Fotos von Nana entstanden, drängte sich mir angesichts der immer größer werdenden Anzahl der Gedanke an ein Vermächtnis förmlich auf: Welch wertvollen Schatz Nana mit all diesen Bildern hinterlässt!

    Nana gelang es unter Aufbietung aller Kraft und mit ihrer gesamten Kreativität, innerhalb kürzester Zeit unzählige Fotoshootings zu absolvieren. Zeitgleich konnte ich beobachten, dass meine Tochter, die sich niemals in den Vordergrund drängte, plötzlich Journalisten Interviews gab. Dass meine zurückhaltende Nana sogar bereit war, ihre Erlebnisse einer breiten Öffentlichkeit vor der Kamera zu schildern. Nach Nanas Tod ist es mir da eine regelrechte Verpflichtung, ihre Geschichte weiterzugeben – war es doch ihr großer Wunsch, aus ihrem eigenen Erleben heraus anderen Betroffenen Mut zu machen. Aus diesem Grund haben Dorothea Seitz und ich geradezu in Nanas Auftrag sehr bald dieses Buch geschrieben.

    In vielen intensiven Gesprächen sind Dorothea und ich zu der tiefen Überzeugung gelangt, dass Nanas Selbstbestimmtheit und Stärke, ihr Sterben in Frieden anzunehmen, anderen Todkranken und deren Angehörigen ein Stück weit auf ihrem so schweren Weg helfen können.
    Meine Tochter, die mich so viel gelehrt hat, prägte den Satz, der mich seitdem in allen schweren Tagen und Stunden begleitet, der mich durchhalten lässt: »Wenn Nana das kann, schaffe ich das auch!«
    Barbara Stäcker

    ... ein Anfang
    Bild 25

    Als ich am Abend nach Nanas Tod die Familie Stäcker besuchte, war ich überrascht, wie erstaunlich gefasst alle waren. Nanas Mutter Barbara begann, bewegend und eindringlich die letzten Stunden ihrer Tochter zu schildern. Dabei scheute sie sich nicht, klare Formulierungen zu finden, und fasste ihre Gefühle ohne Sentimentalitäten in prägnante Worte. Immer wieder kamen Freunde zu Besuch. Alle im Raum konnten Nanas Präsenz fühlen. Dank Barbaras anschaulicher Erzählung rekonstruierten sich Nanas letzte Stunden, Tage, Monate zur bewegenden Geschichte einer mutigen jungen Frau.

    Aus der Ferne und doch nah hatte ich Nanas Weg beobachten dürfen. Barbara arbeitet seit vielen Jahren als medizinische Fachangestellte in der internistischen Praxis meines Bruders Dr. Christoph Seitz. Von vielen Berichten aus ihren Krankheitsmonaten beeindruckt, führte ich im Herbst 2011 ein Interview mit Nana, dessen Veröffentlichung sie kurz bevor sie starb zustimmte. Schon am Abend des 11. Januar 2012, keine 36 Stunden nach ihrem Tod, wurde es über Facebook verbreitet. Schnell zeichnete sich ab, dass Nana mit ihren Fotos, aber auch mit ihrer enormen Kraft andere in den Bann ziehen würde. Nanas Geschichte musste weitererzählt werden!

    Ich spürte das starke Bedürfnis aufzuschreiben, was Barbara an jenem Abend schilderte. Als ich sagte: »Du musst ein Buch über Nana machen!«, lachte sie zunächst. Und dann weinte sie – trug sie doch diesen Gedanken schon lange in sich. Durch die Interviews, die wir mit Nanas Wegbegleitern – Familie, Freunden, Ärzten und Fotografen – für dieses Buch führten, lässt sich erspüren, welch enorme Magie von Nana ausgeht. Nana berührt durch ihre Fotos, die ausnahmslos in ihrem letzten Lebensjahr entstanden, ebenso wie durch ihre Klarheit und Kraft, mit der sie der größtmöglichen Katastrophe das Beste entlockte. Nana und ihre Familie machten in jeder Phase der Krankheit und des Sterbens für sich alles richtig. Insofern können wir, die wir oft ängstlich sind, viel lernen von denen, die aushalten müssen.
    Dorothea Seitz

Vom Sterben und Leben

    Bild 26

    Endlichkeit
    »Wie würde ich wohl reagieren, wenn ich erfahre, dass ich nur noch wenige Monate zu leben habe?« Diese Frage haben sich sicher viele von uns im Laufe ihres Lebens schon einmal gestellt. Den Nachlass regeln, eine große Reise machen, wichtige Gespräche führen, sich von Freunden verabschieden? Tod und Beerdigung planen?

    Wie sähe er aus, der perfekte Tod? Trifft er uns allein? Wird uns
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