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2111 - Die Malische Mole

Titel: 2111 - Die Malische Mole
Autoren: Unbekannt
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Korridore plötzlich alle so voll? Die LOTTERIE wird doch nicht zu Ende sein? Mein Zeitgefühl ist flöten. Mist, wo war noch der Ausleger, den ich erreichen muss?
    Hier lang? Da lang?
    Du hältst es im Kopf nicht aus. Aber wozu bin ich ein - was bin ich denn? Wer bin ich?
    Diesmal hält mich nichts und niemand auf. Ich renne, was das Zeug hält. Es wird langsam brüchig. Von den ersten Flecken auf meiner Körperschale steigt grauer Staub auf. Zerfallserscheinungen.
    Ein neues Leben durch Zersetzung. Transformation durch Desintegration. So ähnlich hat es ein Grauer Marlite mal beschrieben. Damals habe ich das nicht begriffen.
    Ein Schleusenschott! Es trägt keine Bezeichnung. He, Automat, wo bin ich hier?"
    „Das ist ein verbotener Bereich. Du kannst hier nicht durch."
    „Ich muss nach Hause!"
    „Die zentrale Steuereinheit kennt dein Problem. Sie wird eine Lösung finden. Warte auf die Roboter! Sie bringen dich zu den Heilern. Dort testet man deine Reaktionen und bestimmt den Zeitpunkt der Transformation."
    „Elend verreckten lassen wollen die mich. Wissen die, was eine Transformation in der Fremde bedeutet?
    Wahnsinn und Missbildung. Ich muss nach Hause."
    „Derzeit gibt es für dich keine Mög..."
    „Halt's Maul, Leierkasten! Jetzt hilft nur rennen und nochmals rennen. Fort, nur fort von dieser Stätte, dass ich Leib und Leben rette ...
    Da vorn, das Bullauge. Von draußen glüht ein Licht. Komische Sache. Einen Blick Wagen kostet nichts.
    Kontakter, du glaubst es nicht. Schau dir diese Masten mit den Hypersegeln an. Sie ist da. Die Zabaroo-Ulisharbunul ist eingetroffen. Alles wird gut!
    Halt, vergiss die Schleuse! Sie dient den Delegationen der Gewinner. Da lauern die Roboter der Grauen Marliten auf dich. Du benutzt den Hintereingang, wo die Transportgüter verladen werden. Erinnerst du dich?
    Renne tausend Schritte!
    Verflixt, ob ich es schaffe? In meiner Schale bilden sich die ersten Risse. Ich hinterlasse ein Rinnsal aus Staub. Es geht los.
    Brüder daheim, hört ihr mich? Vernehmt ihr das Hyperbeben meines Körpers?
    Die Transformation - sie beginnt gleich!"
     
    *
     
    Von Anfang an hatte für mich festgestanden, dass wir uns vom Ergebnis der LOTTERIE nicht aufhalten lassen durften. Unser Anliegen war zu wichtig, als dass wir uns auf ewig dem sicherlich berechtigten Ritual unterworfen hätten.
    SENECA legte die aktuellen Ergebnisse der hyperphysikalischen Vermessungen zu uns durch. Mehrere Sonden hatten zu diesem Zweck den Rand von Wassermal überquert und waren im Normalraum und im Hyperraum ein Stück in die Galaxis vorgedrungen.
    Sie fanden keine messbaren Sperren, die ein Vordringen unmöglich gemacht hätten.
    Dennoch war ich nicht bereit, mit der SOL ein Risiko einzugehen. Darin unterschied ich mich vermutlich von den meisten meiner Artgenossen in der Heimat. Sie wären mit dem beeindruckenden Schiff und einer flankierenden Flotte von Beibooten zu den Pangalaktischen Statistikern geflogen, um ihnen ihre Forderungen zu stellen.
    Ich bevorzugte die einfache Lösung. Und die bot sich uns in Gestalt eines Schiffes dar, das im Schatten zwischen dem äußeren Zylinderdrittel und der Arena-Kugel von GISTUNTEN-3 lag.
    Von der Konstruktion her ähnelte es einer chinesischen Dschunke mit einem kastenförmigen Aufbau und vier Masten. Es bestand aus teilweise durchsichtigem Material von kristalliner, glasähnlicher Struktur. An anderen Stellen war die Oberfläche nur durchscheinend und gewährte keine Blicke ins Innere.
    Das war eine Zabaroo-Ulisharbunul, eine Malische Dschunke.
    Weitere Gruppen der Zuschauer kehrten in die SOL zurück. Ich warf Fee Kellind einen durchdringenden Blick zu.
    Sie nickte. Flüsternd informierte sie SENECA.
    Während sich rings um den Welträumbahnhof die ersten Schiffe für den Heimflug bereitmachten, andere zu den Schiffen der Wissensmakler oder der Riskemischen Vaal flogen, stoppte die Schiffssyntronik den Transmitterverkehr und polte das Gerät um.
    „Viel Glück!", wünschte die Kommandantin. „Wir warten hier, bis die Dschunke zurückkehrt. Oder bis wir schwarz werden."
    „So schlimm wird es nicht kommen." Ich grinste und setzte mich in Bewegung.
    Wir konnten nicht warten. Der Gute Geist von Wassermal musste dafür Verständnis haben.
    Zwei Jahre Wartezeit bis zur nächstmöglichen Teilnahme an der LOTTERIE, das waren zweieinhalb Jahre Terra-Standardzeit. Zu lange für uns, zu lange für die Pangalaktischen Statistiker. Keinem der hunderttausend Bewohner des
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