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2111 - Die Malische Mole

Titel: 2111 - Die Malische Mole
Autoren: Unbekannt
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warf sich seitwärts davon. Die Walze folgte ihm mit genau dieser Bewegung. Eine der Zacken deutete wie ein Speer hinab auf den Haluter.
    Wieder sprang Tolot im Zickzack. Wieder verfolgte die Walze ihn in voller Absicht. Zumindest schien es mir so.
    Mohodeh Kascha riss die Augen weit auf. „Ist das regelwidrig?", pfiff er schrill.
    Noch immer verfolgte die Walze den Haluter. Sie hüpfte hoch und wieder runter. Der Zacken setzte sich genau auf das Feld, in das Tolot soeben sprang. Er prallte gegen den Zacken und wurde mitsamt dem optischen Inhalt des Feldes aufgesogen.
    Noch nicht einmal einen Atemzug später erlosch die Projektion. Die Endrunde war vorbei. Hundert Teilnehmer hatten die LOTTERIE überstanden. Ihnen und ihren Delegationen stand Wassermal offen.
    Ein Ächzen drang aus dem schmalen Mund des Kimbaners. Im selben Augenblick materialisierte der Sessel mit Icho Tolot in der Halle.
    „Ausgeschieden", hauchte Mohodeh Kascha. Sein Gesicht versteinerte. Es erinnerte mich frappant an eine Totenmaske aus Gips, hellblau angemalt. „Ausgeschieden. Wie kann das sein?"
    „Die Erklärung ist einfach", erklang die dröhnende Stimme des Haluters. „Mein Planhirn konnte nur neunundneunzig Prozent der Aktionen des hyperdimensionalen Gebildes vorausberechnen."
    „Es ist meine Schuld", seufzte der letzte Kimbaner. „Ich habe mich wie ein Anfänger verhalten."
    Während er noch der verspielten Chance nachtrauerte, aktivierte ich das Komgerät an meinem Handgelenk.
    Jetzt, da die LOTTERIE vorbei war, erlaubten die Grauen Marliten wieder uneingeschränkten Funkverkehr in der Malischen Mole. Ich setzte mich mit Myles Kantor in Verbindung.
    „Rückzug in die SOL, so schnell es geht", sagte ich. „Wir treffen uns zur Besprechung in der Hauptleitzentrale."
    Myles schickte ein kurzes Bestätigungssignal, dass er die Nachricht empfangen hatte. Ich erhob mich und wandte mich zum Ausgang.
    „Auf, Mohodeh!", rief ich dem wie leblos in seinem Sessel hängenden Kimbaner zu. „Wir wollen keine Zeit verlieren!"
    Das Dröhnen von Tolots Schritten riss ihn aus der Trübsal. Der Ritter von Dommrath erhob sich schwankend und ließ es zu, dass der Haluter ihn auf seine Handlungsarme nahm und hinaustrug.
    Die SOL schickte uns ein Beiboot, wir bestiegen es. Während es noch an der Arena-Kugel lag, gingen wir aber durch einen Transmitter in das Hantelschiff.
    Trim Marath und Startac Schroeder erwarteten mich. Sie trugen schwere Einsatzanzüge. Ein Roboter hielt ein weiteres Exemplar für mich bereit. Während ich hineinstieg, kamen auch Myles Kantor und die wichtigsten Mitglieder der Schiffsführung zu uns.
    „Du willst es also wagen", stellte Fee Kellind bei unserem Anblick fest.
    Ich nickte grimmig. „Hast du einen besseren Vorschlag?"
     
    10.
     
    „Was sind das nur für Wesen, he? Weichen mir aus, als sei ich von der Schuppenflechte befallen. Die sehen mich nicht einmal an. Seid ihr blind, Leute? Schaut her! Die gelbroten Flecken auf meinem Körper, was ist das? Dreck?
    Wie könnt ihr nur so blöd sein!
    Puh, endlich sind sie weg. Ich glaube, die LOTTERIE fängt an. Wenn Fremde wie die Verrückten in die Arena-Kugel stürmen, ist es stets so weit. Welch eine Vorstellung, mitten in die Runden zu platzen und die Teilnehmer aufzumischen! Kein Grauer Marlite würde mir das verzeihen. Wozu auch? Ich kann nichts dafür.
    Meine Transformation steht unmittelbar bevor. Je näher sie rückt, desto deutlicher sind meine Gedanken. Ich spüre das erste Zupfen in meinem Körper. Tief drinnen ist es, aber es wird immer weiter nach außen kommen.
    Ich weiß das einfach. Es zählt zu den Informationen, die mit der Transformation in mein Bewusstsein fließen.
    Die Genetiker haben vermutlich eine Erklärung dafür. Mein Genkode ist nicht gestört, wie ich anfangs vermutete.
    Alles nimmt seinen natürlichen Lauf. Mir wird jetzt klar, wieso ich meinen eigenen Namen nicht mehr kenne. Er passt nicht mehr zu mir. Das Programm sorgt dafür, dass ich ihn in dem Augenblick vergesse, da es losgeht.
    Jetzt erinnere ich mich auch an diesen Piloten, von dem sie sprachen. Auch er wird sich transformieren. Nicht so früh wie ich, aber bald danach. Er hat Glück. Wohin haben sie ihn gebracht? Es gibt zur Zeit keinen Weg nach Swelden-Marbot, haben sie gesagt. Ist das Schiff verunglückt?
    Der Schmerz peinigt mich. Macht die Bahn frei. Ich halte es nicht mehr aus. Platz da. Geht mir aus dem Weg.
    Jetzt hilft nur noch eines.
    Rennen, rennen, rennen!
    Wieso sind die
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