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2106 - Der weiße Tod

Titel: 2106 - Der weiße Tod
Autoren: Unbekannt
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eine Regentin und lebt in Frieden", sagte Benjameen. „Wir müssen euch jetzt leider verlassen."
    „Bleibt!", schrie jemand aus der Menge. „Wir können so viel von euch lernen!"
    „Es geht nicht!", rief Tess. „Bitte versteht das!"
    Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis sie von den Zineda endlich loskamen. Sie verabschiedeten sich von Liktus Boi und hoben von den Treppenstufen ab.
    Dann flogen sie zur Mine, wo vier Männer damit beschäftigt waren, in der riesigen Schale mit dem Golderz Verstecke für sie und die beiden Ertruser anzulegen. Sie brauchten morgen nur hineinzusteigen und sich mit Erz zu bedecken.
    Wer auch immer das Erz abholte, wohin die Ware auch transportiert wurde, sie würden den Weg in einem riskanten Undercover-Einsatz mitmachen - gekleidet in die besten Raumanzüge, die an Bord der JEFE CLAUDRIN verfügbar waren.
    Der Tag ging vorbei. Am Abend kehrten Tess und Benjameen mit den Spezialisten zum Turm der Weisen zurück und strahlten mit dem Gerät der Micro-Jet ein vereinbartes Funksignal ab.
    Minuten später materialisierten die beiden Ertruser im Transmitter. Sie hießen Filk Zimber und Keyzer Han und begrüßten Tess und Benjameen mit einem Handschlag, der ihnen fast die Knochen zerdrückte.
    „Wir werden hier auf dem Turm übernachten und morgen in die präparierten Verstecke in der Schale steigen", schlug Benjameen vor. Er wandte sich an die Spezialisten. „Ihr steigt in die Jet, nachdem wir den Transmitter verladen haben. Dann kehrt ihr zur JEFE CLAUDRIN zurück. Wir danken euch für eure Arbeit."
    „Keine Ursache", bekam er zur Antwort. „Hoffentlich müsst ihr in euren Verstecken nicht allzu lange warten. Wir wünschen euch viel Glück."
    Benjameen nickte und half mit, den Transmitter an Bord der Micro-Jet zu bringen. Dann wurden die Luken geschlossen, und die vier Spezialisten starteten in den bereits wieder dunklen Himmel.
    „Wir sollten schlafen", sagte Tess. „Wer weiß, was uns morgen erwartet."
    Die beiden Ertruser nickten, und sie alle legten sich flach auf das Dach. Aber den Schlaf, den sie sich wünschten, fanden sie kaum. Ihre Gedanken drehten sich um COLLECT 90.40 und um das Geheimnis, das sich hinter der ominösen Bezeichnung verbarg.
    Die Stunden bis zum Anbruch des neuen Tages vergingen qualvoll langsam. Die LE-KR-44, das wussten Benjameen und seine Begleiter, befand sich jetzt im Orterschutz der Sonne.
    Als es endlich dämmerte, gab der Arkonide den anderen das Zeichen.
    „Wir haben lange genug gewartet, und wir werden weiter warten müssen. Nur sollten wir uns dann in unseren Verstecken in der Schüssel aufhalten."
    „Du sprichst mir aus der Seele", sagte Filk Zimber. „Wenn es nach uns gegangen wäre, würden wir sowieso schon in den Löchern stecken."
    „Eingeklemmt wie eine Ölsardine?", meinte Tess. „Nein, danke. Dann lieber doch eine letzte Nacht in Freiheit, wo man wenigstens die Glieder ausstrecken konnte."
    „Eine letzte Nacht?", fragte Keyzer Han. „Mal nicht den Teufel an die Wand!"
    Tess hob die Schultern. „Keine Sorge. Daran habe ich nun wirklich nicht gedacht."
    „Dann lasst uns fliegen", sagte Benjameen.
    Gemeinsam hoben sie vom Dach des Turms ab. Es war ungewöhnlich kühl. Die Straßen waren noch leer. Dennoch verzichteten die vier Menschen nicht auf ihre Deflektoren. Erst als die Stadt weit hinter ihnen lag, schalteten sie die Schirme aus.
    Benjameens heimliche Sorge, die Erzschüssel könne aufgrund eines logistischen Fehlers schon vorher abgeholt worden sein, erwies sich zum Glück als unbegründet. Die riesige Schale stand noch an Ort und Stelle. Die vier Verstecke waren deutlich zu sehen.
    „Nehmt ihr schon einmal eure Plätze ein!", rief er den Gefährten zu. „Ich habe noch etwas zu erledigen und bin gleich zurück!"
    Tess sah ihn fragend an. Dann nickte sie. Sie verstand.
    Benjameen flog hinüber ins Seitental, in das die Minensklaven gebracht worden waren.
    Auch hier hatte der Berg gebebt, aber es war zu keinen Felsrutschen und Spaltenbildungen gekommen, wie er schon festgestellt hatte. Sogar die dunkle Öffnung im Fels, die er beim ersten Besuch hier entdeckt hatte, klaffte noch auf. Sie war nicht verschüttet worden.
    Die meisten Kranken schliefen noch, als der Zeroträumer landete. Es war ihm nur recht.
    Bellowan, der Mann mit der roten Binde, war wach und kam zu ihm.
    „Bringst du uns Neuigkeiten?", fragte er.
    „Leider keine guten, Bellowan. Es ist uns gelungen, ein Serum zu entwickeln, jedoch leider nur für die
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