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2106 - Der weiße Tod

Titel: 2106 - Der weiße Tod
Autoren: Unbekannt
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Als sie ihn wenige Minuten später vor dem Palast absetzten, bedankte er sich sogar für das „großartige Erlebnis".
    Von den schon lange auf dem großen Platz versammelten Zineda stürmisch bejubelt, stiegen die beiden Raumfahrer wieder in die Luft. Sie flogen zur Micro-Jet auf dem Turm der Weisen, wo sie die Sprengladungen verstaut hatten.
    Benjameen und Tess schnitten die Ranken der Kriechgewächse ab, die schon die Jet erreicht hatten, holten die Sprengladungen heraus und befestigten sie mit Schlaufen an ihren Kampfanzügen. Dann stiegen sie wieder auf und nahmen Kurs auf die Mine von Eyschant.
    Sie unterhielten sich nicht mehr. Der Flugwind rüttelte an ihrem Haar.
    Sie sahen das Land unter sich vorüberziehen, die Straße, die Hügel. Das alles erschien ihnen vertraut, so als wären sie schon viele Tage auf dieser geknechteten Welt gewesen. Hier und da standen Lastwagen, die auf dem Weg zurück zur Stadt den Geist aufgegeben hatten. Daneben lagen unbestattete Leichen. Es war trostlos.
    Schließlich erreichten sie die Mine mit dem furchtbaren Wall aus gefallenen Zineda vor ihrem Eingang und der Baracke. Sie überflogen sie und fanden in dem Gebirgstal oberhalb der Mine die riesige Schüssel mit dem Golderz darin vor. Sie hatte beim Gefecht also keinen Schaden durch einen verirrten Schuss genommen.
    „Komm jetzt!", rief Tess Benjameen zu. „Beginnen wir mit der Verminung!"
    Sie kehrten um und landeten vor dem Mineneingang. Die Barriere hatte sich nicht wieder aufgebaut. Sie flogen in die Schächte ein, die sie aus ihrer Erinnerung her kannten, und deponierten die Sprengsätze an den vorausberechneten Stellen. Den letzten hoben sie sich für die „Wachstube" der E'Valenter auf.
    Die Tür stand auf. Nochmals drangen die beiden Gefährten ein und fanden nichts als leere Sitzgelegenheiten vor. Der Restverdacht, der eine oder andere Wächter könnte hier unten doch überlebt haben, wurde so zerstreut.
    Benjameen schwebte vor den Monitoren. Die Anzeigen der Grubengaskonzentration waren noch im akzeptablen Bereich. Es bestand also keine Gefahr - noch nicht!
    Tess legte den letzten Sprengsatz ab und winkte Benjameen. Der junge Arkonide verstand und nickte.
    Sie flogen aus der Mine heraus, benutzten dabei den Paternoster-Aufzugschacht, der stillstand. Innerhalb von zwei Minuten waren sie im Freien. Beide wussten, worum es ging.
    Sie hatten nichts mehr zu verlieren, und in der Mine gab es keine Sklaven mehr, die sie hätten umbringen können.
    „Komm jetzt, Ben!", rief Tess Qumisha. „Ab durch die Mitte!"
    Sie hoben ab und flogen davon. Als der Abstand zur Mine groß genug war, zündete Tess die Sprengladungen.
     
    7.
     
    Der Plan Das Bergmassiv erzitterte unter einer gigantisch scheinenden Explosion. Noch bevor sie die Druckwelle erreichte, konnten Tess und Benjameen sehen, wie sich ganze Höhenzüge verschoben und eine riesige Staubwolke gen Himmel stieg. Sie erreichte schnell Hunderte von Metern.
    Die Druckwelle konnte den beiden Partnern nichts mehr anhaben, dazu waren sie bereits zu weit entfernt. Sie warteten sie ab und wendeten dann, um sich davon zu überzeugen, was sie mit ihrer Aktion erreicht hatten.
    Es dauerte eine Stunde, bis sich der Staub gelegt hatte. Die Mine von Eyschant war wieder zur Ruhe gekommen. Tess und Benjameen überflogen sie mit geschlossenen Helmen.
    „Soweit ich das sehe", funkte Benjameen, „sind sämtliche Spuren des Kampfes beseitigt oder verschüttet. Selbst der Wall von verbrannten Leibern ist unter dem zentimeterdicken Staub verschwunden. Die toten Zineda haben ihr Grab gefunden."
    „Lass uns nach der Schale mit dem Golderz sehen!", forderte Tess.
    Sie stiegen wieder höher und fanden die Schale, deren Entleerung sie für den kommenden Tag erwarteten, zwar von Staub bedeckt, aber unversehrt vor.
    „Fliegen wir jetzt zu den wartenden Zineda?", fragte Benjameen.
    Tess ließ sich mit der Antwort Zeit. Offenbar war sie sich selbst nicht schlüssig.
    „Nein, Ben", funkte sie dann. „Ich möchte ihnen mit einem guten Ergebnis gegenübertreten - wegen der Epidemie. Besser sehen wir noch nach den in Quarantäne gestellten Insektoiden!"
    Sie erreichten das Nebental. Innerhalb der durch einfachste Generatoren erzeugten Energiezäune saßen, lagen oder standen die befreiten Minensklaven, fast dreihundert an der Zahl.
    Tess und Benjamen landeten innerhalb der Absperrungen und vor einem Zineda, den sie als Aufseher bestellt hatten. Er trug ein rotes Tuch um den rechten Arm - genauso
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