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2097 - Der Atem der Freiheit

Titel: 2097 - Der Atem der Freiheit
Autoren: Unbekannt
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genügend Widerstandskraft auf, um sich behaupten zu können. Sie kippte nach hinten weg, stürzte zu Boden und blieb liegen. Eine Rauchfahne stieg mitten aus ihrer Brust auf, in der ein breites Loch klaffte.
    Yzziey blickte kurz an dem Zwillingsgebäude hoch. Überall waren die Fensterscheiben herausgeplatzt. In der Fassade hatten sich breite Risse gebildet. Geschossen wurde nicht mehr. Meikras sprang etwa anderthalb Meter weit in die Höhe, drehte sich dabei zur Seite und stieß mit beiden Füßen gegen eine Tür, um sie auf diese Weise aufzubrechen. Sekunden später befanden sich die beiden Frauen innerhalb des Gebäudes. Über dem Handgelenk Yzzieys baute sich ein flaches Holo auf, in dem sich der Plan der Zwillings warte in allen Details abzeichnete. Nun brauchten sie nur noch den Anweisungen der Positronik zu folgen, um zu den Residenzräumen des Tatos zu gelangen. „Hoffentlich erwischen wir ihn, bevor er sich absetzen kann", sagte Meikras, während sie durch die Korridore eilten, um dann über eine Nottreppe nach oben zu stürmen. Kaum eine der Einrichtungen des Gebäudes war noch mit dem vergleichbar, was man vor Jahrhunderten gebaut hatte. Nur die Treppen waren als Relikt aus einer alten Zeit geblieben. Wenn die Expresslifte versagten oder die Gravitationsregulatoren ausfielen, blieb immer noch die Möglichkeit, sich über sie aus den oberen Geschossen nach unten und ins Freie zu retten.
    Die beiden Ertruserinnen nutzten diesen Weg, um sich Stockwerk für Stockwerk in die Höhe zu arbeiten. Sie waren sicher, dass sie hier keinen Arkoniden begegneten, Im neunzehnten Stockwerk blieben sie vor einer Tür stehen, die mit einem einfachen Verschluss versehen war. „Laut Plan sind wir noch etwa fünfzig Meter vom Büro des Tatos entfernt", sagte Yzziey. Sie hielt ihren Strahler mit bei den Händen. „Sobald ich ihn sehe, schieße ich. Keine Warnung, kein Anruf, keine Chance für ihn. Er hätte es verdient, dass er einmal am eigenen Leibe spürt, welche Folgen seine Anweisungen für die Folter haben. Eigentlich müssten wir ihn langsam zu Tode quälen. Aber dafür ist keine Zeit."
    „Wir schießen sofort"; stimmte Meikras zu. „Ich lasse dir den Vortritt, aber wenn zu zögerst, übernehme ich es, ihn aus dieser Welt zu entfernen."
    „Ich werde nicht zögern",. versprach ihre Freundin. Ihre Augen waren dunkel. Für einige Sekunden blickten sie ins Leere, und während dieser Zeit lief ein krampfhaftes Zucken über die Wangen der jungen Frau. Meikras wusste, dass sie an ihre Kinder und an den Tod dachte, den sie hatten erleiden müssen.!
    Ein fürchterlicher Schlag erschütterte den Gefängnistrakt der Zwillingswarte. Ein Teil der Decke fiel krachend herunter und begrub einen der Roboter und zwei Arkoniden unter sich. Der Tato, der Erhabene und seine Eskorte entgingen der Zerstörung. Sie zogen sich fluchtartig in Bereiche zurück, die ihnen zumindest vorübergehend mehr Sicherheit boten. Die elektrische Hauptversorgung fiel aus, so dass sich minutenlang alle nur an dem spärlichen Licht orientieren konnten, das durch die Fenster hereinfiel. Dann sprang ein Notstromaggregat an und ließ die Leuchtelemente aufglimmen. Keine zwanzig Meter von dem Tato und der Delegation entfernt brach der Boden des Korridors zusammen und stürzte in die Tiefe. „Wir müssen raus!" rief' Subeat dom Cyllken in panischer Angst. „Das Gebäude fällt in sich zusammen. Wir werden unter Trümmern begraben, wenn wir nicht verschwinden."
    „Wir bleiben", entschied der Besucher. „Die BIRAK kommt und holt uns und die Gefangenen heraus." Subeat dom Cyllken wollte es nicht glauben. Er eilte in eines der Büros mit Außenfenstern, blieb jedoch schon nach wenigen Schritten stehen. Unmittelbar vor den Öffnungen, aus denen die transparenten Scheiben aus bruchsicherem Material längst herausgeplatzt waren, schien sich eine mächtige, metallene Wand zu erheben: die Außenwandung der BIRAK.
    Das Superschlachtschiff schien so nah zu sein, dass er glaubte, es mit Händen greifen zu können. Doch der Eindruck täuschte. Es war weit genug entfernt, um die Zwillingswarte nicht zu erdrücken und zusammenbrechen zu lassen. „Wir brauchen etwa fünf Minuten, dann sind wir an Bord", berichtete der Erhabene, der in ständigem Funkkontakt mit dem Kommandanten der BIRAK stand. Subeat dom Cyllken war auf den Korridor zurückgewichen. Überrascht zuckte er zusammen, als Argin sa Akkat neben ihm erschien und ihn mit einem verstohlenen Zeichen aufforderte,
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