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2097 - Der Atem der Freiheit

Titel: 2097 - Der Atem der Freiheit
Autoren: Unbekannt
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nicht aktiv in die Verteidigung einschaltete, sondern auf dem Planeten Ertrus landete. „Dabei hätte gerade dieser Raumer unsere Aktion ein wenig schwieriger machen können", kommentierte er, hielt sich jedoch nicht länger damit auf, die Bewegung dieses riesigen Raumschiffs zu verfolgen. Ihm war klar, dass es eine äußerst wichtige Mission auf Ertrus zu erledigen hatte. Er ließ den Arkoniden keine Chance. Für den Aufbau einer geordneten Schlachtreihe hätten die Besatzer des Kreit-Systems Zeit benötigt, die aber räumte er ihnen nicht ein.
    Von Anfang an war für die Haluter klar, dass sie die Schlacht gewinnen würden. Es kam nur darauf an, unter welchen Umständen. Eine Schlacht, die unter Einsatz sämtlicher Transform- und Intervallgeschütze geführt wurde, konnte tatsächlich mit der Vernichtung des Kreit-Systems und seiner sechs Planeten enden. Das aber war nicht das Ziel der Operation. Die Arkoniden mussten schon beim ersten halutischen Angriff erkennen, dass sie keine Chance hatten, die Schlacht zu gewinnen. Dies war nur möglich, indem nicht allein die Raumschiffe besiegt wurden, sondern indem auch das Streitobjekt, der Planet Ertrus, innerhalb der ersten Phase der Auseinandersetzung in die Hände der Haluter und Ertruser überging. Nur damit konnte die Moral der Besatzer frühzeitig genug gebrochen werden.
    Es ging um einen außerordentlich hohen Einsatz, denn auf dem Planeten Ertrus lebten 810 Millionen Umweltangepasste. Für die Arkoniden war jeder einzelne von ihnen eine Geisel. Tausende halutische Raumschiffe lösten sich aus der Schlacht und stießen blitzartig auf den Planeten hinunter. Sie flogen Scheinangriffe auf die dort gelandeten Raumschiffe der arkonidischen Besatz er. Der Bluff erzielte die beabsichtigte Wirkung. Die Kommandanten der auf Ertrus gelandeten Raumschiffe gerieten in Panik und befahlen den Alarmstart. Sie stellten sich in direkter Nähe des Planeten zum Kampf. Lediglich ein Raumschiff blieb auf dem Planeten zurück. Es war das gelandete Superschlachtschiff. Blo Rakane hatte freie Bahn für ein Landekommando auf der Oberfläche von Ertrus.
     
    6.
     
    Der Schrei ihrer Freundin ließ sie alarmiert auffahren. Yzziey schnellte hoch und stand auf ihren Füßen, bevor sie noch begriff, was geschehen war.
    Seit dem Tod ihrer Kinder war sie auf der Flucht. Ihre Nerven waren aufs höchste angespannt, und das geringste Anzeichen einer Gefahr ließ sie hellwach werden. Der Boden bebte und schwankte unter ihren Füßen. „Was ist los?" stammelte die junge Ertruserin. In aufkommender Panik blickte sie sich um. Sie befand sich in einem jener Gewölbe, die von den Intelligenzen einer längst untergegangenen Kultur in den Felsen geschlagen worden waren. Von der Decke rieselte der Staub herunter. Hier und da lösten sich kleine Steine. Sie schlugen hart und mit einem hellen, unangenehm klingenden Ton auf den Boden, von der hohen Schwerkraft des Planeten in gefährlicher Weise beschleunigt. „Die Schlacht!" antwortete Meikras, die in diesem Moment aus einem der zuführenden Gänge herauskam. „Sie hat begonnen. Die Arkoniden werden angegriffen. Wir müssen nach draußen." Sie griff nach einem der beiden Energiestrahler, die sie auf den Boden gelegt hatten, und warf ihn Yzziey zu.
    Diese fing die Waffe unwillkürlich auf, ließ sie jedoch sogleich wieder sinken. „Ich kann nicht mit der Waffe in der Hand kämpfen", sträubte sie sich. „Jedenfalls nicht in so einer Schlacht."
    „Du kannst!" rief ihre Freundin. „Haben wir alles nur auf uns genommen, um jetzt den Kopf in den Sand zu stecken, wenn die Entscheidung endlich da ist? Auf diese Stunde haben wir gewartet. Oder willst du Subeat dom Cyllken entkommen lassen? Willst du dulden, dass sich der Mann in Sicherheit bringt, der deine Kinder auf dem Gewissen hat?"
    Yzziey hatte das Gefühl, sich nicht mehr auf den Beinen halten zu können. Instinktiv stützte sie sich an einer Wand ab. Die Worte ihrer Freundin hatten sie getroffen. Meikras hatte Recht. Sie hatten sich den komplizierten Plan mit dem Transmitter mir ausgedacht, weil sie hofften, den Tato damit in eine ganz private Falle locken zu können. Bisher war jeder ihrer Schachzüge aufgegangen. Schritt für Schritt waren sie dem verhassten Feind näher gekommen. Plötzlich hatte sie das Bild ihrer sterbenden Kinder wieder vor sich. Zugleich erinnerte sie sich an ihre letzte Begegnung mit dem Arkoniden, bei der sie sich am liebsten auf ihn gestürzt hätte, um ihn zu töten.
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