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2086 - Spur nach ZENTAPHER

Titel: 2086 - Spur nach ZENTAPHER
Autoren: Unbekannt
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Tolots laute Stimme durch die Entree-Station. „Es handelt sich um einen Instinktkrieger!"
    Unwillkürlich schluckte ich. Um einen Artgenossen von Golton Rover'm Rovaru, dem wir in 11-KYR begegnet waren! Um ein furchtbares, kriegerisches Wesen, das Icho einen Kampf bis auf den Tod geliefert und - so undenkbar die Vorstellung auch sein mochte - den Haluter beinahe besiegt hatte.
    Ich warf erneut einen kurzen Blick zu Kascha hinüber. Der Ritter von Dommrath hatte mittlerweile eine Waffe zusammengebaut, ein unterarmlanges, schwarz eloxiertes Rohr, so dick wie mein Daumen und mit zahlreichen Sensorbedienungsfeldern versehen. Vorn war die Röhre offen, und ich konnte in ihrem Inneren ein scheinbar atomares Feuer blauweiß glühen sehen. „Verteilt euch in der Halle!" sagte ich zu meinen Begleitern. Das Verhalten des Kimbaners ließ eindeutig darauf schließen, daß er auf die Ankunft eines Instinktkriegers - oder zumindest eines ebenbürtigen Gegners - vorbereitet war und eine gewaltsame Auseinandersetzung erwartete.
    Sollte es tatsächlich dazu kommen, würden wir Galaktiker möglicherweise ebenfalls kämpfen müssen. Wir hatten Mohodeh Kascha nicht gefunden, nur um ihn sofort wieder zu verlieren - und mußten außerdem unser eigenes Leben schützen.
    Das Gefährt erreichte den Schwarm der übrigen Gondeln, und der Schirm, der es umgeben hatte, erlosch. Und schneller, als einer von uns reagieren konnte, brach die Hölle los.
     
    *
     
    Der Instinktkrieger katapultierte sich förmlich ins Freie. Ich erhaschte nur einen Blick auf einen goldenen, sich rasend schnell bewegenden Fleck. Einzelheiten konnte ich erst ausmachen, als das Wesen dann zur Ruhe kam, aber auch nur einen winzigen Augenblick lang.
    Es war über dreieinhalb Meter groß, eine klobige Erscheinung mit dunkelgrauer Borkenhaut. Vier helle Augen in Regenbogenfarben ermöglichten ihm wohl eine Rundumsicht, oben auf dem kahlen Konusschädel erweiterte ein fünftes Auge den Blickwinkel in Richtung Himmel. Der Krieger trug einen goldenen Kampfanzug, der aus winzigen Kettengliedern zusammengesetzt zu sein schien. An einem Gürtel um die Hüften hingen ein mächtiges Vibratorschwert und eine Neuropeitsche. Aber viel gefährlicher waren wohl die beiden riesigen Kombistrahler, die er mit dem vorderen als auch dem hinteren Waffenarm hielt.
    Und im Unterschied zu Golton Rover'm Rovaru verfügte dieser Instinktkrieger über einen Schutzschirm!
    Er eröffnete sofort das Feuer durch die Pforte. Seine Waffen waren sehr viel wirkungsvoller als die Strahler, die Golton Rover'm Rovaru zur Verfügung gestanden hatten. Binnen Sekunden schnellte meine Schutzschirmauslastung in den kritischen Bereich empor - und das, obwohl ich gar nicht das erste Ziel des Angriffs darstellte, sondern eher am Rand getroffen wurde!
    Das Ziel war eindeutig Mohodeh Kascha. Der Instinktkrieger schien uns zu ignorieren, nahm statt dessen den Kimbaner mit beiden Waffen unter Punktbeschuß.
    Kaschas hellblaues Schutzfeld stand plötzlich in roten Flammen und verfärbte sich ins Violette. Dann konnte ich den Kimbaner hinter dem Vorhang aus brodelnden Energien nicht mehr ausmachen. Die Temperatur in der Halle stieg schlagartig. Ohne unsere Paratrons wären wir verbrannt.
    Icho Tolot eröffnete das Feuer. Das Schutzfeld des Instinktkriegers veränderte sich nicht im geringsten, leitete die Energien aus der überschweren Waffe des Haluters offensichtlich problemlos in den Hyperraum oder ein anderes übergeordnetes Kontinuum ab.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sich vor Trim Marath ein dunkles Nebelfeld zusammenzog. Das konnte nur eins bedeuten: Der junge Mutant verspürte konkrete Todesangst, und in den nächsten Sekunden würde sein dunkler Zwilling erscheinen und in den Kampf eingreifen.
    Nun endlich zeigte Tolots Dauerbeschuß Wirkung. Das Schutzfeld des Instinktkriegers schien zwar noch immer so stabil wie eh und je zu sein, doch das riesige Wesen richtete einen seiner beiden Kombistrahler auf den Haluter. „Icho! Vorsicht!" rief ich völlig überflüssigerweise.
    Einerseits konnte der Haluter mich nicht hören, andererseits wußte er die Situation selbst richtig einzuschätzen. Ihm war garantiert klar, daß sein Paratronschirm unter längerem Feuer des Kombistrahlers zusammenbrechen würde.
    Und doch machte der schwarzhäutige Riese nicht die geringsten Anstalten, dem Beschuß auszuweichen.
    Der Energieorkan um Mohodeh Kascha wurde schwächer, und ich konnte hinter dem violetten Leuchten wieder den
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