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2086 - Spur nach ZENTAPHER

Titel: 2086 - Spur nach ZENTAPHER
Autoren: Unbekannt
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Umgebung befremdlich genug.
    Die Entree-Halle, in der wir uns aufhielten, war eine Linse von etwa 400 Metern Länge und 250 Metern Breite. In ihrer Mitte betrug die Höhe 50 Meter. Der Boden stieg nach allen Seiten an und erinnerte mich an graues, abgeschabtes Linoleum. Er war jedoch nicht nachgiebig, sondern hart wie Stahl.
    Woher die spärliche Beleuchtung stammte, welche die Halle erhellte, hatten wir noch nicht herausgefunden. Sie schien scheinbar von überall her aus der Decke, dem Boden und den Wänden zu sickern.
    An vier entgegengesetzten Enden der Halle konnte man hellere Flecken ausmachen.
    Dabei handelte es sich um einander gegenüberliegende Pforten, elliptisch geformte, fünf Meter breite und drei Meter hohe Gebilde, die von handbreiten, silbern glitzernden Rahmen eingefaßt wurden.
    Auch der tausendste Blick durch diese Pforten rief bei uns noch maßloses Erstaunen, wenn nicht sogar Ehrfurcht hervor. Es hatte den Anschein, als schwebe die Entree-Station über einer weißen, wirbelnden Wolkenschicht, die sich lückenlos und von keinem Fleckchen Himmel durchbrochen endlos in alle Richtungen auszudehnen schien.
    Dabei handelte es sich um die Innenfläche von ZENTAPHER mit einem Durchmesser von 38 Kilometern, während die Dunkle Null des Planeten Clurmertakh sich von außen als eine Kugel mit einem Durchmesser von 36 Kilometern darstellte.
    Das war nur das erste der schier unerklärlichen Phänomene, auf die wir hier auf dem Sperrplaneten gestoßen waren. Mittlerweile wußten wir, daß die Entree-Station genau im Mittelpunkt der Wolkenkapsel schwebte und ZENTAPHER als eigenständiges Universum anzusehen war. In der Station wurden die Strangeness-Differenzen zwischen den 612.000 Kabinetten untereinander ausgeglichen.
    Die noch begehbaren Kabinette ließen sich mit Gondeln erreichen, die sich in unterschiedlichen Kreis- oder Ellipsenbahnen um die Entree-Station bewegten, ellipsoiden, neuneinhalb Meter langen, silbrig glänzenden Flugobjekten. Wir hatten mittlerweile gelernt, die meisten, wenn auch längst nicht alle dieser Mikrouniversen mit den Gondeln anzufliegen.
    Und nun hallte ein hoher Alarmton durch diese unwirkliche Umgebung und erinnerte uns daran, daß hier Gefahren lauern konnten, von denen wir noch nicht die geringsten Vorstellungen besaßen.
     
    *
     
    „Erklärungen können später erfolgen", sagte Mohodeh Kascha. „Wir müssen jetzt sehr schnell sein, oder wir werden die nächsten Minuten nicht überleben."
    Fragend sah ich den Ritter von Dommrath an. „Haltet nach einer sich nähernden Gondel Ausschau!" fuhr der letzte Kimbaner fort.
    Mit einer Ruhe und Gelassenheit, die mir fast schon wie Lethargie vorkam, öffnete er einige Taschen seiner Montur.
    Mein Respekt vor dem Kimbaner wuchs. Ich konnte mir vorstellen, daß Kascha Dutzende von Fragen auf den schmalen Lippen brannten, doch er konzentrierte sich auf das Wesentliche. Und er schreckte auch nicht davor zurück, ihm im Grunde völlig unbekannte Wesen in seine Planungen einzubeziehen.
    Natürlich - der Ritter von Dommrath wußte, daß es nicht einfach gewesen war, ihn aus dem Stasisfeld zu befreien. Daher konnte er uns einigermaßen einschätzen, unsere Intelligenz und unsere technischen Möglichkeiten.
    Ich meinerseits war weit davon entfernt, die Äußerungen des Kimbaners zu mißachten. Ich war überzeugt, daß er ziemlich genaue Vorstellungen davon besaß, was für eine Gefahr sich uns näherte. Schließlich hatte er ja bereits irgendein Ortungsgerät darauf justiert.
    Ich bemerkte, daß die anderen mich musterten, und nickte. „Paratrons aktivieren!"
    Noch bevor unsere Schirme aufleuchteten, flammte auch um den Kimbaner ein transparentes, in einem leichten Blauton eingefärbtes Schutzfeld auf.
    Mondra war uns einen Schritt voraus. „Ich habe die Orter gecheckt", sagte sie. „Eine Gondel ist aus einem der Kabinette in der Wolkenkapsel hervorgedrungen und befindet sich auf dem Weg in Richtung Entree-Station!"
    Das konnte nur eins bedeuten. Da kam eindeutig ein Fremder! Und schon der Umstand, daß er über eine Gondel verfügte, verriet uns, daß ihm gewisse Machtmitte lzur Verfügung standen. Wir durften ihn keinesfalls unterschätzen.
    Ich schaute zu dem Kimbaner hinüber. Kascha setzte mit der ihm eigenen Gelassenheit die Gegenstände, die er aus den Taschen seiner Kombination geholt hatte, wie Einzelteile eines Geräts zusammen. „Ich kann den Insassen der sich nähernden Gondel mit meinen Anzugoptiken erkennen", grollte Icho
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