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2083 - Brennpunkt Para-City

Titel: 2083 - Brennpunkt Para-City
Autoren: Unbekannt
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längst, dass seine Bestimmung in dieser Galaxis namens Milchstraße lag. Er stellte sich die Frage, wie es sich abspielen würde, und vor allem, wie lange es noch dauerte, bis es soweit war. „Dies ist der Ort allen Ursprungs und der Zukunft allen Seins", hörte er Hand Tifflor sagen. „Inzwischen weiß ich teilweise, wie du es gemeint hast. Von hier brach Wrehemo Seelenquell nach Arkon auf. Aber wieso stellt diese verlassene Siedlung die Zukunft allen Seins dar?"
    Morkhero lachte. Im Sitzen hüpfte er in dem silbernen Sattel auf und ab. „Der Inbegriff allen Seins ist das Gestell auf deinen Schultern", spottete er. „In ihm konzentriert sich die Energie der gesamten Welt." Er verlagerte sein Gewicht und dirigierte Tifflor zu dem Wasserfall vor der Rathaustür.
    Mit leichtem Druck der Widerhaken trieb er den Träger vorwärts. Die Gischt sprühte ihm ins Gesicht und schmerzte an den Augenrändern. Wieder lachte Morkhero. Er schaltete Necrem ein, das ultimate Schutzfeld aus der Sternenkammer der Ritter. Er hatte es seinem Meister damals zusammen mit dem Anzug der Phantome und der ORDEO MYN gestohlen. Wrehemo hatte es ihm als einzigen Schutz gelassen. Der alte Meister wollte nicht, dass sein Lehrling der fremden Welt zum Opfer fiel.
    Necrem war für feste Materie durch lässig, auch für Regen. Aber es milderte die Wucht der auftreffenden Wassermassen. Sie trafen auf das Feld und breiteten sich wie eine Glocke aus. Erst nach und nach sickerte das Wasser durch. Es bildete einen See am Boden, groß und hoch genug, dass Morkhero darin hätte ertrinken können. Zum Glück besaß er einen Träger. Tifflor ersetzte ihm den toten Silberträger voll und ganz. Morkhero wusste zu schätzen, dass er nicht einen stummen Diener unter sich hatte, sondern ein vernunftbegabtes Wesen mit der Neugier eines Kindes und der Ausstrahlung eines uralten Mannes. Zusammen mit Necrem stellten die Kenntnisse und der Instinkt des Terraners für ihn eine fast perfekte Lebensversicherung dar.
    Julian Tifflor wischte sich mit dem Handrücken das Wasser aus dem Gesicht. Er wandte den Kopf zur Seite und sah zu ihm empor. „Wir werden uns erkälten, wenn wir nicht die Kleidung wechseln", sagte er und öffnete gleichzeitig die Tür. Sie knarrte ein wenig. Der Terraner stieß sie weit auf und rief: „Wer immer sich hier versteckt, soll herauskommen! Es geschieht ihm nichts."
    „Hier ist niemand mehr, glaub es mir."Morkhero amüsierte sich über die Vorsicht von Hand Tifflor. Er verhielt sich, als befände er sich auf einem fremden Planeten. „Und selbst wenn, ist er vor Angst längst gestorben." Er wendete den Träger und ließ ihn zur Tür hinausstarren. Hinter dem Vorhang aus Wasser lag der Platz. Die Spuren von Wrehemos Ankunft waren nach wie vor gegenwärtig. Genau an der Stelle, wo der Meister eingetroffen war, würde sich das Kommende abspielen.
    Noch wusste Morkhero nicht, worum es sich handelte. SEELENQUELL weihte seine Hände nicht in Pläne und Gedanken ein. Lediglich ihm gegenüber verhielt er sich ein wenig mitteilsamer. Sie waren aus einem Volk und einem Fleisch. Sie trugen den Odem des Landes Dommrath in sich.
    Ein einziger Gedanke nur bereitete dem jungen Seelenquell zur Zeit Kopfzerbrechen. Werde ich das Hierbleiben aushalten? Reicht mir diese Galaxis, um mich zu bewegen?
    Die Erinnerung seines Clans reichte weit zurück, aber nie hatte irgendwo gestanden, dass er einst sesshaft gewesen sei. Die Seelenquell - ein Clan von Händlernomaden ohne den Willen, länger als nötig an einem Ort zu verweilen. Erlosch dieser Wandertrieb bei Wrehemo, nachdem dieser sich in eine Superintelligenz verwandelt hatte? „Ich will, dass sie alle mit Bauklötzen spielen!" stieß Morkhero hervor. Tifflors Kopf fuhr herum. „Mit Bauklötzen?"Der junge Seelenquell hasste Bauklötze, besonders die in der ORDEO MYN. Zum Glück waren sie zusammen mit dem Schiff vernichtet worden. „Die Terraner sollen mit Bauklötzen spielen!"
    „Wie willst du sie zwingen?"
    „Habe ich es nicht gesagt? Ich werde ihre Seelen bezwingen. Danach werden sie nur noch mit Bauklötzen spielen."
    „Ich erinnere mich. Das mit dem Bezwingen hast du gesagt, bevor wir Terrania verließen. Das mit den Bauklötzen ist mir neu."
    „Ein neues Universum", hauchte Morkhero und schloss die Augen. Er träumte von einem völlig neuen Zustand, aber sein Traum blieb leer. Er hatte keine Ahnung, wie sein neues Universum aussehen sollte. Die Bauklötze spielten in diesem Traum ebenfalls keine
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