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2083 - Brennpunkt Para-City

Titel: 2083 - Brennpunkt Para-City
Autoren: Unbekannt
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nach vorn. Sie durchdrangen Necrem und entrissen dem Schwerverletzten das winzige Schaltgerät. Sekunden später fiel das Schutzfeld in sich zusammen. „Beiß die Zähne zusammen!" knurrte Monkey den Terraner an. Er warf ihn sich mitsamt den Überresten Morkheros über die Schulter und stürmte zum Fenster. Aufreißen, hindurchspringen und das Flugaggregat einschalten - es war fast eine einzige Bewegung. Der Oxtorner raste mit seiner Last nach Westen. Ein permanenter Strom aus Blutstropfen regnete zum Boden hinab.
    Hoch über Monkey erklang ein Rauschen und Donnern. Die drei Korvetten kehrten zurück. Er war überzeugt, dass sie ihn längst auf dem Ortungsschirm hatten. Aber sie schossen nicht. Befehle Kraschyns oder SEELENQUELLS verhinderten, dass sie den Körper Morkheros gefährdeten.
    Monkey schlug Haken, um vollständig sicherzugehen. Er flog nach Norden und Osten, dann nach Westen und Süden, wieder nach Westen.
    Anschließend hielt er sich nordwestlich, später südlich. In einer Wolke erhitzter Luft sanken die Korvetten auf den Altiplano herunter. Aus den Bodenschleusen strömten Hunderte von Kampfrobotern. Sie eröffneten das Feuer und legten eine Barriere zwischen Monkey und sein voraussichtliches Ziel. Der Oxtorner hatte die Entwicklung vorausgesehen. Entsprechend hatte er seinen Kurs gelegt. Kurz vor dem Hindernis bog er ab und verschwand zwischen den aufragenden Felsen einer in die Landschaft ragenden Gebirgsnase. Im Schutz der Felswand raste er steil nach unten. Noch orteten ihn die Roboter nicht. Sie folgten seiner ursprünglichen Route und tasteten das gesamte Massiv ab.
    Monkey landete, hetzte zu Fuß weiter. Er zwängte sich zwischen Felsen hindurch. Im Halbdunkel des Sternenlichts tauchte eine Plattform vor ihm auf. Als er über den Rand spähte, sah er links unter sich den Felsüberhang. Der Oxtorner sprang. Aus zehn Metern Höhe ließ er sich fallen. Er landete auf den Füßen, federte den Schwung mit den Knien ab und rollte sich über die rechte Schulter ab. Den Körper Tifflors mit Morkhero hielt er sich so über den Kopf, damit keiner von beiden Schaden nahm. Zurück blieb eine Blutlache am Boden, die von dem Terraner stammte. Der Oxtorner unterschätzte die arkonidischen Kampfroboter. Im selben Augenblick, als die Ortung ansprach, sah er sie. Sie hatten das Gelände umstellt und rasten auf ihn zu. Monkey wusste, wann er verloren hatte. Er ließ Tifflor auf seinen Schultern zur Ruhe kommen und hob die waffenlosen Arme. „Ich ergebe mich!"
    Ein leichter, kaum wahrnehmbarer Luftzug entstand hinter seinem Rücken. Eine sanfte Berührung folgte. Die Roboter verschwanden aus seinem Blickfeld. An ihrer Stelle sah er das grüne Leuchten der beiden Transmitter vor sich. TOMCAT und SHECAT flankierten die Geräte. „Schnell!" piepste Gucky. „Sie zerstören sich in zwanzig Sekunden." Monkey zog ein PsIso-Netz aus der Tasche, riss Tifflor das KrIso-Pendant aus den Haaren und ersetzte es. Der Körper des Bewusstlosen bäumte sich kurz auf und streckte sich dann.
    Es war die einzige Chance, den Zugriff SEELENQUELLS zu verhindern. Das PsIso-Netz schirmte seinen Träger ab, und so konnte die Superintelligenz nicht den Standort von Alpha Karthago herausfinden. Den toten Morkhero würde sie nicht orten können, zumindest gingen davon alle Berechnungen aus. Jetzt, so wusste der Oxtorner, trat der Herztod von Hand Tifflor ein. Er packte den Ilt und warf sich mit seiner dreifachen Last in das Abstrahlfeld. In die Erleichterung hinein mischte sich das Prickeln, das bei der Entmaterialisierung einer größeren Körpermasse entstand.
    Tia de Mym beobachtete, wie die beiden Katsugos als letzte aus den Transmittern traten. Die Energiefelder erloschen. Wenige Sekunden später zerstörten sich die Geräte auf dem Altiplano selbst und vernichteten alle Spuren, die einen Hinweis auf die Herkunft der Geräte und die Zielstation geben konnten. Medoroboter nahmen dem Oxtorner die bei den Toten ab. Ein anderer kam und reinigte Monkeys Anzug vom Blut. Tia de Mym trat zu dem USO-Chef. „War es das wert?" fragte sie leise. „Es ist ein Toter zuviel."
    „Besser ein Toter zuviel als eine Galaxis voller Marionetten", antwortete er und sah auf sie herab. In seinem Gesicht zuckte kein einziger Muskel.
    Eine Maske aus samtbraunem Wachs mit zwei Metallhülsen darin hätte nicht anders ausgesehen. In diesen Augenblicken war ihr der Oxtorner absolut fremd. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein Wesen wie er zu menschlichen
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