Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2083 - Brennpunkt Para-City

Titel: 2083 - Brennpunkt Para-City
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wirst sterben, Julian Tifflor, dachte er. Nicht so, wie ich es dir versprochen habe, sondern anders. Du wirst im Staub vermodern. Nichts wird von dir übrigbleiben, nicht einmal dein Bewusstsein.
    Ich will das so. Das Universum braucht dich nicht mehr, Terraner. Längst war von der Umgebung Para-Citys nichts mehr zu sehen. Der riesige Funkenschwarm hüllte sie und Necrem vollständig ein. Vielleicht war es tatsächlich mit starkem Schneefall zu vergleichen. Morkhero zweifelte, dass Schnee eine ähnliche Euphorie bei ihm auslösen konnte. Auf keinen Fall wurde im Schnee jemand wiedergeboren.
    Der junge Seelenquell richtete sich im Sattel auf. Er öffnete seinen Geist für den Meister. Ich bin bereit, SEELENQUELL, dachte er intensiv. Meine Wiedergeburt kann beginnen. Das leise Zupfen in seinem Innern nahm er als Antwort. Es erstreckte sich über seinen gesamten Körper. Die Psi-Materie füllte ihn mehr und mehr aus.
    Ohne jemals eine Ahnung davon gehabt zu haben, stellte er es sich so vor, dass sie sein Bewusstsein und seine Aura konservierte. Der schwächliche Körper spielte in Morkheros Zukunft keine Rolle mehr. Übergangslos hatte er das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Es lag nicht an Jutis Gegenwart.
    Mit ihr hatte er sich in dem Augenblick abgefunden, als dieser ihm damals auf Arkon III seine Dienste angeboten hatte. Morkhero kam es so vor, als seien plötzlich viele hundert oder tausend Bewusstseine in seiner Nähe. Er spürte ihre Anwesenheit, ohne Gedanken zu erkennen oder andere Zeichen zu erhalten. Sie waren einfach da. Er glaubte so etwas wie Erwartung zu spüren. Oder war es gar Hoffnung?
    Die Gedanken seines Meisters waren ihm vertraut. Diese hier bewegten sich in anderen Bahnen. Es mussten die Gedanken der Monochrom-Mutanten sein, die Wrehemo bei seiner Genese in sich aufgenommen hatte und mit denen er die Superintelligenz SEELENQUELL begründet hatte. Jetzt trat er einen Teil dieses Potentials an seinen ehemaligen Schüler ab. Und da war noch etwas. Morkhero verstand plötzlich, warum SEELENQUELL den Altiplano und Para-City als Zielort seiner Materialisationen gewählt hatte. Er kannte diesen Ort als einzigen auf Terra.. Hier oben erreichte er den höchstmöglichen Faktor an Materialisationspotential. Den benötigte er angesichts des sechs dimensionalen Feldes, welches das Solsystem in noch völlig unbekannter Art und Weise einhüllte, ganz dringend.
    Der Anker war dabei nicht Para-City, wie Morkhero sich zunächst gedacht hatte. Er selbst war dieser Anker. SEELENQUELL brauchte ihn, um sich jetzt in diesen Augenblicken festhalten zu können. Auf demselben Weg, auf dem er Morkheros Bewusstsein nach Arkon III geholt hatte, schickte er jetzt seine Psi-Materie. Die Nähe zu den Bewusstseinen wurde intensiver und eindringlicher. „Jetzt geschieht es!" rief der junge Seelenquell. „Dies ist der glücklichste Tag meines Lebens." Auf seinen Träger schien die Nähe der Psi-Materie und der Bewusstseine eine völlig andere Wirkung zu haben. „Du bist und bleibst ein Kindskopf", sagte Julian Tifflor in einem lichten Moment.
     
    11.
     
    Der Einsatz 19. April 1304 NGZ Monkey sank hinter den Felsblock an der rechten Seite des Überhangs. Blitzartig hob er den rechten Arm und signalisierte dem Einsatzteam, dass es in der Deckung bleiben solle. In diesen Augenblicken, das erkannte er mit der leidenschaftslosen Präzision einer Kampfmaschine, entschied sich, was der Abend bringen würde.
    Der Oxtorner aktivierte das Infrarotsystem. Über dem Pantanal im Osten zeigte es feurige Lohen, das Zeichen von ionisierten Luftmassen. Grund dafür waren die bis zur Höchstleistung angestachelten Feldtriebwerke arkonidischer Raumer. Monkey zählte Dutzende mit steigender Tendenz. Nach einer halben Minute waren es über hundert. Im 150 Kilometer entfernten La Paz donnerten die beiden dort stationierten 100Meter-Raumer hinauf in die Atmosphäre. Das Grollen lief über die Hochebene hinweg und überlagerte alle anderen Geräusche.
    Der Oxtorner richtete seine Augenoptiken auf die drei Korvetten über der Stadt. Nach wie vor hingen sie unbeweglich. Sekunden später lief ein kaum wahrnehmbares Zittern durch die Kugeln.
    Übergangslos schossen sie nach oben, ritten auf den Antigravs hinauf in die oberen Schichten der Atmosphäre. Dort erst zündeten sie ihre Triebwerke. Monkey kehrte zum Einsatzteam zurück. „Schaltet den Hyperorter ein", sagte er leise. „Wir brauchen Gewissheit."
    Das, was er beobachtet hatte, konnte ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher