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2083 - Brennpunkt Para-City

Titel: 2083 - Brennpunkt Para-City
Autoren: Unbekannt
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dabei, dass er die Widerhaken seiner Beine aus Jutis Brust zog und ihn nach eigenem Gutdünken handeln ließ. „Vielleicht sollte ich die Arkoniden auffordern, einen Boten nach Arkon In zu schicken und nach dem Rechten zu sehen", stimmte er zu. „Nein, doch lieber nicht. Mein Mei...
    SEELENQUELL könnte mir das übel nehmen."
    Er musste es sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass die Superintelligenz von ihm nicht mehr als „Meister" angesprochen werden wollte. Das ursprüngliche Meister-Schüler-Verhältnis existierte nicht mehr. Morkhero war eine Hand SEELENQUELLS und damit ein Teil von ihr; gewissermaßen eine Außenstelle. „Schaukle nicht so!" forderte Morkhero den umhergehenden Tifflor auf. „Mir wird schwindelig." Die Konturen des Zimmers verwischten sich. Die in grauen und blauen Tönen gehaltenen Wände dunkelten ab. Vor seinen Augen wurde es finster. „Hör sofort damit auf!"
    „Ich stehe still und rühre mich nicht", lautete die Antwort. „Was hast du?" Morkhero stieß ein überraschtes Keuchen aus. In seinem Kopf drehte sich plötzlich alles. Sein Gleichgewichtssinn spielte verrückt. Einen Augenblick lang dachte er an einen Angriff von Monochrom-Mutanten auf das Rathaus. Nein, es konnte nicht sein. Die Abwehranlagen hätten es rechtzeitig bemerkt. In seinem Innern entstand ein Sog. Er gewann den Eindruck, als zerre etwas an seinem Geist. Instinktiv klammerte er sich an seinen Sattel. „Was hast du?" wiederholte Juti. „Sag etwas, Morkhero!"
    Der Seelenquell war unfähig zu sprechen. Mehr als ein hustenähnliches Ausstoßen der Luft brachte er nicht fertig. Er spürte, dass der Träger sich unter dem Sattel bewegte. „Ist es endlich soweit, Morkhero?" Das Ziehen in seinem Kopf wurde stärker. Es schmerzte leicht. Jemand versuchte, ihm das Gehirn aus dem Körper zu reißen. Nein! schrien seine Gedanken. Sein Bewusstsein tanzte auf einer endlosen Woge auf und ab. Das Gefühl, den Kontakt zum Körper zu verlieren, nahm zu. Es gab einen kurzen und harten Ruck.
    Leicht wie eine Feder schwebte Morkhero mitten in der Dunkelheit. Er bildete sich ein, unter sich den Körper, den Sattel und seinen Träger zu sehen.
    Dann war der Eindruck auch schon weggewischt. Etwas riss sein Bewusstsein hinaus in die Unendlichkeit, weg aus Para-City und weg von diesem Planeten, den die Arkoniden Larsaf In und die Terraner Terra nannten. War es das, was SEELENQUELL ihm angekündigt hatte? Bezwang Morkhero in diesem Augenblick die Menschheit?
    Für einen winzigen Augenblick war Morkhero eins mit der Ewigkeit. Das unbegreifliche Universum zeigte ihm den Anfang und das Ende seiner Existenz. Ein Quäntchen Aberration reichte aus, alles ungeschehen zu machen, was er bisher erlebt hatte - die Wanderung über die Planeten des Landes Dommrath, die Ohrenklappen mit den eingebauten Funkempfängern, die sich unter seinen geschickten Fingern zu kleinen Kunstwerken entwickelten, die verbotenen Ausflüge in der Sternenkammer, die er oftmals und ohne Wissen seines Meisters unternommen hatte, der Diebstahl, die Flucht und alles andere.
    Du verlässt Terra! war der einzige klare Gedanke, den er zu fassen vermochte. Vor seinem geistigen Auge schälte sich die Nachtseite eines Planeten aus der Dunkelheit des Alls. Er raste darauf zu und drohte zu zerschellen. Im letzten Augenblick, einen Hauch vor dem Kontakt mit der' Oberfläche, hörte die rasende Bewegung übergangslos auf. Morkhero wusste, dass er am Ziel seiner unbegreiflichen Reise angekommen war.
    Im sanften Schimmer des Kristallschirms zeichnete sich die Silhouette der Mauer ab. Sie war nach terranischen Maßstäben fünfzig Meter hoch und umgab ein zwei Kilometer durchmessendes Areal. Morkhero befand sich auf Arkon In. Zwischen den Mauern hatte sich SEELENQUELL niedergelassen. In diesem Geviert war es auch gewesen, als er seinem ehemaligen Meister nach langer Zeit begegnet war und Wrehemo ihn zu seiner Hand gemacht hatte. Innerhalb der Mauer herrschte Dunkelheit mit Ausnahme der Zentrumszone, wo die Energiekugel ruhte.
    Ab und zu huschten Sternschnuppen über das Firmament - Schlachtschiffe und Kreuzer des Huhany'Tussan. Weit jenseits der Mauer ragten riesige Gebäudekomplexe in den Himmel. Sie gehörten zu den Werften und Waffenfabriken des Rüstungs- und Kriegsplaneten. Morkhero wusste, dass stündlich zwei neue Kampfeinheiten die planetaren Werften von Arkon III verließen. Ähnliches galt für die anderen Rüstungswelten des Imperiums.
    Alles deutete darauf hin, dass ein
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