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2083 - Brennpunkt Para-City

Titel: 2083 - Brennpunkt Para-City
Autoren: Unbekannt
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in das Rathaus zurück und suchte das oberste Stockwerk auf. Von dort reichte der Blick über die gesamte Stadt.
    An mindestens zwanzig Stellen entdeckte der junge Seelenquell die Arkoniden. Sie luden ab, montierten, verstauten die Endprodukte in den Containern und nahmen Justierungen vor. Eine halbe Stunde dauerte es, bis sie ihre Arbeit erledigt hatten. Anschließend kehrten sie mit Hilfe von Traktorfeldern in die drei Korvetten zurück. Die Roboter aber blieben und verschwanden in Containern an der Peripherie. „Sie haben Para-City in eine Festung verwandelt", sagte Morkhero. „Die Maschinen und Roboter sind nach strategischen Gesichtspunkten verteilt. ParaCity ist jetzt uneinnehmbar."
    „Mag sein." Tifflor glaubte offensichtlich nicht daran. Seine Reaktion verstärkte die Unsicherheit in Morkhero, die angesichts der Arkoniden ein wenig verflogen war. „Wir sehen es uns an", entschied Morkhero.
    Er lenkte Tifflor über den Platz nach Süden in die Gassen hinein. Nacheinander inspizierten sie alle Container. Die von den Celistas installierten Geräte verteilten sich in der Art eines Spinnennetzes über das Areal. Tifflor besaß die besseren technischen Kenntnisse. Er identifizierte die Gerate als Anti-Spionage-Einrichtungen neuester Bauart. Antiortungssysteme waren ebenso vertreten wie Störfeldgeneratoren. Die Celistas sicherten alle wichtigen Frequenzbereiche bis hinaus ins UHF-Band ab. Kleine, halbkugelförmige Projektoren enthielten Deflektorsysteme, die ganz Para-City unsichtbar machen konnten. Gekoppelt hatten die Celistas sie mit hochempfindlichen Infrarotspürern. „Das, worauf du wartest, soll ungestört geschehen", schloss der Terraner seine Erläuterungen. „Ich denke, es ist an der Zeit, dass du mir die Wahrheit sagst. Was ist es?"
    „Ich weiß es nicht. SEELENQUELL hat mir gegenüber keine Andeutung gemacht. Ich weiß nur, dass es sich irgendwann ereignen wird." Sie beendeten ihren Rundgang. Inzwischen war auch dieser Tag zu Ende. Die Sonne verschwand hinter den Kordilleren, die Dämmerung brach herein. Morkhero bemerkte am unregelmäßigen Gang, dass sein Träger erschöpft war. Auch der junge Seelenquell benötigte nach dreieinhalb Tagen wieder Schlaf. Noch stärker war jedoch sein Hungergefühl. Er lenkte Tifflor zum Container mit dem Kühlraum. Sie entnahmen Vorräte und fütterten einen Zubereitungsautomaten damit. Die Anlage stimmte die Zutaten auf den Metabolismus der beiden unterschiedlichen Organismen ab.
    Als Getränk genügte ihnen Wasser. Für Morkhero reicherte der Automat es mit einem Schuss Ammoniakgas an. Es half ihm bei der Verdauung.
    Jedes Mal wenn der junge Seelenquell rülpste, stellte Hand Tifflor für eine Weile die Nahrungsaufnahme ein. Sie sprachen nicht darüber, aber Morkhero vermutete, dass sein Träger es aus Respekt ihm gegenüber tat. „Ein Gebäude haben wir noch nicht inspiziert", sagte Tifflor, als sie zu Ende gegessen hatten. „Wir sollten es tun, bevor es endgültig dunkel wird." Er meinte wohl das Waffenarsenal, das die Celistas rechts neben dem Rathaus in dem kleinen Wohncontainer deponiert hatten. Natürlich war es wichtig, über die Art und Anzahl der Waffen Bescheid zu wissen. Morkhero hielt es jedoch für unnötig. Es gab in Para-City keine Feinde. Wenn sich Menschen oder Tiere der Stadt näherten, traten automatisch die Abwehrsysteme der Celistas in Aktion. Und wenn die nicht ausreichten, sorgten 120 Kampfroboter für die Sicherheit der beiden Hände. Der junge Seelenquell sprach es nicht aus, aber er hielt das Arsenal für überflüssig. „Ich. bin müde", sagte er. Draußen lenkte er den Träger auf direktem Weg ins Rathaus und den schmalen Gang entlang in den kreisrunden Ratssaal.
    Dort hatten die beiden ungleichen Wesen ihr Lager aufgeschlagen. Morkhero wartete, bis Tifflor den Sattel abgesetzt und sich in sein Bett zurückgezogen hatte, das neben der Tür an der Wand stand. Der junge Seelenquell kletterte blitzschnell aus dem Gestell und huschte zu der leeren Kiste, die Hand Tifflor mit Kissen und Wolldecken gefüllt hatte. Er kroch tief hinein, bis von außen nichts mehr von ihm zu sehen war. Es dauerte nicht lange, bis der Terraner anfing zu schnarchen. Die gleichmäßigen Geräusche stimulierten Morkhero. Er schlief mit dem Gedanken ein, dass sie beide zumindest in bezug auf den Schlaf in einer perfekten Symbiose lebten.
    3.Rückblick - Der Auftrag 15. März 1304 NGZ Mit der Zeit fand Morkhero heraus, dass Hartnäckigkeit zu den stärksten
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