Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2082 - Ein ganz normaler Held

Titel: 2082 - Ein ganz normaler Held
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Fische angeln.
    Wer ist für so etwas wie das hier verantwortlich? Wer hat so etwas geschaffen? Plötzliche Wut überkam den Techniker von APFER. Dieses stolze, geschlagene Geschöpf erschien ihm auf einmal wie ein Symbol des terranischen Widerstands gegen die Arkoniden - wenn die Nachrichten stimmten. Es hatte bis zum Letzten gekämpft, wie Perry Rhodan sicher auch.
    Richsen konnte es nicht anrühren. Er ließ es vom Kran zurück in das Meer hieven und loslassen.
    Die Leiche schwamm weiter an der Oberfläche und starrte ihn aus starren, toten Augen an. Eine Gänsehaut überlief den Techniker. Er zwang sich zurück in den Harpuniersitz und verzichtete diesmal darauf, sich anzuschnallen. Er war viel zu benommen. Wenn er wieder etwas Großes an die Angel bekommen sollte, würde er es mit einer Mikroladung freisprengen. Für einen Kampf mit einem Riesenfisch war für heute sein Bedarf gedeckt. Das Solsystem gefallen, Terra von den Arkoniden besetzt...
    Richsen angelte einige kleinere Fische, gerade so viele, wie er brauchte, um seinen Hunger zu stillen. Seit anderthalb Tagen hatte er nichts Vernünftiges mehr gegessen. Der Sturm schickte ihm seine Ausläufer entgegen. Es war nur noch eine Frage von Minuten, bis er voll über ihn hereinbrechen würde. Heftige Böen peitschten das Meer und ließen das Boot schwanken. Banther Richsen würgte und fluchte. Er wurde in seinem Sitz auf dem schwankenden Boot hin und her gerissen, aber immer noch schnallte er sich nicht fest. Seine Finger umkrampften die Armlehnen.
    Sein schütteres, langes Haar flog im Wind, seine Zähne waren aufeinandergebissen.
    Alles in ihm war in Aufruhr. Er hatte Angst, Angst vor einer ungewissen Zukunft. Und diese Angst wollte er bekämpfen, indem er den Kampf gegen die drohenden Naturgewalten aufnahm, ohne Hilfsmittel, nur durch die Kraft seines Körpers, den er auch in der Werft fit hielt. Er, der „trottelige Alte", konnte es immer noch mit den Jungen aufnehmen. Natürlich zeigte er es in der Werft nicht, geschweige denn machte er davon Gebrauch. Wenn er sich austoben wollte, dann hier, allein auf dem Meer. Er gegen die Elemente. Hier war er wirklich er selbst. Richsen holte die Flasche aus der Tasche und nahm noch einen guten Schluck. Jawohl, hier, auf seinem Boot, .seinem ganzen Stolz, fühlte er sich fünf Meter groß. Das Motorboot war seine Festung, sein Bollwerk gegen eine Welt, die ungerecht zu ihm war. Seine Freiheit.
    Der Sturm brach mit Urgewalt los. Banther Richsen lachte laut auf und schleuderte die leere Flasche ins Wasser. Tief drückte er sich in den Harpuniersitz und krallte sich fest. Seine Haare und seine Jacke flatterten immer heftiger. Die See wurde aufgepeitscht, das Boot zum Spielball der Wellen und Winde. Aber Banther Richsen, deutlich alkoholisiert, lachte. Er ballte eine Hand. Die ANTJE war unsinkbar. Er war auf ihr sicher. Um sie zu zerstören, brauchte es schon mehr als einen Orkan. „Wir trotzen der See - und Arkon!" schrie der berauschte Techniker. Der Sturm heulte in seinen Ohren. Banther Richsen griff neben sich und befestigte einen Karabinerhaken an seinem Gürtel. Er hustete. Seine Augen tränten. Sein Verstand sagte ihm, dass er unter Deck gehen sollte, doch sein Zorn und seine Trotzigkeit sagten etwas anderes.
    Heftiger Regen peitschte ihm ins Gesicht. Wieder lachte der Techniker von APFER und schrie seine Kampfansage in den Sturm. Eine Stunde später war alles vorbei. Das Meer beruhigte sich, und das Boot trieb leicht auf den Wellen. Banther Richsen war zufrieden mit sich und mit seinem Kampf gegen die Elemente. Er ging hinab in die Kabine, zog sich aus und bereitete sich die erbeuteten Fische zu. Jetzt hatte er Hunger. Und nachdem er gegessen hatte, legte er sich schlafen. Die Automatik würde das Boot sicher steuern, wie auch vorhin im Sturm.
    Es vergingen Wochen, in denen die See ruhig lag und Banther Richsen nach Herzenslust angelte.
    Sein kleiner Trivideo-Empfänger vermittelte ihm die neuesten Nachrichten. Die Arkoniden machten sich überall breit. Alle großen Städte und industriellen Zentren wurden von ihnen besetzt, über den Hochhäusern der Metropolen standen die Schiffe der Okkupanten. Eines stand für den Techniker fest: Solange Perry Rhodan nicht kam und die „Rotaugen" wieder verjagte, würde er mit seinem Boot das Land nicht wieder anlaufen, weder seinen Heimathafen auf Malta noch einen anderen.
    Vorräte hatte er noch für weitere Wochen, und sein Aufbereiter lieferte. frisches
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher