Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2045 - Aufruhr im INSHARAM

Titel: 2045 - Aufruhr im INSHARAM
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ding zu wachsen und gleichzeitig blasser zu werden. Und dann war es fort. Ruyde nahm eine Erschütterung im hyperenergetischen Bereich wahr, natürlich auch über ihr Multiorgan. Danach war Stille. „Darne?" rief sie leise, als ihre Artgenossin sich nicht rührte. „Darne, hörst du mich?" Die Evoesa an ihrer Seite gab einen fast klagenden, seufzenden Laut von sich. „Es geht mir gut", sagte sie dann. „Es hat mehr Kraft gekostet, als ich geglaubt hatte, aber es hat gereicht. Du kannst es auch, bei kleineren Objekten. Bei größeren müssen mehrere Evoesa einen Block bilden. Wenn wir uns alle zusammentun, gibt es nichts, was uns widerstehen könnte." Sie korrigierte sich: „Nichts, was von der Größe her ins INSHARAM eindringen kann."
    „Darf ich es auch versuchen, Darne?" fragte Ruyde aufgeregt. „Ich möchte es, jetzt."
    „Du hast noch keine Erfahrung, meine junge Freundin", zweifelte Darne. „Aber einmal musst du den Anfang machen. Und da ist es besser bei einem so relativ kleinen Objekt als gleich bei einem großen, mit den anderen zusammen. Doch ich warne dich: Es wird Kraft kosten, beim erstenmal viel Kraft, weil du noch nicht gezielt wirken kannst. Du musst es dir erst erarbeiten."
    „Eben deshalb will ich hier einen Anfang machen."
    „Dann versuchen wir es. Ich unter stütze dich, so gut ich kann."
    Natürlich wusste Ruyde überhaupt noch nicht, wie sie ihr Multiorgan überhaupt einsetzen sollte. Sie vertraute auf ihren Instinkt und darauf, dass sich im entscheidenden Augenblick wieder eine Tür in ihr öffnen würde. Außerdem hatte sie mitbekommen, wie Darnes Sinjazz gearbeitet hatte. Und als sie begann, sich auf eines der noch übrigen Objekte zu konzentrieren, 'spürte sie das leise „Anklopfen" eines fremden und doch vertrauten Geistes - Darne! Sie wusste, dass sie nicht allein war. Darne wachte über sie. Ihre Freundin und Lehrerin würde sie aus der Versenkung zurückholen, wenn es gefährlich für sie zu werden begann. Sie sah nur noch das fremde Ding vor sich und schloss alles aus, was nicht zu ihm gehörte. Ihr Sinjazz-Organ wurde stimuliert. Sie hatte das Gefühl, dass es heiß wurde. Sie sah das Zielobjekt wie durch einen Tunnel und dachte den Befehl an ihr Organ, es mit Hyperenergie zu fluten.
    Darne sprach zu ihr. Sie versuchte zu erklären, was sie tun musste, aber es war viel zu kompliziert, als dass es in Worte zu kleiden gewesen wäre.
    Darnes Stimme transportierte aber auch Intuition. Sie stimulierte Ruyde und ihr Sinjazz-Organ. Ruyde hatte plötzlich das Gefühl, dass etwas aus ihr herausfloss, auf den dunklen Gegenstand zu. Und sie sah, wie er in blassem Rot erstrahlte!
    Sie gab sich einen gewaltigen Schub, legte all ihre Kraft in diesen hinein - und im nächsten Moment wurde es dunkel um sie. Sie kam zu sich, als sie mit Darne in einer kühlen Strömung trieb. Darnes Gliedmaßen berührten sie fast zärtlich. Es war nicht so wie bei den Berührungen durch Karja, doch auch dies gab neue Kraft, neues Leben. „Du hast viel zuviel auf einmal zu erreichen versucht", sagte die Ältere. „Du musst erst noch lernen, deine Kräfte rational einzusetzen."
    „Lass uns umkehren! Ich will es noch einmal versuchen."
    „Nein, Ruyde", sagte Darne entschieden. „Für heute ist es genug. Falls du es nicht weißt, du wärst beinahe gestorben. Du bist einen halben Tag lang ohne Bewusstsein im Ozean getrieben."
    „Oh", seufzte Ruyde. „Wir kehren in den Schwarm zurück", empfahl ihr Darne. „In einigen Tagen können wir es wieder versuchen, aber vorher nicht." Und so geschah es. Über eine Woche verbrachten Ruyde und ihre Lehrerin im Schwarm der Evoesa und empfingen die Rufe der anderen Schwärme, die über das INSHARAM verteilt waren. Sie gaben im Kollektiv Antwort, und Ruyde fühlte sich zum erstenmal wirklich zu Hause, anderen körperlich und geistig nahe. Sie begriff sich als Teil des Schwarms und verlor Darne für mehrere Tage aus den Augen, unterhielt sich mit den anderen und unternahm mit ihnen Ausflüge in den Psi-Ozean.
    An einem dieser Tage führte sie ihre Begleiter, es waren drei, zu jener Ausbuchtung des INSHARAM, in welcher die Fremdobjekte klebten. Sie bat sie, sie dabei zu unterstützen, das kleinste von ihnen mit Hyperenergie zu überladen, und auf sie aufzupassen.
    Ihr Tatendrang war riesengroß. Sie platzte fast vor Energie, und diesmal gelang es. Ruydes Instinkt ließ sie das Sinjazz-Organ so gebrauchen, wie es Generationen von Evoesa vor ihr getan hatten und alle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher