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2036 - Geheimkonferenz der Blues

Titel: 2036 - Geheimkonferenz der Blues
Autoren: Unbekannt
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dauerte, desto mehr erlahmten seine Kräfte. Es war abzusehen, daß er unterlag. „Yarinsa!" Der Terraner deutete auf die Sänfte. „Hilf ihm!"
    Der Galaktische Rat der Santanzer wandte sich der Roten Santilligenz zu und breitete hilflos die Arme aus. Er rührte sich keinen Deut von der Stelle.
    Tifflor vernahm ein Knacken. Es kam von der rechten Wand der Halle.
    Augenblicke später hörte er es von hinten und von links. Die Bewegungen der Roten Santilligenz wurden lahmer und unbeholfener. Ein letztes Mal bäumte sich der massige Körper mit aller Wucht auf.
    Das gelbe Irrlicht zerplatzte mit einem leisen Knall. Der wuchtige Tellerkopf verschwand im Hyperraum, wo er für Sekunden blieb. „Helf ...", gurgelte der Halsmund des Mutanten. „Gef ...!"
    Niemand hörte ihn oder wollte ihn hören. Faiind Yarinsa und die Träger standen noch immer starr um die Sänfte herum.
    Das Knacken in den Wänden verstärkte sich. Inzwischen kam es auch aus der Decke und dem Fußboden. „Raus hier", zischte Tifflor und gab einen Notruf an die AMMENHAK ab.
    Es war bereits zu spät.
     
    *
     
    Alle Sicherheitsvorkehrungen nützten nichts, wenn man das Ausmaß der Bedrohung unterschätzte. Das grellrote Flirren an den Wänden zeigte, daß Generatoren angelaufen waren und einen Schutzschirm erzeugten, der keine Signale mehr nach außen ließ und verhinderte, daß sich jemand aus dem Saal entfernte. Der Funkkontakt zur AMMENHAK war übergangslos abgeschnitten.
    Die sechs Terranerinnen und Terraner mußten selbst mit der Situation zurechtkommen.
    Erste Gebeine brachen aus den Wänden und fielen auf die Blues. Schrille Schreie erklangen. Das meiste jedoch spielte sich im Ultraschallbereich ab.
    Im Spektrum der für Terraner hörbaren Schallwellen blieb es ausgesprochen ruhig, fast so, als sei nichts vorgefallen.
    Tifflor spürte den Griff von Siramy an seinem Oberarm. Die Gruppe nahm ihn in ihre Mitte und schützte ihn vor einer nicht näher zu bezeichnenden Gefahr.
    Dort, wo in den Wänden Lücken entstanden, glitzerte es. Chromblinkende Gegenstände schoben sich ins Freie. Tifflor erkannte zwei nebeneinander angeordnete Zylinder von 1,3 Metern Höhe und siebzig Zentimetern Durchmesser. Aus der Mitte der Abschlußplatten ragten peitschenähnliche Antennen von eineinhalb Metern Länge. Ungefähr in der Mitte der Zylinder existierten drei halbkugelförmige Erhebungen von höchstens fünf Zentimetern Durchmesser. Eine wies jeweils nach vorne, eine nach hinten und die andere zur Seite.
    Die Aufregung in der Halle der Ahnen wich lähmendem Entsetzen. Der letzte unter den Anwesenden begriff, daß es sich bei den Gebilden um fremdartige Roboter oder Maschinen handelte. Erst einzeln, dann im Dutzend brachen sie durch die Wände und verteilten sich am Rand der Halle, dicht unter dem Energieschirm. Innerhalb von wenigen Sekunden entstanden Hunderte weiterer Öffnungen, durch die Roboter eindrangen.
    Zwei Zylinder nebeneinander Tifflor wußte plötzlich, wo er die Maschinen einordnen mußte. Sie ähnelten den Doppelstabrobotern, die er in einer Aufzeichnung der LEIF ERIKSSON gesehen hatte. Das waren dieselben Maschinen, denen Perry auf Morbienne III begegnet war. „Morkhero", stöhnte Siramy in jähem Erkennen. „Die Roboter des Seelenquells. Sie sind auf Santanz." Die Kommandantin starrte Tifflor aus weit aufgerissenen Augen an. „Dann ist ..." Ihre Stimme erstarb. „... Morkhero auch nicht weit", vollendete Tifflor den Satz. „Er ist auf Santanz. Wahrscheinlich sogar hier im Sant-Arginal."
    Für die Lebewesen in der Halle der Ahnen bestand somit höchste Gefahr.
    Wieder heftete der Terraner seinen Blick auf die Rote Santilligenz. Der Mutant schien irgend etwas sagen zu wollen, aber er war zu schwach.
    Seine Arme fuhren empor, als wollten sie einen unsichtbaren Körper wegdrücken. Erneut begann der lautlose Kampf.
    Tifflor war überzeugt, daß Morkhero Seelenquell sich den Geist des Mutanten unterjochen wollte. Sein Kopf floh in die Hyperraumfalte und blieb für längere Zeit verschwunden. Der Halsmund zuckte auf und ab. Er öffnete sich, so weit er konnte, und ließ ein Röcheln erklingen.
    Und wieder wollte die Rote Santilligenz etwas sagen. Mehr als ein Ächzen drang nicht aus ihrem Halsmund. Unter den Blues brach Panik aus. Die inzwischen mehr als zweihundert Stabroboter schwebten über ihren Köpfen und weckten den Fluchtinstinkt. „Yarinsa!" versuchte Tifflor es nochmals. „Hilf eurem Herrscher! Er darf den Kampf nicht
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