Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2034 - Runricks Welten

Titel: 2034 - Runricks Welten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zeit auch mit Nachforschungen über das Schicksal von Rezzaga, den ich einst kennengelernt hatte und der in Segafrendo zur lebenden Legende geworden war. Mir wurden von allen Seiten Geschichten über diesen Heroen zugetragen. Viele davon waren haarsträubender Unsinn, eindeutig der Kategorie Raumfahrergarn zuzuordnen.
    Aber selbst wenn ich nur jene Legenden hätte glauben wollen, die realistisch klangen, so hätte Rezzaga an hundert Orten gleichzeitig sein müssen, um das alles erleben zu können. Und er hätte ebenso viele Leben haben müssen. In Wirklichkeit war es so, dass es nicht einen unter den Geschichtenerzählern gab, der Rezzaga persönlich kannte oder das wiedergegebene Geschehen miterlebt hätte. Niemand vermochte zu sagen, wo Rezzaga in Segafrendo im Augenblick gerade kämpfte oder ob er überhaupt noch lebte. Wenn Rezzaga noch am Leben war, wäre er bereits über 110 Jahre alt. Ein unglaubliches, ein unmögliches Alter für einen aktiven Krieger.
    Aber es freute mich immerhin zu hören, dass Rezzaga in Segafrendo durch seine Taten geradezu Unsterblichkeit erlangt hatte. Gegen Ende des zweiten Jahres meiner Wartezeit befand ich mich mit dem Seher Gyshonee wieder einmal auf Schleichfahrt durch die Auroch-Maxo-Dunkelwolke.
    Ich war inzwischen fast zu der Überzeugung gelangt, dass ich von K'UHGAR keine Hilfe mehr zu erwarten hatte, aus welchen Gründen auch immer.
    Ich musste die psionische Präsenz aus eigener Kraft beziehungsweise mit Unterstützung meiner Seher aufspüren.
    Da merkte ich, dass Gyshonee eine seltsame Erregung befiel. Er verfiel wie in Trance und bediente das Instrumentarium des Spürgerätes in einem eigenartigen Dämmerzustand. Er war in diesem Moment unansprechbar, und es hätte keinen Sinn gehabt, ihn mit Fragen zu bestürmen. So übte ich mich in Geduld, von atemloser Spannung gequält. Und da schälte sich aus den flirrenden Staubnebeln ein Himmelskörper. Im selben Moment erwachte Gyshonee aus seiner Entrückung. Er sackte förmlich in sich zusammen, mit der Anspannung schien alle Kraft seinem Körper zu entweichen, sein Gesicht alterte innerhalb eines Atemzuges um Jahre.
    Ich wusste, was dies zu bedeuten hatte. Wieder einmal war der blinde Seher der Präsenz zum Greifen nahe gewesen, musste ihr Vorhandensein mit seinem Geist gefühlt haben. Doch dann war sie ihm entflohen und war für ihn wieder nicht mehr fassbar. Wir untersuchten den Himmelskörper dennoch nach allen Regeln der Kunst. Wir würden schließlich kein zweites Mal gezielt zu dieser Welt vorstoßen können. Das erlaubten die Bedingungen innerhalb der Dunkelwolke nicht, und was wir diesmal nicht erforschten, würden wir vielleicht nie wieder können.
    Mit annähernd fünftausend Kilometern Durchmesser gehörte der Planet zu den größeren der Auroch-Maxo-Dunkelwolke. Aber es handelte sich ganz gewiss nicht um Auroch-Maxo-55. Es war eine durch und durch tote Welt und wurde, nach der Reihung der Rautak, als Auroch-Maxo-37 katalogisiert. Nun fehlte uns nur noch ein Planet. Und das war zweifellos jene Welt, auf der sich die psionische Präsenz versteckte.
    Wir flogen erst nach vielen, vielen Tagen wieder aus der Auroch-Maxo-Dunkelwolke. Als wir MASMOKO ansteuerten, meldete mir Praciss über Bildfunk: „Du hast hohen Besuch, Runrick. Ein Munl von Gumollz harrt bereits seit Tagen auf deine Rückkehr."
    Ich konnte es danach kaum erwarten, mit dem Emissär der K'UHGAR zusammenzutreffen.
    Es war gewiss noch nicht oft vorgekommen, dass K'UHGAR einen ihrer Boten entsandte, um einem Heerführer eine Nachricht zu übermitteln. Entsprechend erwartungsvoll sah ich der Begegnung mit dem Munl entgegen.
    Der Munl, ein zur Dicklichkeit neigender Kastrat wie alle Mun-Strategen, war höflich, stellte sich sogar mit seinem Namen Allentoso vor, blieb aber auf Distanz. Er machte keine lange Einleitung, sondern kam sogleich zur Sache. „K'UHGAR hat dir ein Versprechen gegeben, Mun-2 Runrick", eröffnete er mir sachlich. „Dazu wird K'UHGAR stehen, wie könnte es auch anders sein. Unter normalen Umständen, hättest du längst schon die zugesagte Unterstützung bekommen. Doch es hat Probleme gegeben, die zu einer unerwarteten Verzögerung führen."' „Welche Probleme kann eine Macht wie K'UHGAR in solchen Belangen denn schon bekommen?" fragte ich verständnislos. „Es sind in diesem Fall Mächte im Spiel, die dein Vorstellungsvermögen übersteigen würden, Runrick", sagte K'UHGARS Emissär herablassend. „Aber ich will versuchen, dir die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher