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2034 - Runricks Welten

Titel: 2034 - Runricks Welten
Autoren: Unbekannt
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ein viel zu hoher Rang!" stellte ich nur fest. „Es steht wohl außer Frage, dass dies ein besonderes Raumschiff ist", widersprach mir Praciss ungehalten. „Du musst es mit der gebührenden Aufmerksamkeit empfangen."
    Als ich ihr in die Augen blickte, da dämmerte mir allmählich, worauf sie anspielte. Aber ich wollte immer noch nicht wahrhaben, was eigentlich offensichtlich schien. Ich lebte einfach in meinem Zweckpessimismus, um nicht wieder enttäuscht werden zu können. Aber ganz konnte ich den Funken Hoffnung, der in mir aufglomm, nicht unterdrücken. Ich gab Mun-5 Sorkeist daraufhin die Erlaubnis, am S-Zentranten anzulegen, und nahm seine Einladung an, die XIRMICCA zu besichtigen. Sorkeist war ein überaus rüstiger Mundäne von etwa 100 Jahren. Man merkte ihm seine Einsatzerfahrung an. und dass er sich seine hohe Stellung nicht durch Protektion erworben hatte. Ich schätzte, dass er knapp vor den Weihen zum Mun-4 stand. Vielleicht würde er sie durch Erledigung dieses Auftrags erwerben.
    Auf meine Frage, ob er es nicht unter seiner Würde fand, ein einzelnes Raumschiff zu kommandieren, sagte er: „Es ist für mich eine außergewöhnliche Ehre, die XIRMICCA befehligen zu dürfen, Mun-2 Runrick. Dies ist nämlich kein gewöhnliches Raumschiff. Es hat gewissermaßen kosmische Größe, auch wenn es von seinen Dimensionen her eher bescheiden anmutet. Die XIRMICCA stammt nämlich aus Erranternohre."
    Ich hätte diese Worte zu diesem Zeitpunkt lieber nicht gehört. Denn sie klangen für mich verheißungsvoll und weckten verstärkt meine insgeheimen Erwartungen, dass K'UHGAR mich nicht vergessen hatte und mir ein wirkliches Machtinstrument geschickt hatte. Ich ließ mir jedoch von meiner Aufregung nichts anmerken und bat Sorkeist, mich durch die Anlagen des Schiffes zu führen.
    Er kam meinem Wunsch eilfertig nach. Doch schon nach der Inspektion einiger weniger Sektoren der XIRMICCA musste ich enttäuscht feststellen, dass das Walzenschiff mit herkömmlicher mundänischer Technik ausgestattet war. Ich machte Sorkeist auf diese Tatsache aufmerksam.
    „Es ist richtig, dass die XIRMICCA in Erranternohre in leerem Zustand an mich übergeben wurde", bestätigte er. „Ich habe es persönlich übernommen, sie auszustatten. Es war keine ganz leichte Aufgabe, unsere technischen Anlagen wie Schutzschirmprojektoren, Mun-Schirmgeneratoren und die Waffensysteme an die fremde Bauform anzupassen. Und dies noch in der Fremde und ohne ordentliche Hilfsmittel. Denn diese Arbeit musste erledigt werden, bevor die XIRMICCA die Reise über die fast 50 Millionen Lichtjahre nach Segafrendo antreten konnte. Aber ich glaube, ich kann mit meiner Arbeit zufrieden sein, denn der Flug verlief ohne jegliche Komplikationen."
    Ich blieb abwartend stehen und sah Sorkeist verwundert und irritiert an. „Was sollte es für den gedachten Einsatz denn für Vorteile bringen, eine leere Raumschiffshülle mit mundänischer Technik auszustatten?" erkundigte ich mich. „Könntest du mich darüber aufklären, Sorkeist? Was ist an dieser leeren Hülle so Besonderes dran, dass sie allein durch mundänische Technik zu etwas Besonderem wird?"
    „Auf die Technik kommt es dabei überhaupt nicht an, Mun-2 Runrick", sagte Sorkeist. „Diese ist nur nötig, um die XIRMICCA anzutreiben und zu schützen. Das Geheimnis seiner Schlagkraft liegt in der Hülle selbst. Die XIRMICCA ist gewissermaßen beseelt. Die Hülle besitzt ein Bewusstsein, eine Persönlichkeit - sie ist eine Entität! Und diese kann als natürlicher Feind jener Präsenz angesehen werden, die sich in der Auroch-Maxo-Dunkelwolke verbirgt."
    Er machte eine Pause und sah mich erwartungsvoll an. Dann sagte er: „Man sagt, du besäßest Seherqualitäten, Mun-2 Runrick. Wenn dem so ist, müsstest du die Seele der XIRMICCA aufspüren können ..."
    Noch während er diese Worte sprach, öffnete ich meinen Geist und versuchte, ihn in die Bereiche des Unsichtbaren vordringen zu lassen. Ich rechnete mir bei diesem Bemühen nur geringe Chancen auf Erfolg aus. Denn ich hatte schon seit vielen Jahren von meinem Talent keinen Gebrauch mehr gemacht. Es müsste längst schon erloschen sein.
    Um so verblüffter war ich, als ich augenblicklich Kontakt hatte. Die Wände um mich, die Decke über mir, der Boden unter meinen Füßen, sie pulsierten. Von überall drang ein stetes Wispern und Raunen auf mich ein. Dieses gedämpfte Säuseln und Flüstern hatte einen regelmäßigen, ab- und anschwellenden Rhythmus, gen au wie
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