Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2021 - Monos' Enkel

Titel: 2021 - Monos' Enkel
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
An der frischen Luft auf dem Flachdach kam er wieder zu sich, und sie schoben ihn in den Gleiter. „Ins Magellan-Stadion", informierte Trim den Automaten. „So schnell es geht."
    Halb bewußtlos sank er in den Sessel und schloß die Augen.
    Das darf es gar nicht geben! hämmerten die Gedanken in seinem Bewußtsein. Der Arzt irrt sich.
    Seine Ergebnisse sind falsch.
    Es wäre zu schön gewesen. Trim wußte nur zu gut, daß es von jetzt an für sie keinen Ausweg gab.
    Für keinen von ihnen.
     
    12.
     
    „Willst du es wirklich darauf ankommen lassen, Moharion?" fragte Perry Rhodan leise. „Was treibt dich dorthin? Schaffst du es, ihnen die Wahrheit zu sagen und eine Katastrophe zu verhindern?"
    Er lehnte an der Wand seines Wohnzimmers. Den Sand hatte er aus den Augen gewaschen, aber die Rötung war geblieben.
    Das Hologramm aus dem Stadion füllte die vordere Hälfte des Zimmers aus. Die Perspektive vermittelte ihm den Eindruck, als stünde er selbst in diesem Stadion mitten zwischen den Mutanten.
    Es war ein seltsames Gefühl. Die Zahl der bis zu diesem Tag Angereisten betrug 35.000. Auf den ersten Blick unterschieden sie sich nicht von den Fußball-Fans, die früher die Ränge des alten Wahrzeichens bevölkert hatten.
    Wenn er genau hinsah, entdeckte Perry in den Gesichtern der jungen Männer und Frauen ein überdurchschnittliches Maß an Reife. Sie waren intelligenter als ihre „normalen" Altersgenossen, auch talentierter. Die Jüngsten auf den Rängen des Magellan-Stadions zählten gerade mal zwölf Jahre.
    Bestimmt erhofften sich viele ein besseres Leben, Unabhängigkeit, die Geborgenheit in einer Lebensgemeinschaft mit anderen Mutanten. Nichts war verständlicher als das.
    Perry richtete seine Aufmerksamkeit auf das hintere Ende des Stadions. Ein Gleiter landete dort.
    Die schwebenden Kamerasonden zoomten die Gestalt in ihrem Innern.
    Sie war es. Moharion Mawrey wagte es tatsächlich. Die Residenz-Ministerin betrat die Höhle des Löwen, die Arena der übermächtigen Gewalten. Sie hatte Freunde dort, aber auch Gegner.
    Vielleicht empfand sie den Gegensatz nicht in dieser extremen Weise. Rhodan glaubte, daß sie dazu gar nicht in der Lage war. Für sie galt es, einen Besuch bei ihren Kindern zu machen.
    Der Ordnungsdienst des Mutantenbüros verweigerte ihr den Einlaß. Dann jedoch tauchte Falo Gause auf und sprach mit ihr.
    Die Ministerin durfte auf der Tribüne Platz nehmen, wo sich die wichtigsten Mitarbeiter des Mutantenringes versammelt hatten. Eine Geste von weitreichender Bedeutung.
    Die Kameras blendeten eine Nahaufnahme mit dem Originalton ein. Daraus ging hervor, daß die Mutanten unter sich sein wollten. Und die Residenz-Ministerin war keine Mutantin.
    In den ersten Minuten auf ihrem Platz mitten zwischen den jungen Männern und Frauen fühlte sich Moharion Mawrey sichtlich unwohl. Niemand sprach mit ihr, und sie wagte es nicht, von sich aus Kontakt zu knüpfen.
    Perry hätte zu gern gewußt, was jetzt in Moharion vorging. Daß sie mitten in einem Pulverfaß steckte, das jeden Augenblick hochgehen konnte, wußte sie selbst. Das Magellan-Stadion stellte die wohl geballteste Psi-Macht dar, die es in der Milchstraße seit den Aktivitäten der sogenannten Philosophen und der Großen Mutter Goedda gegeben hatte. Von den Superintelligenzen oder großen Parablöcken der Báalols einmal abgesehen.
    Hätte es in und um das Stadion Psi-Taster gegeben, wären die bereits beim Einschalten durchgebrannt.
    Der Gedanke, daß ein von diesen Menschen unkontrolliert entfesselter Parasturm halb Terrania zerstören konnte, lag dem unsterblichen Terraner in seinem Büro wie ein Zehn-Kilo-Stein im Magen.
    In rascher Folge betraten die ersten Redner die schwebende Bühne in der Mitte des Stadions.
    Rhodan ließ sich kein einziges Wort entgehen. Bald schon war abzusehen, wohin der Zug fuhr. An Selbstbewußtsein mangelte es keinem der Rednerinnen und Redner, egal welchen Alters.
    Ein riesiges Holofeld vergrößerte die Gesichter der Redner, so daß jeder im Stadion ihre Mimik und Gestik erkennen konnte. Ein paar Dutzend Kamerasonden wanderten durch das Stadion und fingen nach dem Zufallsprinzip Reaktionen der Mutanten ein.
    Irgendwie glichen sie den Zuschauern eines spannenden Fußballspiels. Ohne Ausnahme spiegelten die Gesichter Zuversicht und Siegesgewißheit.
    Moharion Mawrey ließ sie reden und sich entfalten. Psychologisch geschickt, wartete sie ab, bis sie alles los waren, was sie bewegte.
    Die Jungmutanten sparten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher