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2021 - Monos' Enkel

Titel: 2021 - Monos' Enkel
Autoren: Unbekannt
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allmählich, der undurchdringliche Nebel schwand. „Ich begreife nicht, warum Moharion all das vor uns verheimlicht hat", murmelte er. „Befürchtet sie etwa, daß die meisten durchdrehen, wenn sie es erfahren?"
    Bei solchen Dingen zog man Psychologen hinzu, die jeden wieder aufbauten und ihn lernen ließen, mit seiner Situation fertig zu werden.
    Warum also? Was war der Grund, daß sie ihnen all das verheimlichte? Wenn es aus politischen Rücksichten geschah, zum Beispiel, um Arkon eine Psi-Macht vorzugaukeln, die nicht wirklich existierte, wieso zogen Moharion Mawrey und Perry Rhodan nicht an einem Strick?
    Trim empfand es immer stärker als Kränkung, daß die Residenz-Ministerin .und Schulleiterin ihnen die Wahrheit verheimlicht hatte. Startac erging es ebenso. Dumpf ahnten sie, daß sie nie wieder in ihrem Leben ein ähnliches Vertrauensverhältnis zu Moharion aufbauen konnten, wie es bisher existiert hatte.
    Trotzig hangelte sich Startac weiter durch die ineinander verschachtelten Unterverzeichnisse.
    Beinahe hätten sie den winzigen Bitstream übersehen. Moharion hatte eine zusätzliche Sperre eingebaut. Versuchte jemand, das Verzeichnis zu öffnen, erlosch es vermutlich mitsamt den Daten.
    Startac ging in den Nebenraum. Dort saß Ian auf einem Sofa und döste vor sich hin. Startac holte den Elektriker wieder an das Gerät.
    Dort kauerte sich Ian auf den Boden und schloß die Augen. „Seid leise", bat er. „Je höher meine Konzentration, desto schneller bin ich am Ziel."
    Fünf Minuten später lag das Verzeichnis offen vor ihnen. Es trug die Überschrift „Todesfälle" und enthielt die Namen Gwen Ondoweyt, Kwaigong Dschynn, Ponky Andermali und Ofra Dahazy. „Vier sind es also!"
    Bisher hatten sie nur von den zwei Fällen gewußt, wo sie Zeugen gewesen waren.
    Trim war es, als versuche eine plötzlich erwachende innere Kraft ihn von den Beinen zu ziehen. Er beugte sich unnatürlich weit nach vorn. Die Fersen verloren den Kontakt zum Boden. Einen Augenblick später verlor er das Gleichgewicht und prallte gegen Startac. „Scrollen!" keuchte er. Der Syntron befolgte den Befehl und ließ den Holoschirminhalt wandern.
    Zahlenmaterial und die Obduktionsberichte folgten. Die Verbindungen zu den übergeordneten Verzeichnissen ignorierten sie. Deren Inhalte waren ihnen inzwischen bekannt.
    Sie erfuhren den Namen des Arztes, der die Toten untersucht hatte: Dr. James Buckley. Seine verzweifelte Suche nach der Todesursache gipfelte in einem Check des Genmaterials der betroffenen Mutanten.
    Trim Maraths Finger klammerten sich an den Arm des Freundes, daß dieser vor Schmerz aufschrie. „Die Lösung!" keuchte Trim. „Er hat sie gefunden!"
    Dunkelgrau auf weiß leuchtete sie ihnen entgegen. Aus jedem Buchstaben und jedem Wort schien ein greller Blitz zu stechen. „Das Geheimnis der Monochrom-Mutanten." Aufgedeckt von einem Internisten der Ralph-Artur-Klinik in Terrania.
    Trims Augen rasten förmlich hin und her. Er las zwei Zeilen auf einmal und sog den Text in sich hinein.
    Das also war es! Die Wahrheit ihrer Existenz. Die grausame Wahrheit.
    Sie besaßen einen Makel. Alle achtzigtausend.
    Ein Handicap, wie es schlimmer nicht sein konnte ...
    Es veränderte ihr Leben von einer Sekunde auf die andere.
    Trim Marath riß Startac Schroeder herum. „Wieso zögerst du?" schrie er ihn an. „Bring uns ins Stadion! Jede Sekunde ist kostbar."
    Sie mußten es erfahren. Alle Mutanten sollten es wissen. Es durfte nicht das düstere Geheimnis der Moharion Mawrey mit ihrem glitzernden Kamm in den zerzausten Haaren bleiben.
    Trim stieß Startac die Faust vor die Brust. „Bring uns hier weg, Ian und mich! Verdammt, kapierst du nun endlich?"
    Viel zu spät begriff er, daß Startac es längst verstanden hatte. Der Teleporter ließ die Schultern sinken. Er wich nicht einmal aus, als die Faust des Freundes ihn am linken Wangenknochen traf. „Es geht nicht. Ich kann nicht teleportieren. Ich ..."
    Trim fuhr herum. „Hilf uns, Ian! Wir müssen hier weg, wir ..."
    Matzwyn war zu Boden gesunken und rührte sich nicht.
    Trim Marath fing hemmungslos an zu schluchzen. Er schubste Startac zur Seite und starrte an dem Hologramm vorbei auf die Schildkröte. „Einen Gleiter, schnell!" sagte er. „Deinem Wunsch ist bereits entsprochen", lautete die freundliche Antwort. „Das Fahrzeug erwartet euch auf dem Dach des Hauses."
    Trim zerrte den Freund zur Tür. Gemeinsam wuchteten sie Ian hoch und schleppten ihn aus der Wohnung in den Antigrav.
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