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2016 - Die Einsamen der Zeit

Titel: 2016 - Die Einsamen der Zeit
Autoren: Unbekannt
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Möglichkeit, die sich uns bot. „Roman, wir dringen in die Lücke vor!" kommandierte ich. „Lene, Einsatz aller Transformkanonen! Schieß uns den Weg frei! Ruud, Umleitung aller verfügbaren Energien in die Triebwerke. Volle Beschleunigung! Das ist unsere Chance. Wir müssen sie nützen."
    Die 370 TransformZwillingskanonen strahlten ihre tödlichen Ladungen ab.
    Die SOL verwandelte sich in ein feuerspeiendes Ungetüm, das langsam, dann stetig schneller Kurs auf den freien Raum „über" dem TormKaraendSystem nahm. Roman MuelChen, unterstützt von SENECA, steuerte das Schiff gefährlich nahe an von Kernbränden weiß illuminierten Kronenwracks vorbei. Der PermanentZapfer im SOL Mittelstück arbeitete auf Hochtouren. Zusätzliche Energien flossen in hyperenergetischen Röhrenfeldern aus den Gravitrafspeichern der SOLZellen in die Triebwerke.
    Wir mußten Halblicht erreichen! Wir mußten die Pulsatorschwelle überwinden, um in den Hypertakt gehen zu können.
    Hunderte der klobigen schwarzen Zylinderschiffe rasten heran, um die Bresche wieder zu schließen. Sie feuerten mit allem, was sie hatten. Jetzt wollten die Mundänen die SOL definitiv vernichten! Ich konnte mir denken, was den mundänischen Heerführer Shriftenz zu dieser neuerlichen Änderung seiner Strategie bewogen hatte: Unsere Carit Technologie durfte auf keinen Fall in die Hände der Galaktischen Krone fallen...
    Aber es war schon zu spät, um die SOL noch abfangen zu können. Wir stießen in den freien Raum vor. Unsere Geschwindigkeit näherte sich rapide der Pulsatorschwelle. „Eingang eines Richtfunkspruchs von der Kronenflotte", meldete Viena Zakata. „Ein Satz astronavigatorischer Daten. Und ein Name: Orllyndie."
    Dann riß uns das HypertaktAufrißfeld aus dem Standardkontinuum.
     
    *
     
    Es war vorbei. Die Flucht war geglückt.
    Aber was für einen hohen Blutzoll hatten die Schiffe der Galaktischen Krone entrichtet! Und sie hatten ihn für uns entrichtet für völlig Fremde.
    Die SOL befand sich im Hypertaktflug zu jenen Koordinaten, die uns unsere Retter in letzter Sekunde übermittelt hatten.
    Was würde uns dort erwarten?
    SENECA zufolge bezeichneten die Koordinaten ein 113.966 Lichtjahre in Richtung des imaginären „Südpols" der Kugelgalaxis entferntes Sonnensystem. Bei maximaler Hypertaktrate was einem Überlichtfaktor von 120 Millionen entsprach konnten wir das System in achteinhalb Stunden erreichen.
    Die SOL „schlitterte" mit 1230 sogenannten weichen Transitionen pro Sekunde irgendwo zwischen Hyperraum und Normalkontinuum ihrem Ziel entgegen. So ganz hatte ich noch immer nicht begriffen, wie der HypertaktAntrieb genau funktionierte obwohl die ARKON II, mein Flaggschiff während meiner Zeit als arkonidischer Imperator, mit einem ähnlichen Antrieb, dem „intermittierenden Transitionstriebwerk", ausgerüstet gewesen war.
    Ronald Tekener, der sich gerne einer bildhaften Sprache bediente, bezeichnete den Hypertaktflug als eine Abfolge gezielt herbeigeführter „Rohrkrepierer" und fügte in schlampigem Latein etwas von „Transition interruptus" hinzu.
    Jedenfalls lief es darauf hinaus, daß nach jeder der 1230 Transitionen pro Sekunde nur ein teilweises Wiedereintauchen in den Normalraum erfolgte. Ich behalf mir mit dem Bild eines fortgeschleuderten flachen Steins, der über einen See hüpft, indem er nicht wirklich in das Wasser eintaucht, sondern durch dessen Oberflächenspannung ständig wieder hochgeschleudert wird.
    Trotzdem: Die von Shabazza in die SOL eingebauten HypertaktTriebwerke waren mir noch immer nicht geheuer.
    Und deine diesbezüglichen Überlegungen sind nur ein Versuch, nicht an das zurückliegende Gemetzel denken zu müssen", kommentierte der Extrasinn.
    An das du mich unbedingt erinnern mußtest, nicht wahr?
    Mein Extrasinn schwieg.
    Tonko Kerzner, der Ertruser mit dem MarzipanTick, bemerkte die düstere Stimmung, in der ich mich befand. Er stapfte in den Kommandantenstand, sah aus seiner Höhe von 2,55 Metern auf mich herab, griff in seinen Overall und bot mir eine Handvoll kugelförmiger Süßigkeiten an.
    Diesmal waren die Kugeln von keiner Schokoladeglasur, sondern von golden schimmerndem Trockengelee überzogen. „Mozartkugeln?" fragte ich mit einem matten Lächeln, nahm eine Kugel und steckte sie in den Mund. Das Trockengelee hatte den fruchtigen Geschmack plophosischer Hesperidenbeeren. „Nein", sagte Tonko Kerzner. „SOLKugeln. Nimm zwei! An einer Komplettversion samt Mittelstück arbeite ich noch. Es
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