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2016 - Die Einsamen der Zeit

Titel: 2016 - Die Einsamen der Zeit
Autoren: Unbekannt
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von Fee Kellind einen Bericht über die Lage geben. Als sie mir ihren Kontursessel anbieten wollte, lehnte ich ab. Mir war nicht nach Sitzen zumute.
    Und du bist schon immer ein Kavalier und Charmeur gewesen, Narrenprinz.
    Die Statusholos und die Erläuterungen Fee Kellinds machten mir schlagartig klar, daß das Licht, das ich gerade noch für uns gesehen hatte, eher ein schwacher Funke war, der jederzeit einfach ausgeblasen werden konnte.
    Die Mundänen hatten ein Energiegewitter im All entfacht.
    Die kraftfeldbeschleunigten Fusionsbomben ihrer MunMörser sprengten immer breitere Breschen in den rotierenden Schutzschild aus Totenschiffen. Ein Stakkato von Desintegratorschüssen zerstrahlte ein Wrack nach dem anderen. Die MunKatapulte der schwarzen Kriegstürme hämmerten unablässig in die überlasteten Paratronschirme der SOL, und die Meute ihrer Kriegsleichter stürmte mit selbstmörderischer Wut in unsere Transformsalven.
    Unter diesen Umständen war es mehr als fraglich, ob uns noch die Zeit zur Vorbereitung unseres Ausbruchsmanövers blieb.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt, meldete sich der Extrasinn.
    Wollte mich mein Alter ego allen Ernstes aufmuntern?
    Du irrst dich, dachte ich grimmig zurück. Die Sieger sterben später.
     
    *
     
    Das war der Moment, in dem die Orter anschlugen.
    In den Holos tauchten Dutzende, dann Hunderte Raumschiffe auf, die zwischen und hinter den angreifenden Mundänen aus dem Hyperraum fielen. Fremde Raumschiffe. Keine Verstärkung der schwarzen Belagerungsflotte.
    Das da draußen waren Blüten und Blattschiffe! Es waren Raumschiffe der Galaktischen Krone und sie eröffneten sofort das Feuer auf die völlig überrumpelten Zackenzylinder der Mundänen.
    Unser Notruf war also doch gehört worden. Es gab noch Einheiten der Galaktischen Krone, die nicht in den Schlachten von Torm Karaend und Rondell vernichtet worden waren. Sie kamen uns zu Hilfe und es wurden immer mehr.
    In unmittelbarer Nähe der SOL, astronautisch gesehen in der verschwindend geringen Entfernung von lediglich 600 Kilometern, materialisierte ein 7,5 Kilometer langer Schiffsgigant, der die Form zweier aneinandergefügter Krokusblüten hatte.
    Wir kannten diesen Schiffstyp bereits. Aber wir kannten ihn nur in Form der traurigen Wracks, die durch das Torm KaraendSystem trieben. Das aus dem Hyperraum fallende Doppelkelchschiff erschütterte das RaumZeitKontinuum.
    Der Strukturschock erfaßte die SOL und führte zum totalen Zusammenbruch unserer ohnehin überlasteten Paratrons.
    Die HÜSchirme kollabierten nur Sekundenbruchteile später.
    Die SOL wurde jetzt nur noch von ihrer Carithülle geschützt, die die ungeheuren, über den Hantelraumer hereinbrechenden Energien in den Hyperraum ableitete. Aber für wie lange?
    Die Kommandanten der schwarzen Kriegszylinder hatten ihre Überraschung überwunden und gingen gezielt gegen den neu aufgetauchten Feind vor. Überall im Trümmerfeld materialisierten weitere Schiffe der Galaktischen Krone und die jetzt vorgewarnten Mundänen bereiteten ihnen einen desaströsen Empfang.
    Die Kronenschiffe waren erschreckend schwach! Und sie reagierten viel zu langsam.
    Ich hatte den Eindruck, daß sich nur unzureichend ausgebildete Besatzungen auf den Schiffen befanden.
    Besatzungen, die ihren schlecht koordinierten Einsatz mit dem Leben bezahlten...
    Dutzende, Hunderte Kronenschiffe explodierten im großkalibrigen Feuer der Mundänen, bevor sie selbst einen einzigen Schuß abgeben konnten. Desintegrator und Impulsstrahlen fraßen sich in die Blütenschiffe. MunKatapulte brachten die Schutzschirme der Blattschiffe zum Zusammenbruch, und die Fusionsbomben der MunMörser rissen sie in Stücke, schleuderten ihre Trümmer zwischen die treibenden Wracks.
    Grelle Sonnen blähten sich auf, fielen rasch wieder in sich zusammen und ließen verstrahlte Schlackenklumpen zurück.
    Es war ein Inferno.
    Es war der Tod Tausender Lebewesen in den Schiffen der Galaktischen Krone wer auch immer sie sein mochten.
    Aber es bedeutete auch, daß die SOL entlastet wurde. Und daß die mundänische Belagerungsschale stellenweise aufriß. Lücken taten sich auf, Breschen, mögliche Fluchtwege...
    Das Doppelkelchschiff, dessen Auftauchen zum endgültigen Zusammenbruch unserer Paratrons geführt hatte, verging im konzentrierten Salvengewitter der mundänischen Schiffsgeschütze und riß in einer gewaltigen Explosion mehrere Kriegstürme und einen ganzen Pulk Kriegsleichter mit in den Untergang.
    Ich erkannte die
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