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2016 - Die Einsamen der Zeit

Titel: 2016 - Die Einsamen der Zeit
Autoren: Unbekannt
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aufbrachen. Einige der 7,5 Kilometer großen Doppelkelchschiffe würden erst bei der Treffpunktsonne zur Flotte stoßen.
    In Segafrendo hatte sich zwar die einheitliche Kronentechnik der Tharoidoner durchgesetzt, trotzdem wichen die Schiffe einzelner Völker zum Teil erheblich von den drei Grundtypen ab.
    Da gab es die wabenförmigen Schiffe der Xhsihx, die langgezogenen Röhrenraumschiffe der Knochenlibellen von Sursa und die Quallenschiffe der Alliremer. Die formveränderlichen Faltschiffe der OranoSerimer glichen im Ruhezustand einem zusammengeknüllten Blatt und entfalteten sich erst im Einsatz zu ihrer vollen Größe. Die Glasschiffe der insektoiden Teskari sahen wie kreuz und quer ineinander verwachsene Kristalle aus, und die Spiralschiffe der MimikryIntelligenzen von Kyros hatten die Form von Schneckenhäusern.
    Beim Rücksturz aus dem Hyperraum im KreythentanSektor galt La-Pharokes ganzes Interesse den Orterholos. Und er wurde nicht enttäuscht.
    Sie waren alle gekommen!
    Zusammen waren es 1100 Blattschiffe, knapp 6000 Blütenschiffe und über 500 andere Raumer assoziierter Völker, die sich in Pulks um den weißen Pulsar versammelt hatten. Sogar 90 der riesigen Doppelkelchschiffe waren zur Flotte gestoßen und unterstellten sich La-Pharokes Kommando.
    La-Pharoke hatte nicht gewußt, daß die Galaktische Krone überhaupt noch über so viele einsatzfähige Einheiten verfügte.
    Obwohl die Schiffe zum Teil schlecht gewartet und unzureichend bewaffnet waren.
    Manche waren nur mit einer schnell zusammengewürfelten Notbesatzung bemannt, die ihren Wert im Einsatz fraglich machte.
    Trotzdem: Dies war das größte segafrendonische Aufgebot seit der Schlacht von Rondell vor 228 Segaf.
    Die Raumschiffe der Kronenvölker waren gekommen, um dem Mann zu folgen, der den Morgen machte. Und sie setzten Kurs auf das TormKaraendSystem, den Ort einer ihrer schlimmsten Niederlagen. Den Ort, an dem das Schiff, das im Namen der ESTARTU reiste, gegen eine erdrückende mundänische Übermacht kämpfte. „Für Ru Ri-Garriott, Angusarath und ESTARTU", murmelte La-Pharoke in genau dieser Reihenfolge ,bevor er den Befehl zum Sprung in den Hyperraum gab.
    Er kommandierte die letzte Flotte der Galaktischen Krone.
     
    13.
     
    Atlan: Fremde Freunde
     
    Dem Anblick der kreisenden, trudelnden und manchmal im mundänischen Dauerfeuer verglühenden Raumschiffswracks war eine gewisse Faszination nicht abzusprechen.
    Wäre unsere Lage nicht so hoffnungslos gewesen, hätte ich diesen spektakulären Tanz der Totenschiffe sogar schön gefunden.
    Auch einem Asteroidengürtel den Trümmern eines zerborstenen Planeten haftete stets etwas Grandioses an. Und ein Feuerwerk war immer etwas Sehenswertes solange es nicht im eigenen Wohnzimmer stattfand.
    Und solange die Raketen nicht direkt auf dich zielen, ergänzte der Extrasinn.
    Die Raumschiffswracks im System der blaßgelben Sonne Torm, angeregt durch die Traktor und Druckstrahlen der SOL, durch gezielt gezündete Raumminen und Raumtorpedos, waren zu einem scheinbaren Eigenleben erwacht. Sie tanzten ein behäbiges Trümmerballett, das sich mitunter zu einem Wirbelsturm aus riesigen Metallgeschossen und Weltraumschrapnells steigerte, in dessen Zentrum die SOL vor den nachsetzenden Mundänenschiffen Schutz suchte.
    SENECA führte die einmal eingeschlagene Strategie nach einem Zufallsmuster weiter.
    Und sie zeigte Wirkung.
    Trotzdem würde die Treibjagd auf die SOL nicht endlos dauern. Es waren zu viele Hunde, die uns jagten.
    In der Zentrale der SOL machte sich nicht nur Müdigkeit breit, sondern auch Angst.
    Wir würden unterliegen. Wir kamen nicht mehr weg. Und niemand hatte auf unseren Hilferuf reagiert.
    Roman MuelChen navigierte das Schiff nach wie vor durch das ausgedehnte Trümmerfeld und schaffte es immer wieder, ganze Pulks der tanzenden Totenschiffe zwischen die SOL und die angreifenden mundänischen Kriegszylinder zu bringen.
    Aber der erst 27 Jahre alte Emotionaut vom Freihandelsplaneten Olymp war am Ende seiner Kräfte. Er war jetzt seit über zwanzig Stunden im Dauereinsatz, und auch die Stimulantia, die ihm regelmäßig von SENECAS mobilen Medorobots verabreicht wurden, konnten seinen totalen körperlichen Zusammenbruch nur hinauszögern.
    Der Zweite Pilot, Major Juno Kerast, und die Dritte Pilotin, Major Pria Ceineede, standen zwar auf Abruf bereit, waren aber keine ausgebildeten Emotionauten. Und ohne die gedankenschnelle Steuerung, die die SERTHaube ermöglichte, wären wir von der
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