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2007 - Die Schatztaucher

Titel: 2007 - Die Schatztaucher
Autoren: Unbekannt
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„Hört nicht auf den Schwachkopf!" wiederholte Marth. „Ich habe einen Kontakt hergestellt", murmelte Gropu. „Es müßte funktionieren." Er wandte sich von dem Projektor ab und Dustaff zu und arbeitete hektisch an der freigelegten Stelle in dessen Montur. „Marth Ravved!" drang Major Zakatas Brüllen durch den Raum. „Energie!" sagte Gropu und deutete mit dem Zeigefinger auf den Projektor.
    Dustaff schrie erschrocken auf, als das vermaledeite Ding Funken sprühte. Zwei, drei Sekunden lang flimmerte es vor dem Gerät, und Marth glaubte, ein dunkles Himmelszelt ausmachen zu können, in dem Sterne funkelten, die sich zu einem Baumstamm zusammenfügten, dann erlosch das Bild wieder... ... und der Projektor explodierte.
    Die Wucht der Detonation riß Dustaff von den Beinen. Die zum Draht langgezogene Spule verschmorte, und der Dookie brüllte auf und schlug mit der Hand auf seine Brust, um den Schwelbrand zu löschen.
    Das Gehäuse des Geräts hatte sich völlig verbogen und war auf der Vorderseite aufgesprungen.
    Mehrere verkohlte Einzelteile quollen aus der Öffnung, darunter auch eine Scheibe, die an einigen Stellen unter dem Rußüberzug noch golden schimmerte. „Verdammter Dreck!" schrie Marth. Dann senkte er den Kopf und ließ die Schultern hängen. „Das war's", sagte er. „Wir kehren zur SOL zurück."
    Er machte sich nicht die Mühe, Viena Zakata zu antworten. Sie alle wußten, was sie an Bord des Schiffes erwartete.
    Necker hatte schon oft aufgebrachte oder erregte Angehörige dieses Volkes gesehen, aber der Ertruser Tonko Kerzner, Oberstleutnant und zuständig für die Abteilung Außenoperationen, setzte allem, was er mit diesen Umweltangepaßten erlebt hatte, die Krone auf.
    Kerzner hatte sie persönlich in Empfang genommen. Und er hatte sie nicht allein begrüßt.
    Deuteroa West sagte kein einziges Wort, und ihr Blick blieb starr auf dem Boden vor Neckers Füßen haften. Die ganze Sache war ihr - im Gegensatz zu ihm - unglaublich peinlich, doch Dienst war Dienst, und Liebe war Liebe.
    Sogar Marth war verstummt, sagte kein einziges Wort. Ein wütender Ertruser konnte auch einen gestandenen Dookie in Grund und Boden brüllen.
    Necker blinzelte Deuteroa zu und grinste. „... diese Befehlsverweigerung hätte zu eurem Tod führen können! Glaubt ihr etwa, wir hätten auf euch gewartet, wenn eine Mundänenflotte über Pragaend erschienen wäre ..."
    „Hab´ ... hab´ ich doch gesagt ..." ,murmelte Dustaff.
    Kerzner achtete nicht auf ihn. Necker grinste noch breiter.
    Deuteroa schüttelte unauffällig den Kopf, und Necker zuckte mit den Achseln.
    Jetzt endlich hielt Tonko Kerzner inne und baute sich vor Necker auf. „Was feixt du so dämlich?" brüllte er. „Ich werde mich mit Atlan über die geeigneten disziplinarischen Maßnahmen beraten. Wenn es nach mir ginge, könnt ihr drei Monate lang ..."
    „... mit bloßen Händen den Mittelteil der SOL ausräumen?" fragte Necker.
    Kerzner verstummte verblüfft. Sein dichter schwarzer Schnauzbart schien sich zu sträuben, und sein Mund klaffte so weit auf, daß man seine dicken, groben Zähne sehen konnte.
    Marth lachte leise auf, und Kerzner fuhr wieder zu ihm herum. Als Chef der Dookies hatte Marth natürlich den Hauptteil des Donnerwetters abbekommen. „Weißt du was, Oberstleutnant?" sagte er. „Dafür brauchst du uns nicht zusammenzuscheißen. Das machen wir freiwillig."
    Kerzner schloß den Mund und öffnete ihn wieder, doch bevor er erneut losbrüllen konnte, stand Necker seinem Bruder bei. „Und wenn du mit Atlan sprichst", sagte er, „kannst du ihm gleich das hier geben."
    Der Ertruser legte die Hände auf den überschweren Thermostrahler an seiner linken und den Kombistrahler an seiner rechten Seite. Wie immer hatte er einen Waffengurt umgeschnallt, unter dessen Gewicht wohl auch ein Dookie zusammengebrochen wäre. „Was soll ich ihm geben?" Zu Neckers Überraschung hatte er die Stimme gedämpft. Die Lautstärke war fast schon wieder erträglich.
    Necker grub in den Taschen seiner Kombination bewußt provozierend und unnötig lange. Er wußte genau, wo sich befand, was er suchte.
    Als er die Hand schließlich wieder hervorzog, hatte er die Finger um drei golden schimmernde Scheiben geschlossen. „Das hier", sagte er.
    Tonko Kerzner kniff die Augen zusammen. „Und was ist das?" fragte er noch leiser. „Das sind die drei Speichermedien, die ich in dem Raum mit dem Projektor gefunden habe. Mit ihnen werden die Projektoren betrieben. So ein Ding
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