Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2007 - Die Schatztaucher

Titel: 2007 - Die Schatztaucher
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Marth.
    Vor ihnen lag der letzte große Raum des Kavernensystems, den sie noch nicht erkundet hatten.
    Und in der Mitte stand ein quadratischer, dreißig Zentimeter hoher und zehn Zentimeter breiter Kasten mit einer kreisrunden Öffnung in der schmalen Vorderseite. „Was ist das?" fragte Marth. „Ja, was ist das?" wiederholte Dustaff.
    Sämtliche Dookies scharten sich in gebührendem Abstand um das Gerät, lediglich Necker schleckte an seiner fünften und letzten Süßspeise und stöberte in dem Raum herum.
    Marth warf einen Blick auf den Hohlraumresonator. „Diese Öffnung", sagte er, „deutet genau auf den Mittelpunkt des eigentlichen Theaterovals. Besser gesagt auf eine Stelle zwei Meter darüber."
    „Eine Art Sender?" fragte Gropu.
    Marth sah sich das Gerät genauer an. „Ziemlich beschädigt", sagte er, „einige Risse in der Verkleidung, aber das Innenleben scheint intakt zu sein."
    Gropu schob sich vor. Der Wortführer - der Dookies hatte völlig recht: Er war der Mann für Feinarbeiten. „Hier ist eine Buchse für die Energiezuführung", sagte er. „Und dieser Ring um die Öffnung in der Vorderseite scheint die Aufgabe zu haben, irgend etwas zu bündeln oder zu justieren ... Strahlen, ein Energiefeld ..."
    „Ein Projektor", sagte Marth. „Dieses Ding ist eine Art Hologrammprojektor, mit dem offenbar im Amphitheater Aufführungen holographischer Schauspiele gestaltet werden konnten."
    „Ein Holoprojektor", sagte Dustaff. „Wie kommst du denn darauf?" fragte Necker.
    Marth zuckte mit den Achseln und grinste. „Ist doch logisch, oder?"
    „Ach?"
    Neckers Bruder spreizte die Arme. „Wann hat mein Instinkt mich das letztemal getrogen? Wir müssen versuchen, das Ding wieder in Gang zu bringen. Vielleicht kriegen wir dann eine jener Holoshows zu sehen, die damals in den Kosmologischen Theatern dargeboten wurden."
    „Blödsinn!" sagte Necker. „Wie willst du das denn anstellen? Und was nutzt es uns, wenn wir hier in dieser Kaverne stecken und über dem Theateroval 'ne tolle Show abgeht?"
    „Wir müssen es versuchen", sagte Marth. „Das ist unsere große Chance. Wenn wir Atlan den entscheidenden Hinweis bringen ... Gropu, jetzt bist du gefordert! Das ist feinste Bastelarbeit für ganz empfindliche Fingerspitzen."
    Gropu ließ eine Hand über das Gerät gleiten, als wolle er eine besonders attraktive Frau liebkosen, Fee Kellind zum Beispiel. „Das kriege ich hin", murmelte er leise. Es klang wie eine Beschwörung. „Viena Zakata an alle Erkundungstrupps auf Pragaend", drang in diesem Moment die Stimme des Ortungschefs aus den Lautsprechern ihrer aller Kombinationen. „Kehrt augenblicklich zur SOL zurück! Ich wiederhole, Atlan hat die sofortige Rückkehr zur SOL befohlen!"
    Marth Ravved erstarrte. „Und jetzt?" fragte Dustaff.
    Marth zögerte nur einen kurzen Moment lang. „Wir ignorieren sämtliche Rufe!" sagte er dann. „Nun macht schon weiter, macht weiter! Das ist unsere große Chance!"
    „Die Energiequellen unserer Anzüge!" sagte Gropu. „Wenn wir die verwenden, springt der Projektor vielleicht wieder an. Komm her, Dustaff!"
    Marths und Neckers Bruder glotzte verdattert, trat aber gehorsam neben das Gerät. Gropu nestelte an der Montur des Ravved-Bruders herum, bis er die Energieversorgung des Funkgeräts freigelegt hatte. Vorsichtig, aber flink und geschickt befreite er dann eine Spule des Miniaggregats von ihrer Verschalung. „Viena Zakata an die Gruppe Marth Ravved! Ich bitte um sofortige Bestätigung!"
    „Nicht antworten!" sagte Marth. „Nun macht schon! „fauchte er die anderen an. „Habt ihr nichts zu tun? Helft ihm gefälligst!"
    Necker leckte ungerührt an der süßesten Süßspeise, die er je genossen hatte. Er bemühte sich, den rötlichen Gelee strikt auf der Zunge zu halten. Wenn er die Zähne berührte, waren die Schmerzen fast unerträglich. Was dem schieren Genuß aber keinen Abbruch tat.
    Ansonsten stöberte er weiterhin in dem Raum herum.
    Gropu entrollte die Spule zu einem dünnen Draht. Marth schob seinen Bruder Dustaff noch näher an den vermeintlichen Projektor heran, damit der Feinmechaniker das Ende der Spule in die Öffnung des Geräts schieben konnte. „Viena Zakata an die Gruppe Ravved! Ich verlange sofortige Bestätigung!"
    „Hört nicht auf den Schwachkopf", sagte Marth. „Wir sind ganz nah dran!"
    „Und wenn 'ne Mundänenflotte über Pragaend erschienen ist und die SOL zusammenschießt, nur weil wir nicht an Bord zurückkehren?" fragte Dustaff.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher