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200 - Die Suche beginnt

200 - Die Suche beginnt

Titel: 200 - Die Suche beginnt
Autoren: Jo Zybell und Michael Schönenbröcher
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rasend.
    Die ganze Nacht hindurch beobachtete er die Ortungsinstrumente. Nichts zu sehen. Gegen Morgen stieg er in Jackson Sieben um und steuerte den Panzer zum alten Flugzeughangar. Kurz vor der Hallenruine beschleunigte er und durchbrach das verrostete Blechtor.
    Der Aufprall erschütterte die Ruine so stark, dass Jackson 2 aus dem Hallendach stürzte. Zunächst fürchtete Canterbury jun. eine Explosion, doch die blieb glücklicherweise aus.
    Paul Canterbury verließ die Maschine. Hier in der Halle zwischen all den Wracks würde man sie nicht so schnell orten wie draußen auf dem alten Flugfeld. Im Laderaum des Hecks hörte er Richards zetern. Er kümmerte sich nicht darum, sondern verließ die Halle.
    Durch die Morgendämmerung stapfte er zurück zu Jackson Eins. Er stieg ins Cockpit, beobachtete die Ortungsinstrumente und wartete.
    Die Sonne ging auf, der neue Tag begann. Es wurde Mittag, es wurde Nachmittag. Am frühen Abend sah er die beiden Reflexe auf dem Ortungsschirm. Seine Finger flogen über die Tastatur des Bordrechners. Zuerst gab er einen Kurs ein, danach programmierte er die Geschütze des Gefechtsturms. Lange her, dass er das zum letzten Mal getan hatte. Doch gewisse Dinge verlernte man nicht mehr.
    Als sich der Panzer in Bewegung setzte und abhob, hastete Canterbury jun. zum Heck…
    ***
    Schwer atmend ging Rulfan neben Maddrax auf die Knie.
    Das farblose Blut des Rieseninsekts klebte an seinen Händen, als er Matts Handgelenke umfasste und den noch immer um sich schlagenden Freund zur Ruhe zwang.
    »Es ist vorbei!«, sagte er eindringlich. »Du bist in Sicherheit, Maddrax! Ich bin es, Rulfan!«
    Die Augen des Freundes waren weit geöffnet, schienen aber nichts wahrzunehmen. Für ein paar schreckliche Sekunden irrlichterte Wahnsinn darin, dann klärte sich Matts Blick.
    »Ru-Rulfan?«, lallte er. Auch seine Zunge hatte er noch nicht unter Kontrolle. »Wa-was ist…« Der Satz endete in einem heiseren Krächzen.
    »Alles in Ordnung«, beruhigte ihn Rulfan abermals.
    »Du warst lange krank und ohne Bewusstsein. Ich bin so froh, dass du endlich aufgewacht bist.« Wenngleich die Umstände besser hätten sein können, fügte er in Gedanken hinzu.
    Maddrax blinzelte ein paar Mal, dann erst schien er wirklich zu sich zu kommen. »Wo ist Aruula?«, fragte er, und es klang, als hätte er sie ein paar Atemzüge zuvor das letzte Mal gesehen. »Ist sie nicht hier?« Der Mann aus der Vergangenheit sah sich hektisch um. »Ich dachte…«
    Dann setzte die Erinnerung ein. »Himmel! Die verdammten Dornen…!«
    Mauricia, die sich ihr Hemd wieder übergestreift hatte, ging neben ihm in die Hocke und tastete nach seinem Puls. Matt Drax musterte sie verständnislos.
    »Wer sind Sie?«
    »Das ist Mauricia«, erklärte Rulfan. »Eine Telepathin aus Euree. Sie war am Uluru. Ohne sie hätte ich dich nicht durchgebracht. Doch stärke dich erst mal, danach erzähle ich.«
    Sie gaben ihm zu essen und zu trinken. Danach wusch Rulfan ihn im See. Er selbst hatte auch ein Bad dringend nötig. Anschließend zogen sie Maddrax auf den Rücken des Mammutwarans. Sie mussten von hier weg, ehe noch ein zweites Rieseninsekt auftauchte.
    Mauricia trug wieder Heilsalbe auf Matts Wunden auf; auch auf die neuen, die von dem Rieseninsekt herrührten. Es würde noch einige Zeit dauern, bis sie verheilt waren.
    Der Albino konnte Chira endlich überreden, auf den Rücken des Warans zu springen und sich neben Matt Drax auszustrecken. Tatsächlich hielten die Schillys Abstand. Der Geruch des Wolfsmutanten schien sie noch heftiger abzustoßen, als der Duft der Salbe sie anzog. Ihr Schwarm folgte dem Waran in einem Abstand von knapp achtzig Metern wie eine dunkle Wolke.
    Der dringlichste Grund, nach den Technos von Hermannsburg zu suchen, hatte sich erledigt. Dennoch lenkte Rulfan die Reitechse durch das nächste Tal und den nächsten Berghang hinauf weiter nach Norden.
    Erstens konnte Maddrax immer noch einen Rückschlag erleiden. Und zweitens hoffte er bei der Techno-Enklave ein schnelleres Fortbewegungsmittel zu finden. Mit dem Waran würden sie Wochen, ja Monate brauchen, bis sie die Westküste erreichten. Dorthin würde die Suche nach Aruula sie unweigerlich führen. Und nach ihr suchen wollte Rulfan um jeden Preis.
    »Der Junge hat mich angegriffen.« Auf dem Rücken des Warans und festgebunden auf der Trage versuchte Matt sich weiter zu erinnern. »Weiß der Teufel, wie er das mit den Dornen angestellt hat…« Seine Stimme war heiser und
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