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200 - Die Suche beginnt

200 - Die Suche beginnt

Titel: 200 - Die Suche beginnt
Autoren: Jo Zybell und Michael Schönenbröcher
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wie die schweren Blaster, er hatte sie getestet.
    Rebekka Bloom schwieg weiterhin. Irgendwann riss Canterbury jun. der Geduldsfaden und er funkte von sich aus den Bunker an. »Jackson Eins an Zentrale, kommen.«
    »Hey, Paulie! Du sitzt im Flaggpanzer?« Hagers Stimme, er schien von nichts zu wissen. Canterbury jun.
    hatte keine Ahnung, auf welcher Seite er stand.
    »Glückwunsch, Paulie! Habt ihr die guten Stücke also gefunden! Wie geht’s Dany?«
    »Bestens. Was ich sagen wollte: Sollen wir auf Verstärkung warten, oder sollen wir die beiden Kisten auf eigene Faust zurück in den Bunker schaffen?«
    »Keine Ahnung, Paulie! Ich vertrete nur Rebekka, weißt du? Sie hatte irgendeinen dringenden Termin und wollte längst zurück sein. Hab eigentlich selbst eine Menge zu tun. Wir sind einfach viel zu wenige, du weißt schon! Warte einen Moment, ich erkundige mich im Hauptquartier.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, Canterbury jun.
    wartete. Wie eine Wunde hinter dem Brustbein hinderte ihn plötzlich eine üble Vorahnung am Durchatmen. Im Bunker tobten Kämpfe, und Ronny wusste von nichts?
    Unmöglich eigentlich. Und wenn der Putsch und der Regierungswechsel in aller Stille über die Bühne gegangen war? »Nur wenn den Alten der Schlag getroffen hat«, knurrte Canterbury junior.
    Eine halbe Stunde verstrich, er trommelte mit Fingern auf die Armlehnen des Pilotensessels. Hinter der Frontkuppel war es längst dunkel. Sein Mund war trocken. Endlich rauschte es im Funkgerät. Stocksteif saß er plötzlich auf der Sesselkante.
    »Zentrale an Jackson Eins, hören Sie mich, Nummer Vierzig?« Hagers Stimme klang förmlich auf einmal, und so, als hätte ihm jemand einen Strick um den Hals gelegt.
    »Klar höre ich dich, Ronny. Was liegt an?« Canterbury jun. wusste plötzlich, dass im Bunker etwas schief gelaufen war. Er zwang sich zur Gelassenheit.
    »Nummer Drei wird ein Panzergeschwader zum Flughafen führen. Bleiben Sie auf Ihrer Position und warten Sie.«
    Nummer Drei hieß Simon Schmitt und war Chef der Leibgarde. Normalerweise verließ er den Bunker nur, wenn der Alte ihn verließ. Das war zuletzt vor sieben oder acht Jahren geschehen. »Ein Panzergeschwader?« Er gab sich gleichgültig. »Das klingt nach mehr, Ronny. Was ist los bei euch?«
    »Ich muss Sie bitten, die offizielle Form zu wahren und mich entsprechend anzureden, Nummer Vierzig. Nummer Drei wird spätestens morgen Abend mit Jackson Fünf und Jackson Vier bei Ihnen sein. Warten Sie solange.«
    »Das nenne ich eine Perspektive.« Canterbury jun.
    starrte auf die Armaturenkonsole. Hart und kantig war sein Gesicht. »Und bei euch ist alles klar, ja?«
    »Wir müssen darauf bestehen, dass auch im Funkverkehr mit der Basis die üblichen Gepflogenheiten beachtet werden, Nummer Vierzig«, schnarrte es aus dem Funkgerät. Hagers Stimme war kaum wieder zu erkennen. Hielt ihm jemand einen Autorevolver an die Schläfe? »Wie Sie wissen, hat ausschließlich der Kommandeur einer Expedition mit der Zentrale zu kommunizieren. Holen Sie also bitte Nummer Neun ans Mikrophon, Nummer Vierzig.«
    Paul Canterbury jun. schlug auf die Powertaste des Funkgeräts und unterbrach die Verbindung. »Klar doch, Arschloch.« Irgendein Tyrannenkriecher saß neben Ronny, keine Frage, und der Putsch war mal wieder schief gelaufen, auch das keine Frage mehr. Canterbury jun. fluchte vor sich hin, ließ seinen Kopf gegen die Sessellehne fallen und schloss die Augen.
    Hörte das denn nie auf? Über zwanzig Jahre war es her, dass Joseph Jackson, der Vater von Moses Jackson, gegen Paul Canterbury sen. geputscht hatte. Canterbury jun. war noch ein kleiner Junge gewesen damals. Drei Jahre später putschte Aaron Jackson, der Bruder Joseph Jacksons, gegen Canterbury sen., sechs Jahre danach putschte Joseph Jackson gegen seinen eigenen Bruder, vier Jahre später war wieder Aaron Jackson am Zug, und als vor zwei Jahren die Lichter ausgingen und alle sich nach einer starken Hand sehnten, putschte der Alte und ließ die Jacksonbrüder vorsichtshalber gleich aufhängen.
    Und nun hatte, wie es aussah, Aarons Sohn Moses einen gescheiterten Putschversuch hingelegt.
    »Versager…« Im Prinzip ließen Paul Canterbury jun.
    diese Machtkämpfe kalt. Sollten sie doch das blutige Spiel spielen, bis ihnen schlecht wurde – Hauptsache, er behielt seinen Kopf auf den Schultern und seinen Spaß.
    Jetzt aber schien es die Frau erwischt zu haben, die er liebte. Rebekka meldete sich nicht mehr. Das machte ihn
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