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2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

Titel: 2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt
Autoren: Jennifer Greene
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nicht ganz.
    „Um Himmels willen, Jezebel, kein Wunder, dass ich den Schuh nicht finden konnte. Lass ihn los."
    „Ich weiß auch Ihre Einladung sehr zu schätzen..."
    „Lass ihn los, sage ich!"
    „Aber jetzt bin ich wach. Ich schwöre es. Und ich glaube, unsere Chancen, aus diesem Wetter herauszukommen, wären sehr viel besser, wenn Sie aufhören würden... ähm... mir zu helfen."
    Wieder herrschte Stille, dann traten Mann und Hund den Rückzug an. Sie ließen Samantha aber nicht allein, sondern blieben wartend vor dem Zelt stehen. Sie zog ihre Schuhe an, rollte Kissen und Schlafsack zusammen und steckte den Kopf aus dem Zelt. Dort standen beide, vom Regen bis auf die Haut durchnässt, und beobachteten sie.
    „Sie hätten nicht zu warten brauchen."
    „Ach nein? Sie hätten es fertig gebracht, sich einfach wieder hinzulegen und von Kinofilmen zu träumen." Ein grollender Donner folgte seinen Worten. Seth packte sich Samanthas Schlafsack und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Laufen wir."
    Sie rannten zum Haus hinüber und betraten es völlig außer Atem. Einen Moment herrschte heilloses Durcheinander, als alle drei versuchten, an derselben Stelle stehenzubleiben. Seth ließ den Schlafsack fallen und verriegelte die Tür. Er und Samantha protestierten lautstark, als Jezebel sich ausgiebig schüttelte und alles um sich herum nass machte. Dann musste Samantha jedoch lachen, und auch Seth konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    Plötzlich sah er sie an, und all der Lärm und das Durcheinander waren vergessen. Samanthas Mund war vom Lächeln leicht geöffnet. Sie wusste, wie sie aussah in ihrem weiten Nachthemd mit der Jacke darüber, den Tennisschuhen und dem nassen Haar, das ihr in Strähnen über die Schultern fiel. Aber was machte das schon aus? Sie waren alle in Sicherheit und aus dem Gewitter heraus.
    Und nach dem humorvollen Glitzern in Seths Augen zu schließen, hatte ihm ihre Errettung auch ein bisschen Spaß gemacht.
    Aber auf einmal verschwand das Lächeln aus seinem Gesicht, und er schien zu erstarren, als hätte er jetzt erst festgestellt, wie dicht sie beieinander standen. Seine Haut sah im Lampenlicht seltsam gerötet aus, und er blickte Samantha mit solch einer Intensität an, dass sie plötzlich keine Luft mehr bekam. Die Farbe seiner Augen war dunkler geworden, und sie sah Begehren darin, das Begehren eines Mannes nach einer Frau. Und dabei hätte sie schwö ren können, dass er in ihr nur eine lästige Fremde sah und nicht einmal be merkt hatte, dass sie eine Frau war.
    Aber er hatte es bemerkt. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Und Angst war nicht der Grund dafür. Diese plötzlich geladene Atmosphäre zwischen ihnen fand sie nur wahnsinnig aufregend. Samantha hatte viele Männer gekannt, aber noch keinen wie Seth. Noch bei keinem anderen war ihr Puls so ins Hasen geraten wie jetzt.
    Und auch er empfand Ähnliches wie sie, das war ihm anzusehen, aber seine Reaktion war ziemlich merkwürdig. Kr schien aus irgendeinem Grund nervös zu sein. „Ich glaube, wir

sollten Ihnen jetzt besser ein Zimmer suchen."
    „Natürlich", stimmte sie zu.
    „Es sei denn, Sie möchten noch etwas trinken oder essen. Ich habe heute Nachmittag einiges eingekauft."
    „Nein, schon gut. Ich möchte nichts", sagte sie freundlich. „Ich bin Ihnen aber sehr dankbar für Ihre Gastfreundschaft. Scheint so, als ob das Gewitter nicht abziehen will, was?"
    Sie hielt, das ungezwungene Geplauder in Gang, während sie die Treppe hinaufginget, aber es half nicht viel. Seths Haltung war wie die eines Soldaten aufrecht und sehr, sehr steif. In gewisser Hinsicht konnte Samantha ihn ja verstehen. Sie waren Fremde, die die Nacht miteinander unter einem Dach verbringen würden. Die erotische Spannung, die in der Luft lag, machte die Situation nicht leichter, aber, Himmel noch mal, sie befanden sich im zwanzigsten Jahrhundert. Sie hatte nicht vor, hysterisch zu reagieren, nur weil sie mit einem fremden Mann die Nacht verbringen musste. Er war so freundlich gewesen, ihr Schutz vor dem Gewitter anzubieten, und mehr nicht. Es war alles doch gar nicht so schlimm.
    Aber offenbar war es das für ihn. Oben angekommen, zeigte er ihr das Badezimmer und das Zimmer, in dem er schlief. Und danach führte er sie zu ihrem Schlafzimmer, das interessanterweise am völlig entgegengesetzten Ende des unendlich langen Flurs lag.
    Seth knipste das Licht an. Das Zimmer war sehr gemütlich, mit buntgemusterten Kissen auf einem riesigen
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