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1988 - Die Diener der Materie

Titel: 1988 - Die Diener der Materie
Autoren: Unbekannt
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modifizierten Flugplan erstellt. Siom Som war darin als Station Nummer sechs in einem einige zehntausend Jahre währenden Rundflug vorgesehen.
    Torr Samahos erster Impuls bestand darin, den Roboter doch noch zu verschrotten. Er konnte es möglicherweise mit bloßen Händen tun.
    Was galten seine Verdienste noch? überlegte er bitter. Welchen Wert besaß die Intelligenz, die er durch seine Arbeit ins Universum getragen hatte? Der Ultimate Stoff, den MATERIA gesammelt hatte, wie viele Kilogramm mochten zusammenkommen?
    Samaho rechnete jedoch damit, daß Cairol seinen Aufenthaltsort weitergemeldet hatte und daß eine Nachricht über sein Verschwinden innerhalb der nächsten tausend Jahre zu den Hohen Mächten gelangen würde.
    Er entschied sich, Cairol gewähren zu lassen, trotz der Änderung des Flugplans.
    Torr Samaho, gefallener Crozeirenzprinz, Mörder seines Volkes, war ein Künstler von der Hohen Mächte Gnaden.
    Sie konnten das Stasisorchester auflösen, wann immer es ihnen beliebte. Er hegte keinen Zweifel, daß Hismoom seine Kunst ohne einen Funken des Bedauerns vernichten würde.
     
    *
     
    Carmooun Rihihs, so lautete der Name seines Ophalers, den er von einem Planeten namens Zaatur entführen ließ - viele tausend Jahre später. Die Erste Stimme erhielt einen Ehrenplatz auf einer Empore im Mittelsektor des Orchesterdoms.
    Samaho gewann den Eindruck, daß mit Rihihs die Qualität des gesamten Orchesters anstieg, speziell im Zusammenspiel mit Olökujrfhhb Qwpolkjmnvcfdr. Manches Mal trieb er schwerelos durch den Orchesterdom, und er konnte in der hochkomprimierten Atmosphäre jeden leisen Ton hören, den die Maschinen im Hintergrund der Ränge erzeugten.
    Sein Blick glitt zärtlich über die fremdartigen Gestalten, die meisten humanoid, manche in Käfigen voller Giftgas oder exotischer Fluide. Ihre unbewegten Züge brannten sich in sein Gedächtnis. Die in Stasis gefangenen Instrumente waren nach dem Verklingen des letzten Akkords starr in ihre Hände geschmiegt, und der Alterungsprozeß wurde von knisternden Aggregaten so lange ferngehalten, bis Samaho seinen Stab des Dirigenten hob.
    Es war eine herrliche Zeit.
    Doch die Jahrhunderte des Glücks währten nicht sehr lange. Immer wieder war es der Roboter Cairol, der mit sinnlosen Aktionen seine Ruhe unterbrach.
    Helfer wurden ausgeschickt, die das Thoregon an den Wurzeln seiner Entstehung bekämpfen sollten; das Raumschiff SOL wurde umgerüstet, mit einer Carit-Hülle und einem Hypertakt-Triebwerk versehen; und Cairols wichtigster Offizier Shabazza wurde von MATERIA in den Kampf geschickt.
    Eine Eskalation der Handlung fand statt, als MATERIA der SOL ein zweites Mal begegnete, nur wenige hundert Jahre später.
    Cairols Helfer Shabazza hatte das Hantelraumschiff mittlerweile verloren, ausgerechnet an den Feind - der in Gestalt des Terraners Perry Rhodan MATERIA anzugreifen wagte.
    Es war ein Vorgang ohne Beispiel.
    Torr Samaho mußte erkennen, daß die Macht der Kosmischen Fabrik Grenzen besaß und daß der Rahmen ausgerechnet von einem Raumschiff voller Sterblicher aufgezeigt wurde.
    Es war nicht möglich, aber es ereignete sich dennoch.
    Der Kampf gegen das entstehende Thoregon, so surreal er dem Diener der Materie schien, trat in ein Stadium von einer gewissen Dramatik ein, als es Cairol gelang, den mutmaßlich wichtigsten Drahtzieher zu entlarven. Es handelte sich um eine Superintelligenz mit Namen ES - die in einer kosmokratischen Datenbank als „begrenzt vertrauenswürdig" beschrieben wurde.
    Samaho sah an diesem Punkt keine andere Möglichkeit, als persönlich in die Ereignisse einzugreifen. Er legte seinen Anzug der Macht an - zum ersten Mal nach einer langen Zeit -, und als es MATERIA gelang, ES unter dem Ereignishorizont des Schwarzen Lochs Dengejaa Uveso zu stellen, führte er selbst den Angriff gegen jene abtrünnige Superintelligenz.
    Es war das erste Mal, daß er sich in eine Auseinandersetzung dieses Stils begab.
    Er war mächtig nur durch den Mord an seinem Volk, durch das gesammelte Menta und durch den Anzug, den Parr Fiorano für ihn hergestellt hatte. Hismoom hatte ihm diese Fabrik gegeben - doch in seinem innersten Kern existierte immer noch der Crozeirenprinz, das zerbrechliche Wesen mit dem transparenten Körper und der überwältigenden Sehnsucht in seinem Herzen.
    Dennoch gelang es ihm, ES an den Rand des Untergangs zu treiben.
    Als MATERIA den Rückzug antreten mußte, ohne Erfolg am Ende, da fühlte sich Samaho innerlich leer und
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