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197 - Odas Wiedergeburt

197 - Odas Wiedergeburt

Titel: 197 - Odas Wiedergeburt
Autoren: A.F.Morland
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Fusel… Einmal ist eben Feierabend.
    Er beobachtete, wie das Vogelmädchen und der Gnom den Park verließen.
    Außerirdische? fragte er sich zweifelnd. Er kehrte zu Laura zurück, die sich in ihrem dicken Wintermantel räkelte und leise schmatzte. Sollte er ihr von seiner »Beobachtung« erzählen?
    Er setzte sich auf den schmutzigen Holzboden. Laura öffnete die Augen und blinzelte ihn an. Ihre Hände steckten in fingerlosen Wollhandschuhen.
    »Was ist denn?« fragte sie träge. »Is’ was?«
    »Wie hast du geschlafen?« fragte er zurück.
    »Nicht besonders gut.« Sie setzte sich auf. »Du hast irgend etwas!« behauptete Laura. »Ich kenne dich lange genug, um das sofort zu merken. Was ist denn los?«
    »Es wird dir nicht gefallen.«
    »Ich vertrage alles.«
    Lennie räusperte sich. »Ich habe dort draußen einen Zwerg gesehen…«
    Laura kicherte. Sie entblößte dabei ihre schlechten Zähne. »Ein kleines grünes Männchen? Vom Mars?«
    »Einen Gnom«, sagte Lennie ärgerlich. »Er saß auf dem Rücken eines Vogelmädchens.«
    Laura sah ihn streng an. »Du willst mich so früh am Morgen schon auf den Arm nehmen, wie?«
    »Ich wußte, du würdest mir nicht glauben, deshalb wollte ich es dir nicht erzählen.«
    »Ein Vogelmädchen… mit einem Zwerg auf dem Rücken… Mensch, für wie bescheuert hältst du mich, daß du denkst, mir einen solchen Schwachsinn erzählen zu können?«
    »Nun reg dich doch nicht auf!« Er stand verdrossen auf. »Na schön, ich habe nichts gesehen. Gar nichts. Ich wollte nur mal testen, wie du auf so was reagierst.«
    »Sauer.«
    »Ja, das habe ich gemerkt«, brummte Lennie und verließ den Kiosk noch einmal. Im nächsten Moment traf ihn der Schock mit der Wucht eines Keulenschlags. Meine Güte, was ist denn das für ein merkwürdiger Flugverkehr ? durchzuckte es ihn. Gleichzeitig wich das Blut aus seinem Gesicht, und er wurde so weiß wie ein Laken.
    ***
    Tucker Peckinpah begrüßte uns mit einer Herzlichkeit, wie ich sie bei ihm noch nicht erlebt hatte. Er umarmte Daryl Crenna und mich sogar.
    Es war ein gutes Gefühl, ihn wieder auf unserer Seite zu wissen. Er hätte uns nach und nach immer größere Schwierigkeiten gemacht, wenn er weiterhin unser Feind geblieben wäre.
    »Ich sehe, der Weg nach Dark Stone Castle hat sich gelohnt«, sagte der Industrielle und zeigte auf das Gewand des Druiden, aus dem die Spitze des Zauberschwerts ragte. »Was mußten Sie dafür bezahlen?«
    »Nichts«, antwortete ich.
    »Nichts?« Peckinpah sah mich ungläubig an. »Wo auf der Welt gibt es heute noch etwas umsonst, Tony?«
    »Ich erzähle Ihnen drinnen, wie wir in den Besitz des Geisterschwerts gelangten«, erwiderte ich.
    »Selbstverständlich«, sagte der Industrielle. »Kommen Sie herein.«
    »Wie geht es Lance?« erkundigte ich mich, während ich mich mit Daryl Crenna ins Haus begab.
    »Roxane und Mr. Silver konnten ihn soweit wiederherstellen«, antwortete Tucker Peckinpah. »Man kann sagen, es geht ihm gut, er ist wieder bei Kräften, und er kann es kaum erwarten, mit dem Zauber dieses Schwerts in Berührung zu kommen. Er wäre der glücklichste Mensch, wenn er Oda wieder in seine Arme nehmen und küssen könnte.«
    »Wir wollen hoffen, daß wir ihm zu diesem Glück verhelfen können«, sagte ich.
    Der Industrielle führte uns zu unseren Freunden. Wir setzten uns und erzählten unsere turbulente Geschichte, die im Abbrennen des Schlosses gipfelte.
    Lance bat, das Zauberschwert in die Hand nehmen zu dürfen. Daryl Crenna überließ es ihm, und der Parapsychologe ließ die Finger langsam über die Klinge gleiten.
    »Wie… soll es geschehen?« wollte Tucker Peckinpah wissen.
    »Zunächst einmal: Das Schwert entfaltet seine Zauberkraft nur in Verbindung mit dem Druidengewand«, erklärte ich. »Derjenige, der das Geisterschwert führt, muß diesen Umhang tragen. Da sich aber Morron Kull im Schloß herumtrieb, schlage ich vor, daß sich Roxane und Mr. Silver die Waffe vorher in aller Ruhe ansehen. Erst wenn wir sicher sein können, daß das Schwert ›sauber‹ ist, sollten wir uns überlegen, wie man es einsetzen kann.«
    Lance Selby überließ das Schwert dem Ex-Dämon und dessen Freundin. Ich sah dem Parapsychologen die Ungeduld an, die ihn plagte. Es fiel ihm offensichtlich schwer zu warten. Er wäre bereit gewesen, jedes Risiko auf sich zu nehmen, um Oda so wiederzubekommen, wie sie einst gewesen war. Ich war gespannt, ob das tatsächlich zu bewerkstelligen war. Daß im Schwert des Druiden
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