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197 - Odas Wiedergeburt

197 - Odas Wiedergeburt

Titel: 197 - Odas Wiedergeburt
Autoren: A.F.Morland
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auf Mr. Silvers Haut. Totale Konzentration. Der Ex-Dämon hatte jetzt die Augen geschlossen. Doch Sekunden später öffnete er sie wieder, und ich glaubte, erkennen zu können, daß ihm »die Erleuchtung« gekommen war.
    »Es gibt einen Körper und eine Seele«, erklärte er gedehnt. »Es gibt Lance’ Körper und Odas Seele. Man muß beides halbieren…«
    »Moment!« warf Tucker Peckinpah heiser ein. »Heißt das, man muß Lance und Oda… entzweischlagen ?«
    Der Ex-Dämon nickte. »Nur so bekommt man zwei Hälften von Körper und Seele.«
    »Und was weiter?« wollte der Industrielle aufgeregt wissen.
    »Den Rest wird der Zauber des Schwerts tun«, antwortete Mr. Silver.
    »Sind Sie sicher?« fragte Tucker Peckinpah zweifelnd. »Was ist, wenn Sie sich irren? Sie können Lance nicht mit dem Schwert in zwei Teile schlagen und ihn hinterher wieder zusammensetzen, wenn sich der Erfolg nicht einstellt.«
    »Ich bin dafür, daß wir das Experiment endlich in Angriff nehmen!« meldete sich Lance Selby zu Wort. »Und schließlich geht es in erster Linie um Oda und mich. Ich entbinde euch jeder Verantwortung. Was immer passiert, es geschieht mit meinem Einverständnis. Meinetwegen gebe ich euch das schriftlich.«
    Mr. Silver sagte, er müsse Lance mit dem Zauberschwert von oben nach unten durchschlagen. Der Parapsychologe sank vor ihm auf die Knie und sagte entschlossen: »Tu es! Erweise mir diesen großen Freundschaftsdienst!«
    ***
    Kreidebleich stand Lennie, der Penner, da und konnte einfach nicht fassen, was er sah. Er hatte schon an seinem Verstand gezweifelt, als er das Vogelmädchen mit dem Gnom auf dem Rücken erblickt hatte, doch nun…
    Aus dem Grau des Morgens hatte sich ein großes Ungeheuer geschält!
    Es sah grauenerregend aus, hatte lange, geschraubte Hörner auf dem Schädel, einen borstigen Körper und gewaltige Hauer im breiten Maul. Lederflügel, die große Löcher aufwiesen, peitschten die Luft. Sie konnten den schweren Körper nur schlecht tragen, deshalb plumpste das schreckliche Wesen auch ziemlich hart auf den Boden. Lennie rieb sich die Augen.
    Wenn er betrunken gewesen wäre, hätte ihn diese Wahrnehmung nicht aufgeregt, aber er war stocknüchtern -und sah so etwas. Es war einfach nicht zu begreifen.
    Nalphegar legte die Flügel an und richtete sich zu seiner vollen furchteinflößenden Größe auf. Dem Penner rutschte das Herz in die Kniekehlen. Nach Luft japsend stakste er zurück in den Kiosk.
    »Was ist denn nun schon wieder?« fragte Laura unwillig. »Laß den Quatsch, Lennie!«
    »Da… da draußen!« stammelte der Penner zitternd. »Schau hinaus, Laura, und sag mir, was du siehst. Ich… ich muß es wissen!«
    »Ist wieder ein Vogelmädchen mit einem Gnom auf dem Rücken gelandet?« spottete Laura.
    »Sieh hinaus! Mach schnell! Sonst ist er weg!«
    »Wer?«
    »Das sollst du mir sagen.«
    Laura zwängte sich an ihm vorbei und verließ den Kiosk, doch wenige Sekunden später war sie schon wieder zurück - und genauso bleich wie Lennie.
    Sie klammerte sich hilfesuchend an ihn. Panik glänzte in ihren weit aufgerissenen Augen. »Ein Teufel!« krächzte sie leise. »Dort draußen ist ein schrecklicher Teufel! Der Himmel stehe uns bei! Wenn dieses Ungeheuer uns entdeckt, sind wir dran. O Lennie, ich habe so furchtbare Angst.«
    Die hatte Lennie auch, aber er schlang die Arme um Laura, drückte sie fest an sich und versuchte sie zu beruhigen, indem er sagte: »Ich bin bei dir.«
    Nalphegar hatte sich von Regi-Teida nicht abhängen lassen. Wenn er seine Magie zu Hilfe nahm, konnte er so ziemlich jeder Fährte folgen.
    Der Vorsprung der Kundschafterin war nicht groß genug, als daß sie sich vor ihrem Verfolger sicher fühlen durfte.
    Für den Schwarzblütler stand fest, daß er sie und den Gnom bald Wiedersehen würde - und dann mußte das Vogelmädchen sterben. Cruv jedoch wollte er in die Hölle zurückbringen und ein besseres Versteck für ihn suchen.
    Nalphegar spürte »Leben« im nahen Kiosk, und die Versuchung war groß, es zu vernichten, aber dann besann er sich seiner wichtigeren, vordringlicheren Aufgabe und entfernte sich. Es dauerte lange, bis Lennie einen Blick aus dem Kiosk zu werfen wagte. Als er sah, daß das schreckliche Ungeheuer nicht mehr da war, fiel ihm ein riesiger Stein vom Herzen.
    »Er ist weg«, informierte er Laura leise, doch seine Freundin hatte nicht den Mut, dem Frieden zu trauen. Nur widerwillig griff sie nach Lennies Hand und ließ sich von ihm aus dem Kiosk
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